Der August und der September sind traditionell weder beim Traffic auf taz.de noch bei den Neuabschlüssen für taz.zahl ich besonders gute Monate. Das Wetter ist einfach zu schön, um häufig vor dem Rechner zu sitzen, und es ist Urlaubszeit. Während die monatlichen Neuabschlüsse in der ersten Hälfte des Jahres deutlich über 200 lagen, sind sie ab August unter 200 gesunken. Im September auf 197 neue regelmäßige Beiträge. Das klingt nicht schlecht, doch wenn wir die 118 geendeten Beiträge abziehen, steigt die Zahl der Unterstützer*innen im September nur noch um 79 Neuanmeldungen.
Die Hauptsache ist, dass die Leser*innen das Modell für den richtigen Ansatz halten und die Teilnahme steigt. Denn solange das Modell erfolgreich ist, können wir taz.de frei zugänglich für alle halten. Der freiwillige Beitrag von derzeit 8.294 Personen sichert den Zugang zu unabhängiger Presse für alle, auch für diejenigen, die sich keinen Beitrag leisten können.
Weil die Spontanzahlungen im Vergleich zum Vormonat etwas zurückgingen, ebenso wie die Direktüberweisungen, reichte der Zuwachs bei den über die taz.zahl ich-Beiträge eingegangenen Zahlungen nicht ganz aus, um das Vormonatsergegbnis zu übertreffen. Dennoch haben wir mit 50.585 Euro einmal mehr die 50.000 übertroffen und dafür gebührt allen Unterstützer*innen großer Dank.
Mit 45.938,19 Euro ist der größte Teil der Einnahmen über die Beiträge der regelmäßigen Unterstützer*innen bei uns eingegangen. Die größten Einbußen mussten wir bei den Direktüberweisungen hinnehmen, ganze 1.000,96 Euro.
Helfen Sie uns, dass die Zahl im Oktober wieder steigt und machen Sie mit!
Als Prämie gibt es, wenn Sie möchten, unseren „Getragen von vielen“-Beutel.
Ich will hier eine Frage anbringen bezüglich etwas, was ich an taz.zahl ich einfach nicht kapieren kann:
Die Taz steht dem Kapitalismus eher skeptisch gegenüber; teilweise klingen manche Artikel so, als müsse der Kapitalismus „überwunden“ werden und durch etwas „besseres“ ersetzt werden.
Der Kern des Kapitalismus ist dabei aber nichts anderes, als dass irgendwer Eigentum hat, das er erworben, hergestellt oder sonstwie in seine Finger gebracht hat (hoffentlich legal), und dann dieses Eigentum anderen gegen Geld zur Verfügung stellt. Mehr ist der Kapitalismus im Kern nicht.
Aber statt das die taz dann konsequent ist und diesen Kern – irgendwer stellt irgendetwas bereit und will Geld dafür – überwindet, macht sie mit taz.zahl ich genau das gleiche, nämlich irgendwelche Arbeitssklaven stellen im Auftrag der taz Texte her, die die taz dann gegen Geld versucht irgendwem anders zur Verfügung zu stellen, mit der kleinen Besonderheit, dass die taz den Preis dabei von den verfügbaren Mitteln der Käufer abhängig machen will (was aber nichts ungewöhnliches ist, siehe z.b. Familientickets, Kinderessen, Kinderpreise etc. bei verschiedenen Dienstleistern; das machen die ja auch nur, weil Kinder eher weniger denn mehr Geld haben).
Und deshalb zahle ich natürlich konsequent nichts für taz, da ich ja nicht die taz in ihren Prinzipien kompromittieren will.
Der Einwand, dass die Arbeitssklaven der taz doch andernfalls verhungern müssten bzw. es die taz schlicht nicht gäbe, wenn sie ihre Produkte unter Wert bzw. nur kostenlos verteilt, ist natürlich grober Unfug, denn bei allen anderen wie z.b. Banker, Energiekonzernen, Ölkonzernen, konventionellen Bauern, etc. scheint die taz diesen Einwand auch nie zu akzeptieren, folglich gilt er bei der taz selbst ebenfalls nicht (wer nun meint, dass das doch auf eine unmögliche und nicht funktionierende Welt hinauslaufe: Tja, kann schon sein, darüber sollten die Kapitalismusüberwinder vielleicht mal nachdenken …).
Folglich sehe ich es als schlüssig und widerspruchsfrei von den Prinzipien der taz her an, für die taz konsequent nichts zu zahlen.
Also was soll dann der Unfug mit taz.zahl ich, wenn es doch eigentlich zwingend ist, dass Kapitalismusüberwinder den Kapitlaismus doch bitte zuerst bei ihren eigenen Produkte überwinden sollen?
Kapier ich nicht; vielleicht irgendwo ein Denkfehler meinerseits; aber wen eine juristische Person (wie die taz) Geld für ihre Produkte/Dienstleistungen haben will, dann ist das Kapitalismus pur; wenn der unvermeidlich erscheint, ist vielleicht die Kapitlismusüberwindung schlicht Blödsinn; wer sie aber dennoch propagiert, sollte sowas einfach nicht machen; deswegen nehme ich wohl auch in Zukunft die taz-Produkte völlig guten Gewissens ohne Bezahlung in Anspruch, da die taz ja den Kapitalismus überwinden will und ich deshalb natürlich die taz darin unterstütze, bei sich selbst anzufangen.