Lene Preuss arbeitet seit 2006 als feste freie Mitarbeiterin für die taz. Die 42-Jährige ist im Bereich Programmierung und Softwareentwicklung tätig und sitzt in einem externen Büro, weil „Programmieren eine Arbeit ist, bei der es nicht gut ist, wenn man gestört wird“. Lene hat das Online-Redaktionssystem „Newspaper“ etwa zur Hälfte selbst geschrieben und ermöglicht so den KollegInnen eine effiziente, schnelle und unkomplizierte Arbeit.
Wegen des Relaunchs von taz.de wird das System zurzeit stark erweitert und ausgebaut. Stress und Nervosität schwappten aus dem taz-Haus auch auf die externen MitarbeiterInnen über.
Lene hat generell vier Ansprüche an eine Arbeitsstelle: technische Herausforderung, ein nettes Team, gutes Gehalt und einen übergreifenden Sinn, dass sie mit ihrer Arbeit die Welt ein bisschen besser machen kann. In der taz werden drei von vier Faktoren vorbildlich erfüllt. Lene findet, das sei doch „eine gute Quote, oder?“ Dass Lene vor sieben Jahren äußerlich als Mann bei der taz begonnen hat, heute aber ihr eigentliches Geschlecht, das weibliche, lebt, stört im Haus niemanden.
Andernorts hat sie jedoch erfahren müssen, dass Frauen in der Informatik selten wirklich ernst genommen werden. In technischen Foren ist sie früher mit männlichem Nickname aufgetreten. Seitdem sie dort als Frau erkennbar ist, bekommt sie auf anspruchsvolle Fragen oft nur blöde Antworten. Der Anteil an Frauen in der Informatik beträgt nur etwa 10 Prozent in Deutschland. Männer seien oft lauter und präsenter, sagt Lene.
Wenn Lene technikfernen Menschen (die gibt es auch in der taz) erklärt, was sie macht, klingt das so: „Ich sage Computern, was die machen müssen, damit Leute, die mit Computern arbeiten, ihre Arbeit besser machen können.“ Dies danken ihr alle OnlinerInnen aus dem taz-Universum.
PS.: Eine wie auch immer geartete Bestätigung für die erfolgreiche Versendung des Kommentars wäre fein. Das wohlige Gefühl etwas beigetragen und erfolgreich zum Abschluss gebracht zu haben, habe ich vermisst.