von 04.07.2014

taz Hausblog

Wie tickt die taz? Das Blog aus der und über die taz mit Einblicken, Kontroversen und aktuellen Entwicklungen.

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Am Donnerstag hat der Bundestag den bundesweiten Mindestlohn beschlossen, aber Zeitungszusteller sind bis 2017 davon ausgenommen. Bei der taz haben alle Abonnenten schon jetzt die Möglichkeit, auf fair bezahlte Zusteller zu wechseln – ohne zusätzliche Kosten für die Abonnenten.

taz-ausbeuterBei der Zeitungszustellung arbeitet die taz mit vielen regionalen Trägerdiensten zusammen. Es handelt sich in der Regel um Monopolisten, nämlich um die Trägerdienste der jeweiligen Regionalzeitungen. Eine Auswahl gibt es daher für uns nicht. Es ist bekannt, dass die Zeitungsausträger meistens deutlich weniger als 8,50 Euro pro Stunde verdienen, auch die Austräger der taz. Daher haben wir am Donnerstag getitelt: „Wir Ausbeuter“. Da wir aber bei dem jeweiligen Trägerdienst nur einen sehr kleinen Teil des Geschäfts ausmachen, sind wir nicht in der Position, dort eine Änderung der Geschäftspolitik durchzusetzen.

Unsere Abonnenten können stattdessen aber jederzeit auf Zustellung mit der Post umstellen. Die Briefträger verdienen nach Angaben der Post AG durchschnittlich 17 Euro pro Stunde, Berufsanfänger starten mit etwa 13 Euro. Zusätzlich gibt es Zuschläge für Nacht- und Samstagsarbeit sowie eine Aufwandsentschädigung für die Tätigkeit im Außendienst. Die fast 100.000 Zusteller arbeiten in aller Regel Vollzeit bei 38,5-Stunden-Woche mit zusätzlichem Urlaubsgeld, Weihnachtsgeld und variablem Entgelt bei mindestens 26 Tagen Urlaubsanspruch. Die Post arbeitet nur mit eigenen Zustellern, es gibt keine outgesourcten, scheinselbstständigen oder werkvertraglichen Mitarbieter.

Der Nachteil ist, dass die Zeitung dann nicht mehr vor dem Frühstück da ist, sondern erst im Laufe des Tages mit der normalen Post kommt.

Abonnenten, die umstellen wollen, melden sich bitte bei unserem Abo-Service telefonisch unter 030/2590 2590 oder per Mail an abomail@taz.de. Der Abo-Preis ändert sich dadurch nicht.

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https://blogs.taz.de/hausblog/so-koennen-taz-abonnenten-die-ausbeutung-ihres-zustellers-beenden/

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kommentare

  • vielleicht sollte man den ZeitungszustellerInnen direkt etwas dazugeben, etwa an Weihnachten oder Geburtstag etc, aber die sind so früh da(bei mir um 5.30h) da ist es schwierig.
    lg
    gabo

  • Gleich doppelt verlogen: Erstens werden die Zeitungsträger nach Stückzahl bezahlt und nicht nach Zeitaufwand. Wenn also die Exemplare der taz wegfallen, müssen die betroffenen Träger immer noch denselben Weg laufen, aber sie verdienen weniger. Zweitens profitiert allein die TAZ, denn der Zeitungsvertrieb über die Post ist für den Verlag viel billiger als die Zusammenarbeit mit dem Pressegrosso. Es lebe der Kapitalismus.

  • Gute Idee. Mach ich mal gleich. Ich les die Zeitung sowieso erst abends, früh hab ich ganz andere Sachen zu tun. Und hoffentlich verlieren dann die Zusteller ihre beschissene Arbeit und werden bei der Post oder woanders zu deutlich besseren Bedingungen eingestellt. Das ist die beste Lösung.

  • Typische Gutmenschen-Augenwischerei der TAZ! Die Aktion geht nach hinten los. Jobverlust bei den morgendlichen Zustellern. Ich will meine Zeitung zum Früh(!)stück. Das ist aber schon lange nicht mehr die TAZ. Genau wegen solcher Augenwischeraktionen!

  • Aber dadurch verdienen Zeitungszusteller noch weniger, im schlimmsten Fall verlieren sie ihren Job. Ist also auch nicht die beste Lösung.

  • Bei mir (Berlin) ist die taz sowieso frühestens um 7:30 im Briefkasten in mindestens 50% der Tage auch mal erst um 8 Uhr oder noch später (obwohl mir angeblich 7 Uhr garantiert wird). Nur habe ich abends anderes zu tun, als Zeitung zu lesen…

  • Eine sehr korrekte Einstellung. Ich habe mich seit Jahren gefragt warum die TAZ eigentlich diese Ausbeutung unterstuetzt hat. Ihr zahlt im Monat 10 Euro an die Verlage und beim Zusteller kommen nichtmal 2 Euro an. Man kann die TAZ auch abends lesen.

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