Zwei Bienenvölker zählen zum MitarbeiterInnenstamm der taz. Doch 2015 ist kein gutes Jahr für sie – und unsere Honigproduktion.
Seit Mai 2013 bevölkern Bienen unser taz Dach und summen durch die Nachbarschaft in der Rudi-Dutschke-Straße. Ihr Auftrag: Blüten bestäuben und Honig produzieren. Unter fachkundiger Anleitung der AktivistInnen der jungen ImkerInnengemeinschaft Berliner Honig und befreundeten ImkerInnen aus Charlottenburg, erlernen taz MitarbeiterInnen das Handwerk fachgerechter Bienenbetreuung.
2015 ist dabei ein durchwachsenes Jahr: Zwei Bienenvölker lebten in diesem Sommer bei uns. Einem Volk ging und geht es sehr gut, die Königin, wichtigster Teil einer Bienengemeinde, ist stark, legte viele Eier und schuf eine starke Bienengemeinschaft, welche gleich mehrere Kilo Honig lieferte.
Das zweite Volk tat sich indes schwer, seine alte Königin legte kaum Eier. Der Versuch, mit frischer Brut vom benachbarten starken Volk nachzuhelfen – um eine neue Königin gewinnen zu können – gelang zwar. Doch das Bienenvolk kam nicht zu Kräften, die neue Königin ging wieder verloren und schließlich griffen Wespen das geschwächte Volk an.
Die taz ImkerInnen lösten das Volk notgedrungen auf. Alle Anstrengungen gelten nun dem verbliebene Bienenvolk, welches als nächstes mit Ameisensäure bedampft wird. Ein wirksamer Weg, um etwaigen Befall mit der gefährlichen Varroamilbe vor dem Winter zu beseitigen.
Kaufen kann man unseren Honig übrigens nicht, dafür ist die Menge, die unsere Bienen produzieren, zu gering. Trotzdem bieten wir ihnen im taz.Shop leckeren taz.Honig. Diesen produzieren, wenn man so will, andere fliegende KollegInnen in der Stadt, die von kleinen Imkereien in Berlin betreut werden. Vertrieben wird dieser lokal erzeugte Honig von der Gemeinschaft Berliner Honig.
Den taz.honig gibt’s auf shop.taz.de und mehr Informationen über lokales Imkerei-Handwerk in Berlin auf www.berlinerhonig.de
Titelbild: dpa
Also ich für meinen Teil werd den Honig ausprobieren. Im Büro. Rest der Familie restskeptisch. Übriggebliebenes Argument, das nicht wirklich eins ist: Pah, die taz will mir doch nicht wirklich weismachen, das Honig vom Land weniger schädlich als Honig aus Berlin sein soll. Ach egal, sind sowieso nicht solche Honigliebhaber wie ich.
Sollten mich die Berliner Honigsorten arg enttäuschen, schreibe ich das hier irgendwann nach auf. Oder ich nehm den Honig, fahr zum Lützowplatz zur Zentrale von Stiftung Warentest und hinterlasse die klebrige Aufschrift: „Los geht’s Stiftung, Wabentest!“ auf deren Glasfassade …
tschü