Bislang ist Susanne Schwarz, Jahrgang 1991, Redakteurin im Ressort Wirtschaft und Umwelt („Öwi“) und schreibt dort vor allem über die Klimakrise. Zugleich gehört sie auch zum ressortübergreifenden TEAM ZUKUNFT, das den gleichnamigen lösungsorientierten Klima-Newsletter der taz verfasst. Schwarz betreibt außerdem den Podcast „klima update°“, eine Kooperation von taz und klimareporter°. Das Online-Magazin klimareporter° hat Schwarz mitgegründet und vier Jahre lang den Verlag als Geschäftsführerin geleitet.
„Susanne Schwarz bringt alles mit, was es in dieser Zeit für die Leitung des Ressorts Wirtschaft und Umwelt der taz braucht“, sagt Barbara Junge, Chefredakteurin der taz. „Sie ist thematisch so stark wie kreativ, sie ist in allen Publikationskanälen der taz versiert, bringt einen entschiedenen Auftritt und zugleich ausgeprägte Teamfähigkeit mit. Dazu hat Schwarz auch noch langjährige Management- und Leitungserfahrung.“
„Die taz wird sich in den nächsten Jahren stark transformieren. Das hätte der Rest der Welt inmitten von Klimakrise, Artensterben und sozialer Ungleichheit auch mehr als nötig. Umso spannender, jetzt unser Ressort Wirtschaft und Umwelt zu leiten, in dem wir kritisch analysieren, wie uns Politiker*innen, fossile Unternehmen und Lobbys an planetare und menschliche Grenzen bringen. Gleichzeitig wollen wir immer auch Fortschritte anerkennen und praktikable Lösungen für eine nachhaltige und gerechte Wirtschaft finden. Ich freue mich darauf, die Aufgabe zusammen mit Beate Willms zu übernehmen“, formuliert Susanne Schwarz ihren Blick auf die künftige Aufgabe.
Doppelspitze
Susanne Schwarz und Beate Willms werden das Ressort künftig gemeinsam führen. Willms war bislang bereits Teil einer Doppelspitze, sie genießt das Vertrauen des Ressorts wie der Chefredaktion. Die taz-Chefredaktion ist froh, dass sie die Führung eines der zentralen taz-Ressorts in so qualifizierte Hände legen kann. „Wir sind zuversichtlich, dass Susanne Schwarz und Beate Willms das Ressort sicher durch die laufende Transformation der taz und eine krisenbewegte politische Zeit führen werden“, sagt Barbara Junge.
„Seit 1992 denkt die taz Wirtschaft und Umwelt in einem bundesweit einzigartigen Ressortzuschnitt zusammen. Damals war das der Zeit weit voraus, heute ist es aktueller denn je: Wie soll Klimaschutz, Anpassung an zunehmende Extremwetter, aber die Sicherung von Artenvielfalt und Ernährung, eine nachhaltige Landwirtschaft, Mobilität für alle, Nord-Süd-Kooperation – kurz: eine lebenswerte Zukunft – gelingen ohne gutes Wirtschaften in den planetaren Grenzen? Das schwebt über unserer täglichen journalistischen Arbeit“, beschreibt Beate Willms die Idee dieses besonderen Ressorts.
Und sie freut sich auf Verstärkung: „Susanne ist eine ausgewiesene Klimaexpertin, die die Diskussionen auf allen Ebenen verfolgt, immer scharf analysiert und trotzdem einen lösungsorientierten Ansatz verfolgt. Sie kennt sich mit komplexen Interessenlagen und deren Moderation sowie den verschiedenen Kommunikationskanälen aus – und sie kann Menschen mitnehmen, die Kolleg:innen genauso wie Leser:innen und auch Hörer:innen ihres Podcasts. Diese Kompetenzen, viele neue Ideen und ihre positive Energie werden die Arbeit in der Doppelspitze unbedingt bereichern. Ich freue mich sehr darauf!“
Die Neubesetzung der Ressortleitung war notwendig geworden, weil einer der bisherigen beiden Leiter.innnen, Kai Schöneberg, ein mehrjähriges Sabbatical antritt und die Ressortleitung deshalb abgegeben hat.
Kai Schöneberg danken wir ganz herzlich, für die engagierte Leitung des Ressorts über einen Zeitraum von 12 Jahren und wünschen ihm eine spannende und erfüllende Sabbatical-Zeit.
Das Thema Ökonomie, die ja unser ganzes (Über-)Leben betrfft, wird von der taz, die ja den Aspruch hat, sich nachhaltig ums große Ganze zu kümmern, stiefmütterlich behandelt, insbesondere zugunsten des größten Ablenkungsfaktor zur Befriedung intellektueller Ansprüche, der ‚Kultur‘, die ja quasi zum zweiten Standbein von Wohlstand neben dem direkten Konsum geworden zu sein scheint. Das liegt auch daran, dass ‚Volks- und Betriebswirtschaft‘ sowie Rechtswissenschaften eher nicht im Verbund mit Politik und Gesellschaftswissenschaften verstanden werden und schon gar nicht mit Naturwissenschaft und Ökologie. Dabei lässt sich heute der Zusammenhang eigentlich nicht weiter verdrängen, wenn wir feststellen müssen, dass es Politikern eben nicht gelingt, Emissionen einer Industrie, für die Klimaschutz ein kaum einkalkulierbarer Kostenfaktor zu sein scheint, in den Griff zu bekommen und das Überleben samt Kultur(scheiße) in Frage stellt. Es ist eben keine Demokratie, wenn der einzelne Mensch eben nicht im Mittelpunkt steht, sondern abhängig ist von Arbeitsplätzen und einer ‚Versorgung‘ nach einem Profitsystem, so wie wir es gerade überleben, wenn Werte und Währungen aufgrund von Überprduktion dahinschmelzen und die Chancen der Teilhabe für alle immer schwieriger werden, sogar auch für Vermögende, denn wenn mit dem Kapital keine Gewinne mehr zu erzielen sind, verlieren auch sie ihren Einfluß. Wer erkennt diese Lage und führt eine Debatte um ein Wirtschaftssystem, das vom Recht jedes Mitglieds einer Gesellschaft ausgeht auf Arbeit und Teilhabe am Reichtum, einer Wirtschaftsform, die sich nach strengen Prinzipien des Gemeinwohls ausrichtet, quasi eine demokratisch organisierte Ökonomie ?