von 11.03.2011

taz Hausblog

Wie tickt die taz? Das Blog aus der und über die taz mit Einblicken, Kontroversen und aktuellen Entwicklungen.

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Von Elisa Heuser, Teilnehmerin am Workshop der taz Panter Stiftung

Es ist hell in den Räumen der taz. Große Fenster und Glaswände, die die einzelen Räume von einander trennen. An den Wänden kleben Veranstaltungs- oder Tierposter und Zeitungsausschnitte. Davon sind auffallend viele BILD-Artikel und es gibt eine Wand mit Glückwünschen der BILD zum 30-jährigen Bestehen der taz. („Ist es nicht schön, wenn man ein Alter erreicht, in dem man Cocktails trinkt, anstatt sie zu werfen?“)

Wir tigern also als Gruppe durch die verschiedenen Bereiche der Zeitung; Redaktion, Archiv, Vertrieb, Anzeigenabteilung. Mit Mitarbeitern der letzteren Abteilung diskutieren wir Workshop-Teilnehmer lange über die kürzlich veröffentlichte Anzeige der BILD-Zeitung. Darf die taz eine Anzeige der BILD abdrucken, in der diese die offene Meinung von Judith Holofernes über die BILD wiederum für ihre eigene Zwecke nutzt oder macht sich die taz damit lächerlich? Wir erfahren, dass die Meinungen darüber auch innerhalb der taz sehr unterschiedlich waren.

BILD-Anzeigen in den taz-Räumen. Foto: Sebastian Heiser
Links die BILD-Anzeigen. Foto: Sebastian Heiser
Im fünften Stock gehen wir raus auf einen schönen großen Balkon mit Grasfläche. Dort steht ein großer Aschenbecher, so einer in Form einer Sanduhr. Auf den ersten Blick fällt auf: große Berge aus Kippenresten. Aber sowas schockt einen natürlich nicht. Nikotinsucht ist ja nahezu ein Kriterium für den Journalistenberuf und ist fast so ein Klischee wie die vielen Pflanzen in den taz-Redaktionsräumen. Beim zweiten Hinschauen fällt dann aber auf: Da sind garnicht so viele selbstgedrehte Zigaretten. Ich dachte, die Leute bei der taz, die drehen alle selbst. In der Realität sind das aber nur ein Drittel der Zigarrettenreste.

Vom Grasbalkon aus hat man übrigens eine tollen Ausblick auf das gegenüberliegende Axel-Springer-Haus in 500 m Entfernung mit einem riesigen Bildschirm auf dem Dach.

Ehrlich gesagt, hatte ich mir das taz-Haus insgesamt versteifter, verbissener vorgestellt, aber im Grunde ist das hier ein Mix aus hellem Atelier, umkomplizierter WG-Bude und einem klassischen Büro. Die vielen Aktenordner in den wandhohen Regalen haben einen blauen, roten, gelben oder grünen Rücken und bringen etwas Farbe in die Räume. Die Atmosphäre und die Einrichtung ist erstaunlich entspannt. Neben einer professionellen Gastronomie-Spülmaschine, die ich aus meinem Nebenjob in einem Café kenne gibt es gleichzeitig noch einen einfachen Einkaufswagen für die Pfandflaschen.

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https://blogs.taz.de/hausblog/entspannter_als_gedacht/

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kommentare

  • Sebastian Heiser: Wie bereits in den entsprechenden Eintrag geschrieben: Geht leider frühestens Freitag. Dann nehme ich mir gern etwas Zeit dafür.

  • Sollte ich als eine Art Wiedergutmachung wohl tun…
    Nur weiß ich nicht, ob ich dafür Zeit haben werde.

    Setzen Sie Ihre Texte in den Blog mit der expliziten Aufforderung, Kritik zu üben. Wie Sie sicher schon gemerkt haben, wenn Sie andere Blogbeiträge studiert haben: taz-Leser lieben es, andere zu kritisieren… durchaus deftig, aber teilweise sehr treffsicher, durchdacht und reflektiert.

  • Die Aufforderung war absolut nicht rhetorisch. Sie können dann aber gerne die ganze junge Meute kritisieren und loben. Nicht nur mich.

  • Hallo Elisa Heuser,

    Sie haben in gewisser Weise recht. Ja, meine Ausführungen waren verletztend. Und wenn ich mir meinen Text noch mal genauer anschaue und über die Entstehung nachdenke: Ich bin momentan ausgesprochen genervt von und erbost über die taz (Bild-Anzeige inkl. Ines Pohls törichten Äußerungen zum Thema) und habe wohl überreagiert. Auf Ihre Kosten. Das war riesengroßer Mist von mir.

    Ich entschuldige mich ausdrücklich bei Ihnen. „Es war nicht böse gemeint“ werde ich jetzt nicht sagen, denn genau das war es. Nur: Sie haben da etwas abgekriegt, das natürlich überhaupt nichts mit Ihnen persönlich zu tun hat.

    In Ihrer Reaktion auf mich zeigen Sie übrigens, dass Sie durchaus schreiben können.

    Möchten Sie übrigens wirklich wissen, wie ich nach der taz-Lektüre am Montag über Ihre journalistischen Beiträge denke oder ist Ihre Aufforderung eher rhetorischer Natur?

  • Hallo Au Wei,

    Danke für den Kommentar, der sicherlich als konstruktive Kritik gedacht war, aber dann doch sehr persönlich verletztend wurde.
    Ich finde es schön, dass Sie direkt an „Mein schönstes Ferienerlebnis“ denken mussten, weil der Text genau das ist und sein sollte. Es stimmt natürlich, ich habe noch nicht gelernt aus ersten Eindrücken und einfachen Gedanken ein Hommage an die Leichtigkeit des Seins zu basteln.

    Ich wollte den Text weder kritisch noch intellektuell noch stilistisch oder gewitzt schreiben. Deshalb kann ich es verstehen, wenn Sie denken, es war falsch, dass dieser Text geschrieben und veröffentlichen wurde.
    Lesen Sie bitte die Ausgabe mit den Sonderseiten am Montag und sagen Sie mir, ob mein journalistischen Beiträge besser geworden ist.

  • Prima. Da heute erst der 11te ist, ist ja noch genügend Zeit, um den zehn jungen Frauen und Männern neben einem Einblick in „kritischen Journalismus“ (und das sollen sie in diesen skandalumwitterten Tagen ausgerechnet bei der taz lernen??? Man höre und staune!) Folgendes zu vermitteln:

    – Den eigenen Gedanken darf man mit eigenen Worten Ausdruck verleihen – ohne Rücksicht darauf, was in der Vergangenheit vielleicht mal zum Thema „Wie verfasse ich einen Text?“ gelernt wurde. Dann dürfte etwas weitaus besseres entstehen als der vorliegende Text von Frau Heuser.

    – Den Mut, sich einzugestehen, dass der Wunschberuf „Irgendwas mit Medien“ vielleicht doch nicht das Richtige ist

    Allen Teilnehmern weiterhin viel Spass. Insbesondere mit kritischem Journalismus zu Themen wie:
    – den Unterschieden zwischen selbstgedrehten und fertigen Zigaretten
    – den sozialen Gefahren, die sich aus dem tollen Ausblick auf das A-S-Gebäude ergeben können
    – der revolutionären Bedeutung vieler bunter Aktenordner
    – den gesellschaftliche Auswirklungen des Besitzes und Betriebes einer echten Gastro-Spülmaschine

  • @ Au Wei
    Die TeilnehmerInnen des 7. Workshops der taz Panter Stiftung sind vom 10. bis zum 13. März in der taz zu Gast. Sie arbeiten zusammen an einer Beilage zum Thema „Underground“. Die vier extra-Seiten erscheinen dann am Montag in der taz. Erstmalig haben die zehn jungen Frauen und Männer die Möglichkeit, ihre Erfahrungen und Eindrücke hier im taz hausblog selbständig zu veröffentlichen. Sie sind zwischen 18 und 28 Jahre alt und haben ganz unterschiedliche Vorkenntnisse. Eine Gemeinsamkeit haben jedoch alle: Sie interessieren sich für das taz Projekt und für kritischen Journalismus.

  • Also, liebe tazler, ist es wirklich nötig, Eure Workshopteilnehmer_innen derart vorzuführen wie ihr es mit der Publikation dieses Beitrags getan habt? Pfui!

    Was bezweckt Ihr damit?

    Oder handelt es sich bei den Workshop-Teilnehmer_innen tatsächlich um Grundschüler_innen, die jetzt stolz ihr erstes eigenes Textchen präsentieren dürfen?
    Der vorliegende Text weist stilistisch erhebliche Parallelen zu „Mein schönstes Ferienerlebnis“ auf, einem bekanntermaßen beliebten Thema für Schulaufsätze in der zweiten und dritten Klasse.

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