Sie sind Bundeswehr-Soldaten, Polizisten und private Sicherheitsleute. Sie absolvieren militärische Trainings, horten Waffen und Munition, richten Safe-Häuser ein. Sie bereiten sich auf einen Tag X vor, den Zusammenbruch der öffentlichen Ordnung. Manche von ihnen sollen geplant haben, an diesem Tag X Menschen aus dem politisch linken Spektrum zu töten. Leser:innen der taz kennen das rechtsextreme Hannibal-Netzwerk. Die Recherchen dazu gibt es nun auch zum Hören, in dem Podcast „Das Hannibal-Netzwerk – Rechte Schattenkrieger und der Tag X“.
Zum ersten Mal wird der ganze Fall komplett erzählt – und auch neue Erkenntnisse präsentiert. Der Podcast erscheint auf der Plattform Podimo. In elf Folgen berichten die Reporter:innen Sebastian Erb (taz) und Christina Schmidt (inzwischen im Investigativ-Team der Zeit) wie sie mehr als drei Jahre lang zum Netzwerk um den KSK-Soldaten André S. alias “Hannibal” recherchiert haben.
Geheimdienstagenten auf Abwegen
Sie nehmen die Zuhörer:innen mit auf ihre Recherchen, wenn sie in internen Unterlagen nach den Mitgliedern des Netzwerks suchen, bei ihnen an der Haustür klingeln oder sich zu geheimen Interviews verabreden. Sie fahren zu rechtsextremen Elite-Polizisten in Mecklenburg-Vorpommern, zu Geheimdienstagenten auf Abwegen, zum terrorverdächtigen Bundeswehroffizier Franco A., der derzeit in Frankfurt vor dem Oberlandesgericht steht. Der Podcast geht der Frage nach, wie gefährlich das Netzwerk für die Sicherheit Deutschlands ist – und ob der Staat uns Bürger:innen ausreichend davor beschützt.
Das taz-Team wurde für seine Recherchen zum Hannibal-Netzwerk mehrfach ausgezeichnet: mit dem Journalistenpreis „Der lange Atem” und als „Team des Jahres” vom „Medium Magazin”, außerdem wurden sie nominiert für den Nannen Preis und den Deutschen Reporterpreis.
Die erste Folge des Hannibal-Podcasts ist am 30. August erschienen, jeden Montag gibt es eine neue: podimo.de/taz. Ab dem 28. Februar 2022 sind die Folgen dann auch kostenlos auf taz.de zu hören.