Von Elisa Heuser, Teilnehmerin am Workshop der taz Panter Stiftung
Es ist hell in den Räumen der taz. Große Fenster und Glaswände, die die einzelen Räume von einander trennen. An den Wänden kleben Veranstaltungs- oder Tierposter und Zeitungsausschnitte. Davon sind auffallend viele BILD-Artikel und es gibt eine Wand mit Glückwünschen der BILD zum 30-jährigen Bestehen der taz. („Ist es nicht schön, wenn man ein Alter erreicht, in dem man Cocktails trinkt, anstatt sie zu werfen?“)
Wir tigern also als Gruppe durch die verschiedenen Bereiche der Zeitung; Redaktion, Archiv, Vertrieb, Anzeigenabteilung. Mit Mitarbeitern der letzteren Abteilung diskutieren wir Workshop-Teilnehmer lange über die kürzlich veröffentlichte Anzeige der BILD-Zeitung. Darf die taz eine Anzeige der BILD abdrucken, in der diese die offene Meinung von Judith Holofernes über die BILD wiederum für ihre eigene Zwecke nutzt oder macht sich die taz damit lächerlich? Wir erfahren, dass die Meinungen darüber auch innerhalb der taz sehr unterschiedlich waren.
Im fünften Stock gehen wir raus auf einen schönen großen Balkon mit Grasfläche. Dort steht ein großer Aschenbecher, so einer in Form einer Sanduhr. Auf den ersten Blick fällt auf: große Berge aus Kippenresten. Aber sowas schockt einen natürlich nicht. Nikotinsucht ist ja nahezu ein Kriterium für den Journalistenberuf und ist fast so ein Klischee wie die vielen Pflanzen in den taz-Redaktionsräumen. Beim zweiten Hinschauen fällt dann aber auf: Da sind garnicht so viele selbstgedrehte Zigaretten. Ich dachte, die Leute bei der taz, die drehen alle selbst. In der Realität sind das aber nur ein Drittel der Zigarrettenreste.
Vom Grasbalkon aus hat man übrigens eine tollen Ausblick auf das gegenüberliegende Axel-Springer-Haus in 500 m Entfernung mit einem riesigen Bildschirm auf dem Dach.
Ehrlich gesagt, hatte ich mir das taz-Haus insgesamt versteifter, verbissener vorgestellt, aber im Grunde ist das hier ein Mix aus hellem Atelier, umkomplizierter WG-Bude und einem klassischen Büro. Die vielen Aktenordner in den wandhohen Regalen haben einen blauen, roten, gelben oder grünen Rücken und bringen etwas Farbe in die Räume. Die Atmosphäre und die Einrichtung ist erstaunlich entspannt. Neben einer professionellen Gastronomie-Spülmaschine, die ich aus meinem Nebenjob in einem Café kenne gibt es gleichzeitig noch einen einfachen Einkaufswagen für die Pfandflaschen.
Sebastian Heiser: Wie bereits in den entsprechenden Eintrag geschrieben: Geht leider frühestens Freitag. Dann nehme ich mir gern etwas Zeit dafür.