vonAline Lüllmann 25.03.2010

taz Hausblog

Wie tickt die taz? Das Blog aus der und über die taz mit Einblicken, Kontroversen und aktuellen Entwicklungen.

Mehr über diesen Blog

75 Prozent der Leser von taz.de sind männlich

23 Prozent wohnen in einer WG

57 Prozent haben einen Uni- oder FH-Abschluss

Das sind ein paar der Ergebnisse der Befragung, an der 6.072 taz.de-Leser teilgenommen haben. Am Dienstag hat Professor Bernd Blöbaum vom Institut für Kommunikationswissenschaft der Universtität Münster uns diese Ergebnisse vorgelegt. Seine gesamte Präsentation gibt es zum Download als PDF (75 Seiten mit 1,2 MB). Hier noch ein paar Auszüge:

25 Prozent haben ein Haushaltsnettoeinkommen von mehr als 3.000 Euro (eine „sehr exquisite Leserschaft“, sagte Blöbaum, auch wegen des hohen Anteils an Lesern mit abgeschlossenem Studium)

6 Prozent finden Steuersenkungen sehr wichtig

43 Prozent wählen die Grünen

1,5 Prozent wählen die Union

56 Prozent bleiben länger als 10 Minuten auf unseren Seiten

7 Prozent stöbern regelmäßig im taz-Shop

35 Prozent finden eigenes politisches Engagement sehr wichtig

5 Prozent sind Mitglied der taz-Genossenschaft

4 Prozent verfolgen unseren Twitter-Account

53 Prozent wissen nicht, was Twitter ist

16 Prozent der taz.de-Leser haben ein Abo der gedruckten taz

26 Prozent kaufen die taz ab und zu am Kiosk

61 Prozent können sich vorstellen, für taz.de zu bezahlen. Beliebt sind vor allem freiwillige Beträge für gute Beiträge (38 Prozent), kostenpflichtige Bereiche (24 Prozent), Micropayment für einzelne Artikel (18 Prozent). 17 Prozent können sich vorstellen, ein Digi-Abo abzuschließen (kostet übrigens 10 Euro im Monat).

80 Prozent geben taz.de die Schulnote „sehr gut“ oder „gut“. Die durchschnittlich besten Noten gibt es für die journalistische Qualität (1,9), für die Aktualität und das Themenspektrum (jeweils 2,0). Die Gestaltung der Seiten erhält eine 2,3. Eine der schlechtesten Noten gibt es für Blogs von taz-Autoren: 2,9.

47 Prozent finden, durch den Relaunch von taz.de sei die Navigation einfacher geworden. 43 Prozent finden die Webseite übersichtlicher, 41 Prozent finden sie vielfältiger. Aber 20 Prozent kritisieren auch, die Inhalte seien beliebiger geworden.

Am stärksten von unseren Lesern gewünscht sind Hintergrundinformationen (97 Prozent erwarten dies stark oder sehr stark), danach folgen aktuelle Nachrichten (92 Prozent). Blogs wollen nur 19 Prozent, Videobeiträge nur 13 Prozent und Audiobeiträge sogar nur 8 Prozent.

PS: Wer diese Zielgruppe erreichen möchte, findet die Konditionen in unserer Anzeigenpreisliste (PDF) auf Seite 6 – oder direkt bei unserer Anzeigenabteilung.

Nachtrag 17:08 Uhr: Die in der Präsentation genannten Vergleichszahlen aus dem Jahr 2006 waren übrigens das Ergebnis einer Umfrage unter den Lesern der gedruckten taz. Die Zahlen erlauben also keinen Vergleich, wie sich die taz-Leserschaft über die Jahre verändert hat, sondern sie zeigen eher den Unterschied zwischen Online- und Print-Lesern.

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https://blogs.taz.de/hausblog/die_tazde-leser_gruen_maennlich_wg-bewohner/

aktuell auf taz.de

kommentare

  • Hallo,

    gemeinsam mit Herrn Prof. Blöbaum habe ich die Umfrage umgesetzt.

    Falls der Anschein entsteht, dass sie repräsentativ für die taz-Nutzer ist, so muss hier gesagt werden, dass sie es nicht ist. Dafür müsste man eine Grundgesamtheit feststellen, aller derer, die taz.de besuchen, und das war für uns nicht möglich. Das Problem des Anspruchs auf Repräsentativität werden Online-Befragungen wohl noch weiterhin haben.

    Festzustellen war, dass von 31115 Personen, die auf den Link geklickt haben, 6072 Personen die Befragung beendet haben. Da der Link zunächst vor allem die erreichte, die die Startseite besuchten, so ist zu vermuten, dass z.B. die Gruppe der Blogger, die nicht unbedingt von der Startseite her zugreifen, nicht vollständig erreicht wurden.

    Trotzdem ist die Stichprobe – im Vergleich zu anderen Umfragen – recht hoch und die Daten können erstmals Infos darüber geben, wer zu der Gruppe der taz.de-Nutzer gehört, ihre Nutzungsgewohnheiten, Verbesserungswünsche etc.

  • 5 Prozent sind Mitglied der taz-Genossenschaft
    43 Prozent wählen die Grünen
    61 Prozent können sich vorstellen, für taz.de zu bezahlen
    Noch Fragen?

  • Als ,,Nazi“ möchte ich noch zu Protokoll geben, dass ich auch an der Umfrage teilgenommen habe. Also an alle vaterlandslosen Gesellen: Wir sehen euch, wir wissen was ihr vor habt und wir sind zum argumentativen Gegenstoß immer bereit.

  • @ Reiner Metzger

    „Die Umfrage ist valide, aber nicht repräsentativ…“

    Dann bleibt natürlich erst recht die Frage offen, wieso ihr es so darstellt, als ob die Umfrage repräsentativ wäre.
    Siehe den Beitrag von Ashton (der oder die absolut recht mir dem Hinweis auf die Nicht-Repräsentativität hat).

  • Schon wieder bin ich eine Minderheit…
    Rot, männlich, Singlehaushalt, Nettoeinkommen – wenn ich ein paar Monate spare kommt´s hin.

  • zum Umfrager: Das ist Bernd Blöbaum, bekannter und renommierter Prof. an der Uni Münster.

    zu den Statistik-Fragen: Die Umfrage ist valide, aber nicht repräsentativ, wie Professor Blöbaum sagen würde.
    Repräsentativ wäre sie nur, wenn sie die User prozentual repräsentieren würde – dazu müssten wir aber sowohl die User im Allgemeinen erfassen (was wir nicht tun), als auch dann gemäß dieser Zusammensetzung die Befragten nach Beruf, Geschlecht, Region etc. auswählen (und dann wieder anonymisieren).
    Es handelt sich um eine Umfrage, wo spontan mehrere tausend taz.de-User teilgenommen haben. Nicht mehr und auch nicht weniger.
    Reiner Metzger, stellv. chefredakteur der taz

  • @ozallap

    Das stimmt so nicht, onlineumfragen zählen mittlerweile zu den reliabelsten umfragen. Und wieso kann man die Grundgesamtheit nicht bestimmen?(Zugriffe der Seite etc.) Zur Not kann man immer noch die Bevölkerung heranziehen, doch das spielt hier ja überhaupt keine Rolle, denn die Ergebnisse wollen ja garkeine Rückschlüsse auf irgendeine Grundgesamtheit ziehen.

    Bitte mal den Link posten wo herausgefunden wurde, das eher Männer an solchen Umfragen teilnehmen, das wäre mir neu und würde mich interessieren.

    Also mal bitte die Bälle flachhalten und mit dem (Halb)Wissen vorsichtiger umgehen, schließlich sollen hier keine komplexen soziologischen Zusammenhänge geklärt werden. Es ist ne rein deskriptive umfrage, end of story.

  • Wow, ozallap, das klingt nach nem Soziologie Studium oder jedenfalls einer relativ gesicherten Methoden/Statistik Ausbildung?, sehr fein ;).

    Kann ich auch nur sagen: Derartige Online Umfragen, wie bspw. dieses Kommunikationswissenschaftlers (hat er nur ausgewertet? Aber selbst wenn: hachja, Münster), sind nicht reliabel und demnach erst Recht nicht valide, respektive repräsentativ.

    Ich versteh auch nicht, wieso man solche „Umfragen“ nicht vernünftig gestaltet.. da braucht man dann auch keine 6000 Befragten, sondern vielleicht 1000.

  • Ich stimme Ashton zu.

    Wenn die Befragten nicht zufällig ausgewählt worden sind, kann man keine Aussagen über die taz-Leser im allgemeinen machen.

    Das Problem ist tatsächlich ein Selektionseffekt: Teilnehmer der Online-Befragung unterscheiden sich von Nicht-Teilnehmern. Ob es „nur“ Geschlechter-Unterschiede gibt ist fraglich.

    Umfragen bei Online-Lesern sind ohnehin nicht zu gebrauchen, weil man nicht mal Informationen über die Grundgesamheit hat, über die man Aussagen treffen will. Man kennt nicht die Anzahl der Nutzer und kann zum Beispiel keine Rücklaufquote angeben.
    Postalische Umfragen der Abonnenten sind eher sinnvoll, schon alleine weil man deren Anzahl kennt.

    Aus diesen Gründen ist es auch nicht sinnvoll von „Tendenzen“ oder ähnlichem zu sprechen. Man kann einfach keine gesicherten Aussagen über die Grundgesamtheit machen.

  • »Hinweis auf Vorbereitungstreffen zur Blockade von Castro-Transport«
    Hmm… dass Castro nicht mehr am Platz ist, wissen wir ja schon lange. Aber dass ihr seine (Kranken-) Transporte blockieren wollt, naja!

  • @zrendavir
    Dieser Piratenhype geht mir sowas von aufn Sack.
    Ich glaube kaum, dass die bei der taz mehr als 1-2% ausmachen, weil der taz-Leser, wie aus der Umfrage hervorgeht, recht gut informiert ist; und wer das ist, wählt ja nunmal nicht die Piraten…ich denke, dass „linksextreme“ Parteien deutlich stärker vertreten sind, sowie die Medienguerrilla der Nazis…

  • @sub:

    Bei den Vergleichszahlen aus dem Jahr 2006 handelt es sich um eine Befragung der Leser der gedruckten taz. Die Unterschiede zwischen beiden Zahlen sagen also nur wenig darüber aus, wie sich die taz-Leserschaft über die Jahre verändert hat, sondern sie bieten vielmehr einen Vergleich zwischen Online- und Print-Lesern.

  • Die taz fühlt sich bestätigt: Die froße Mehrheit der Leser wählt die Grünen. Dabei scheint es die taz wiedereinmal wenig zu interessieren, dass der Anteil der Grünenwähler enorm abgenommen hat, während der Anzeil der Linkewähler enorm zugenommen hat. Die taz hätte sich sicherlich eine geneteilige Tendenz gewünscht. Schade, aber dafür gibt es ja zB den Freitag!

  • Dann laßt uns doch eine große TAZ-Koalition aus Grüne und Linkspartei schmieden. Diese kommt auf satte 71%.
    Nach Sitzen sogar noch mehr, da solche Splitterparteien wie CDU/CSU und FDP nicht die 5% -Hürde schaffen.
    Damit haben wir die Möglichkeit das Grundgesetz zu ändern.
    Zumindest auf Basis der TAZ-Online-Leser.

    Insgesamt recht interessant.

  • Ohne selber Piratenwähler zu sein finde ich doch, dass bei über 10% Sonstige eine Aufschlüsselung der Sonstigen schon recht interessant gewesen wäre. Auch Zahlen wie 95% für Datenschutz als wichtiges Thema lassen ja vermuten, dass unter diesen 10% ein recht hoher Piratenanteil ist.

    Informationen zur RSS-Feed-Nutzung sind auch außen vor geblieben, das wäre bei so einer ausführlichen Umfrage auch interessant gewesen. Aber ansonsten interessante Ergebnisse.

  • Die Aussage, 75% der taz.de Leser seien männlich, ist definitiv falsch. Richtig wäre: 75% der taz.de Leser, die an der Online-Befragung teilgenommen haben, haben angegeben, männlich zu sein, was schon ein Unterschied ist.
    Meines Wissens gibt es bereits Studien, die den Schluß zulassen, dass vorwiegend Männer an Online-Befragungen teilnehmen.
    Die Ergebnisse Eurer Umfrage könnten also durchaus NICHT repräsentativ sein. Eine hohe Stichprobenzahl reicht da leider meist nicht aus.

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