von 20.04.2013

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Vom Chaos Computer Club: Frank Rieger, Foto: David Oliveira

Von Martin Niewendick

Frank Rieger, Sprecher des Chaos Computer Clubs, erwähnte es eigentlich nur am Rande. „Der Klick-Aktivismus hat stark an Biss verloren“, sagte er während einer Diskussion um Bürgerrechte auf dem taz.lab. Man bekomme mittlerweile pro Woche drei Petitionen zugeschickt, „nach dem Motto: Diese Petition könnte sie auch noch interessieren.“ Die schlagkräftigen Kampagnen alter Tage seien vorbei.

Wie bitte? Wir stecken gerade mitten in der zweiten digitalen Revolution! Und dann kommt dieser Rieger und wirft das alles über den Haufen. Zugegeben: Der Mann hat Erfahrung. Sein Chaos Computer Club ist fast älter als das Internet. Rieger argumentiert, bei all der Flut von Petitionen würde oft außer Acht gelassen, dass manche Dinge nur einen begrenzten Personenkreis interessierten.

Auf der Plattform openpetition.de heißt es dann auch, man könne Petitionen einreichen, wenn es etwa um „unfaire GEMA-Gebühren geht, den Erhalt des Jugendclubs, Fluglärm oder gegen die Privatisierung eines öffentlichen Badesees.“ Klar, mit solchen Partikularinteressen lassen sich keine Volksmassen mobilisieren. Also back to the roots? „Ich verstehe unter Aktivismus mehr als nur ‚find ich auch‘ zu klicken. Man muss Politik erlebbar machen, etwa durch Demonstrationen!“ Sind die Guy-Fawkes-Masken, die man dieser Tage immer öfter auf allen möglichen Demos sieht, am Ende also ein Omen?

 

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