EU-ropa ist Hassobjekt und wird derzeit häufig totgesagt. Doch nicht mit uns!
Am Anfang war es eine vage Idee nach dem Brexit. Wie wäre eine Ausgabe, die sich nur mit Europa beschäftigt? Was bedeutet die EU, was bedeutet Europa?
Nun ist es soweit, die Euro-Visions-Ausgabe der taz.am wochenende erscheint. Die taz, eine Zeitung mit Haltung, bekennt sich darin zur Idee des Gemeinschaftsprojektes, das Europa mal war. Und noch sein kann.
Wir haben bei allen 700 EU-ParlamentarierInnen nach ihren Visionen für Europa gefragt – und nach der besten Einzelverordnung. Es kamen überraschende Antworten. Die Einführung des Euro wird nur von zwei Abgeordneten genannt.
Wir waren im Writer’s Room von „Dream of Europe“, haben ein Team von Drehbuchautoren besucht, die an einer ersten paneuropäischen Serie schreiben. Es soll um Krisen gehen, um die Finanzkrise, Sozialkrise, den Brexit. „Dream of Europe“ will die EU zeigen, wie sie ist; viel Bürokratie, zweifelhafter Konsum, Neoliberalismus, Rechtsruck. Aber eben auch: eine Gemeinschaft.
Während Großbritannien die EU verlassen will, wollen andere rein. AutorInnen aus der Türkei, aus Georgien und der Schweiz schreiben uns, warum. Björk hat bisher leider nicht geantwortet. Dafür: Jamala, die ESC-Siegerin 2016.
Und sonst? Was essen wir eigentlich in Europa? Noch sind die Grenzen kulinarisch streng getrennt. Unser Autor möchte Europa retten, indem er eine Fusion der Küchen erzeugt. Vielleicht gibt es bald Coq-au-vin mit Polenta?
Koordiniert wird die Ausgabe von den taz-Redakteuren Klaus Raab und Paul Wrusch. Aus dem weiteren Inhalt:
# Ein Essay von Dirk Knipphals zur europäischen Identität und warum sie unverzichtbar ist
# Oh wie schön ist EU-Politik – Eine Ode an das Europäische Parlament in Form einer Reportage von Johanna Roth
# Ein Gespräch mit dem französischen Soziologen Didier Eribon („Retour a Reims“) über die europäische Gesellschaft, was sie zusammenhält und trennt
Am Samstag, 24. September also 14 Seiten Eurovision in der taz.am wochenende. Buon Appetito!
VALERIE HÖHNE