Das neue taz-Haus wird im August bezogen und steht dann neben einer Baulücke, die bei der Vergabe der Grundstücke rund um die ehemalige Blumengroßmarkthalle übrig geblieben ist, weil das Medienunternehmen Landau Media seine Bauabsichten zurückgezogen hat. Die taz hat ihre Brandwand zu dieser Lücke einstweilen von Streetart-Künstlern gestalten lassen.
Nun soll das Grundstück in einem Konzeptverfahren neu ausgeschrieben werden – was bedeutet, dass neben dem Grundstückspreis auch das Nutzungskonzept eine wichtige Rolle spielt. Mir fallen natürlich sofort ein paar sinnvolle Nutzungen ein. Bekanntlich werden in Berlin dringend günstige Wohnungen gebraucht.
Könnte nicht die taz-Genossenschaft, nachdem sie ihre eigene Standortsicherung mit der Unterstützung vieler taz-GenossInnen erfolgreich betrieben hat, für die Mitarbeitenden günstigen, genossenschaftlichen sozialen Wohnraum schaffen? An dieser Stelle in der Friedrichstraße?
Die Preise haben sich seit 2014 , als die taz ihr Grundstück kaufte, mehr als verdreifacht. Statt bei 2 Millionen liegt der Verkehrswert des Baulückengrundstücks heute bei 7,5 Millionen Euro. Kann man da noch günstig bauen, um günstige Mieten zu realisieren? Viele Fragen, die man eigentlich mal klären müsste.
Zunächst ziehen aber neue Nachbarn in die Baulücke. Wenn die taz ihre Baulogistik und Container abräumt, wird die „Bauhütte Südliche Friedrichstadt“, ein gemeinsames Projekt aller Baufelder des Kunst- und Kreativquartiers, die Fläche zwischennutzen.
Von KARL-HEINZ RUCH, Geschäftsführer der taz
„Viele Fragen, die man eigentlich mal klären müsste.“
Dann fangt schon mal an zu sondieren. Bis zur nächsten Genossenschaftsversammlung ist es ja noch ’ne Weile hin, vielleicht weiss man bis dahin mehr. Genossenschaftlicher sozialer Wohnraum ist doch kein schlechter Gedanke. An mir soll’s nicht scheitern…