Von Doris Akrap
Außer dass sie beide Nordlichter sind, haben die beiden nicht viel gemeinsam. Rieke Havertz, 33, seit 2010 bei der taz, und Daniél Kretschmar, 38, seit 2006 bei der taz, leiten seit Juli 2014 das Online-Ressort.
Während Rieke Havertz in einem Richterhaushalt im westdeutschen Jever aufwuchs, wurde Daniél Kretschmar in einem Lehrerhaushalt im ostdeutschen Rostock groß. Während sie in ihrem Leben höchstens zehn Zigaretten geraucht hat, raucht er schon seit 2012 E-Zigarette. Während er tagelang in der Ohlauer Straße die Flüchtlingsproteste begleitet, sitzt sie bei der Lesung von Hillary Clinton. Während er die Berichterstattung über die Bewegung forciert, recherchiert sie über den Waffenhandel in den USA. Während ihre Freunde niemals erwartet hätten, dass sie ausgerechnet zur wilden taz geht, war es für die Freunde von ihm nur logisch, dass er zur linken taz geht. Während sie die Brücke zwischen Online- und Print-Redaktion sein wird, erhalten die Sozialen Medien mit ihm noch stärkeres Gewicht. Denn der Kiosk für die Bewegung, sagt er, ist nicht der Kiosk an der Straßenecke, sondern Facebook. Dort informieren sich die Leute, dort werden Demos geplant. taz.de ist das Schaufenster der taz, sagt sie, dort wird die taz zum weltweiten Sprachrohr. Was kann es Besseres geben als eine Leitung, die sich gegenseitig aufs Schönste ergänzt?
