Die taz ist neue Verlegerin des Umweltmagazins zeo2. Die Deutsche Umwelthilfe, die das Blatt im Mai 2008 gestartet hatte, bleibt als Herausgeberin im Boot. Vor dem Ersterscheinungstermin in der neuen Konstellation am 17. April erhält das Magazin ein neues Gesicht, den Relaunch verantwortete die Medienagentur KircherBurkhardt. Die Umweltjournalisten Marcus Franken und Manfred Kriener bleiben Chefredakteure des Magazins, das wie bisher vierteljährlich, aber mit deutlich mehr Seiten erscheinen wird.
Zu den AutorInnen von zeo2 gehört eine Reihe prominenter Köpfe, wie etwa der Potsdamer Klimawissenschaftler Stefan Rahmstorf, dazu taz-ReporterInnen wie Peter Unfried, Jutta Lietsch oder Georg Blume. Auch EU-Kommissare, Schauspieler und Bundesminister sind von Zeit zu Zeit mit Gastkolumnen vertreten. zeo2 versteht sich als politisches Umweltmagazin, das mit fundiertem Journalismus aufklären und Debatten durch eine klare Haltung befeuern will.
Im Mittelpunkt stehen die Klima-, Energie- und Verkehrspolitik, die Endlichkeit von Ressourcen und Biosphäre, das Jahrhundert-Thema Nachhaltigkeit, aber auch die individuellen Lebensstile und Öko-Strategien der Menschen. Internationale Themen werden durch Zusammenarbeit und Artikeltausch mit Umweltmagazinen in aller Welt gestärkt. Das indische Umweltmagazin „Down to earth“ wurde für eine erste Partnerschaft gewonnen.
Der Leiter Politik & Presse der Deutschen Umwelthilfe und frühere taz-Redakteur Gerd Rosenkranz zeigt sich hochzufrieden mit der neuen Konstellation: „Die Deutsche Umwelthilfe freut sich sehr, dass die taz mit ihren professionellen Strukturen unser Ziehkind in ihre Obhut nimmt. Ein Land, in dem es inzwischen mehr Solaranlagenbetreiber als FDP-Wähler gibt, hat sich ein modernes Umweltmagazin verdient.“
„Bis heute hat die Berichterstattung über ökologische Themen für die taz eine herausragende Bedeutung“, sagt taz-Geschäftsführer Karl-Heinz Ruch. „Mit der Übernahme von zeo2 stärken wir unsere Umweltkompetenz weiter.“ Die taz-Vertriebsleiterin Silke Förster sieht gute Chancen, das Magazin auf dem Pressemarkt zu etablieren: „Der taz-Verlag hat bereits mit Le Monde diplomatique sein eigenes, inzwischen sehr erfolgreiches Medium etabliert, nun wird es auch ein eigenes ökologisches Magazin innerhalb der taz-Familie geben.“
Als zentrale Zielgruppe hat zeo2 den gebildeten und politisch interessierten Homo ecologicus im Auge. „Unsere LeserInnen sind aufgeklärte Konsumenten, die versuchen, auch in ihrem eigenen Leben Umwelt und Natur einen gebührenden Platz zuzuweisen“, sagen die Chefredakteure Franken und Kriener.
zeo2 erscheint vierteljährlich in einer Startauflage von 20.000 Exemplaren. Die Zeitschrift ist zum Preis von 22,00 Euro im Abonnement erhältlich und am Kiosk zum Preis von 5,50 Euro. Unter allen Einsendungen, die uns bis zum 3. April erreichen, verlosen wir ein taz E-Bike „easy rider“ und weitere wertvolle Gewinne.
Ausgerechnet Kalle Ruch, den wir erst mühsam von einem Greenwashingprojekt mit EnBW abbringen mussten (Solaranlage aufm taz-Dach)…
Aber mich überzeugt auch das Konzept nicht. Die Deutsche Umwelthilfe ist keine transparente Organisation, eher eine ‚pressure group‘ nach US-Vorbild. Heft-Zielgruppe sind offensichtlich Lohas. Ich erwarte nicht, dass da die wirklich wichtigen Fragen ins Blatt kommen. Dass zum Beispiel bei Themen wie Elektromobilität und Piratenpartei auch nach dem Rohstoffabbau für Batterien und PCs gefragt wird. Aber vielleicht irre ich mich ja. Dann viel Erfolg.