Weil die Arbeit bei der taz so viel Spaß machte, wurde sie 1986 fest angeheuerte Säzzerin: Inzwischen ist Gabriele („Gabi“) von Thun, 61 Jahre, die Letzte ihres Berufsstandes in der taz – eine Institution. Eine stets ernsthafte, die taz als Projekt ernst nehmende Kollegin. Sie ist nämlich als LeserInnenbriefredakteurin Ombudsfrau jener, die diese Zeitung lesen. Nach dem Abitur auf dem zweiten Bildungsweg und begonnenem Studium kam sie noch in das alte taz-Domizil in der Wattstraße in Berlin-Wedding – und blieb, inzwischen im Haus am Checkpoint Charlie.
Die Leser-Anwältin sagt: „Die Briefe unserer LeserInnen waren und sind von großer Wichtigkeit – die taz hat das Wort Leser-Blatt-Bindung immer wörtlich verstanden.“ Was die Papierausgabe der taz anbetrifft, gilt: „Ich bin von den (ChefIn-)Redaktionen unabhängig und entscheide, ob Briefe veröffentlicht werden oder nicht. Höchstens ein Drittel aller Zuschriften kann noch veröffentlicht werden.“
Alle Briefe werden an die Redaktionen und/oder AutorInnen weitergeleitet: „Einige RedakteurInnen antworten den LeserInnen direkt; aber es wäre gut, wenn das noch mehr KollegInnen tun würden. Da wenig Platz für Veröffentlichungen vorhanden ist, wäre das ein weiterer kleiner Baustein, die LeserInnen an die taz zu binden.“
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