vonAline Lüllmann 12.12.2012

taz Hausblog

Wie tickt die taz? Das Blog aus der und über die taz mit Einblicken, Kontroversen und aktuellen Entwicklungen.

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Am  22. November haben wir auf taz.de die Pay-Wahl eingeführt. Damit fragen wir die NutzerInnen, ob sie freiwillig für taz.de zahlen möchten, lieber nicht zahlen möchten oder dies schon in irgendeiner Form tun. Es ist nicht neu, dass wir danach fragen, nur ist die jetzige Ansprache – mit einem großen Layer übern der Seite –  um einiges offensiver als die vorherige, bei der seit April 2011 unter den Artikeln steht „Dieser Artikel ist mir was wert“.

Im November kamen 7.839,59 Euro über die freiwilligen Zahlungen auf unser Konto, das sind 3.860 Euro mehr als im Oktober. Nach einem extremen Peak am 22.11. und 23.11 haben sich die Zahlungen auf einem erfreulichem Level eingependelt. Im Durchschnitt kommen täglich noch immer drei mal mehr Zahlungen mit  etwa drei mal höheren Beträgen als vor Einführung der Paywahl.

5.427,84 Euro zahlten LeserInnen für taz.de in einmaligen Zahlungen. Der höchste Anstieg bei den verschiedenen Zahlungswegen gab es bei Paypal  – plus 698,80 % – und bei Handyzahlungen plus 623,57%.  Diese beiden Zahlungsmethoden wurden vor der Paywahl wenig genutzt, der überproportional hohe Anstieg lässt darauf schließen, dass wir mit der neuen Darstellungsform andere Personen angesprochen haben als vorher.

Die Kreditkartenzahlungen sind im Vergleich zum Vormonat Oktober um 483 % auf 512,49 Euro angestiegen, die Lastschriften um 471 % auf 1.575,55 Euro, Direktüberweisungen um 200 % auf 937,29 Euro und flattr um 158 % auf 897,28 Euro.

Die regelmäßigen Zahlungen sind im November mit 2.411,75 Euro um 163,34 Euro höher als im Oktober. 849 Personen haben mittlerweile derzeit ein tzi-Abo und zahlen freiwillig einen monatlichen Betrag –  seit der Paywahl am 22.11. sind über 300 neue dazu gekommen. Der wirkliche Anstieg der tzi-Abos wird allerdings erst in Abrechnung vom Dezember zu sehen sein, doch schon  jetzt sehen wir, dass die regelmäßigen Zahlungen im Dezember bei mindestens 4.450 Euro liegen.

Im Kontext der Zeitungskrise und der Paywall  auf welt.de bestärken uns viele LeserInnen  auf unserem Weg, auf Freiwilligkeit zu setzen, damit taz.de weiterhin Qualität bieten und für alle kostenlos bleiben kann. Meinungen  dazu – wie „Journalismus ist wertvoll. Und JournalistInnen müssen auch ihre Brötchen kaufen. Darum zahl ich hier„, „Lieber taz zahlen als Bild klauen!“ und „Hochwertiger Journalismus trägt zu einer transparenteren und damit aufgeklärteren Welt bei.“  – finden Sie in unserem taz-zahl-ich Twitter.

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https://blogs.taz.de/hausblog/taz-zahl-ich-einnahmen-im-november/

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kommentare

  • Ich finde die Pay-Wahl zu aggressiv, zwar habe ich bezahlt, aber die Darstellung hat mir eher das Lesen vermiest.
    Sehr viel gelungener finde ich die Pay-Wahl der Wikipedia. Da habe ich beim ersten Mal bezahlt, bei der Taz erst ca. beim 100sten auftauchen des Banners!

  • Eine weitere Idee zu anonymen Zahlungen:
    Bis zur vollständigen Unkenntlichkeit verkleiden (wallende Gewänder, falscher Bart, Perücke, Theaterschminke, Sonnenbrille) und einen Sack voller Geld direkt bei der taz abgeben.
    Die freuen sich bestimmt!

  • cervo:
    Wenn Du unbedingt anonym bleiben möchtest – was ich durchaus nachvollziehbar finde – könntest Du das Geld in einen Briefumschlag stecken und per ganz normaler, altmodischer Überlandpost verschicken, zur Not per Einschreiben.

  • Danke für Zuspruch, Anregungen und auch die Verbesserungen!

    @taztaztaz: Sie haben natürlich recht! Über unsere GenossInnen und AbonenntInnen freuen wir uns aber auch an anderer Stelle gewaltig, hier sind mal die digitalen gemeint.
    @Arne: Sie meinen wahrscheinlich das ePaper? Ja, da die Inhalte aus dem ePaper auch auf taz.de verfügbar sind, gilt das auch..
    @cervo: Ich nehme Ihren Vorschlag gerne auf. Wir haben bis jetzt noch keine anonyme Bezahlmethode gefunden die alle Ansprüche erfüllt hat.
    @Peer Nordmann: Ich versuche drauf zu achten. taz-zahl-ich klingt eh viel besser.

  • „Kerstin“ ist also ein „taz-Leser“.

    Sollte ein so kluger Mensch, der die Güte besitzt, seine Mitmenschen an seinem reichhaltigen Wissensschatz teilhaben zu lassen, tatsächlich nicht wissen, dass „Kerstin“ ein weiblicher Name ist und es korrekterweise heißen müßte: taz-Leserin?

    Eine Schande, wie die deutsche Sprache immer mehr verkommt…

  • Einnahmen im November:
    aus dem Zitat: „drei mal höheren Beträgen wie vor Einführung der Paywahl.
    Allein bei diesem Beitrag gibt es mehrere Rechtschreib- bzw. Ausdruckfehler. Es heißt nämlich nicht – höher wie -, sondern – höher als -. Es ist traurig, wie unsere deutsche Sprache immer mehr verkommt.
    Viele Grüße ein taz-Leser

  • Danke für eure Infos!

    Ich habt jetzt über 4400€ im Monat, das heißt, ihr könnt mit den Online-Einnahmen etwa 2 Redakteure bezahlen. Und das finde ich einen sehr guten Schritt vorwärts.

    Gilt mein Online-Abo eigentlich auch als taz-zahl-ich Abo? (ich kriege die Taz auch per Mail)

  • Ich finde das Prinzip gut. Bei uns gibt es ein Cafe um die Ecke, das mit dem „Zahl, was es dir wert ist“ Prinzip seit inzwischen 5 Jahren gut läuft.
    Als regelmäßiger Kunde bin ich inzwischen mit dem Betreiber auf gutem Fuß und er meint, dass die meisten Leute in etwa das zahlen, was in anderen Cafes üblich ist. Es gibt aber immer wieder Leute, die viel mehr zahlen, weil sie einfach so begeistert sind. Ebenso leider auch welche, die dann mit Cent-Beträgen aufwarten. Das ist allerdings eher die Ausnahme.
    Ich denke Online und anonym ist es eben einfach sich „unbemerkt“ aus dem Staub zu machen.

  • Ich habe die Paywahl genutzt, weil sie mir ein schlechtes Gewissen gemacht hat. Jetzt einfach wegklicken, kam mir vor wie im Kiosk die Zeitung zu lesen ohne zu kaufen. Da ich aber wählen konnte, habe ich die Freiheit auch in beide Richtungen genutzt. Auf Dauer würde die Paywahl sicher zu Ermüdung führen, aber von mir aus könnt ihr die Aktion gerne alle Jahre / Halbjahre Wiederholen. Funktioniert bei wikipedia ja auch ganz gut, finde ich.

  • Hört sich gut an. Trotzdem denke ich sollte man immer auch noch erwähnen, dass die Zeitungsabos und die Genossen am Ende taz.de erst ermöglichen und nicht 3000/6000€ onlinegeld (trotzdem natürlich schön das das ein wenig angenommen wird!). Wenn euch also die HP gefällt, denkt doch auch mal über ein Zeitungsabo nach. ;-)

  • Hallo Aline,

    Du schreibst von „tzi-Abos“.
    Tipp lieber ein paar Buchstaben mehr und lies mal diesen Kommentar zu einem anderen Blogposting:

    “ kcaco says:

    “tzi” scheint mir ein ziemlich misslungenes Kürzel, das Verwirrung stiftet.

    tzi ist die allgemein gängige Abkürzung für eine weitverbreietete psychologische Methode zur Arbeit in Gruppen. TZI = Themenzentrierte Interaktion.

    Wenn ich das Klientel der taz richtig einschätze (gehobene Allgemeinbildung), könnten viele Leser über diese neue Abkürzung des taz-Universums stolpern.
    Möglicherweise wäre es gut, wenn Ihr euch eine andere Abkürzung einfallen lassen würden. “tazzi” oder was auch immer…“

    Da ist schon was dran. „tzi“ ist leider schon vergeben. „taz-zahl-ich“ sind ja nun auch nicht gerade sooooo viele Buchstaben.

  • Ich will, ich will.
    Aber versteht: es gibt auch Leute, die können nicht. Ihr als allererste solltet wissen, wie das soziale Gefälle aussieht. Aber, wenn ich wieder raus bin aus dem finanz. Tief, will ich eh ein Taz-Abo.
    Bis dahin
    Heike

  • Schön zu sehen, dass es so gut klappt! Vielleicht nehmen sich andere ein Beispiel daran :)
    Weiterhin viel Erfolg, und weiterhin guten Journalismus bitte!

  • Ein Beweis für die Bereitschaft der Menschen gute Leistungen auch finanziell zu belohnen. Das müsste doch auch bei der Musik funktionieren und der GEMA (ehemals von den Nazis für Verbote jüdischer Musik genutzt) die selbst erdachte Existenzberechtigung entziehen ;)

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