Maria K.: „Echt miese masche, scheiß auf die TAZ.”
Moritz J.: „Klasse Idee, liebe Taz! Aber leider hat diese Aktion nur ein Bruchteil der ‚Leser‘ verstanden, was einen wieder einmal ordentlich an der Menschheit zweifeln lässt…”
Seit März dieses Jahres hat taz.zahl ich eine neue Kampagne, um die NutzerInnen von taz.de regelmäßig daran zu erinnern, dass auch frei zugängliche Inhalte im Internet nicht umsonst sind. Ebenso wie bei unseren Print-Abos setzen wir bei taz.zahl ich auf die Solidarität unserer LeserInnen: Wer viel hat, kann viel bezahlen, wer wenig hat, wenig.
Seit Beginn der Kampagne hat sich die AbonnentInnen-Zahl von taz.zahl ich verdreifacht: Wir hatten am 9. März 2015 immerhin 1.538 regelmäßige ZahlerInnen, vier Monate später stehen wir bei etwa 4.500 AbonnentInnen.
Die Kampagne mit plakativen Sprüchen, regelmäßigen Layern vor den Artikeln auf taz.de und provokativen Facebook-Posts hat die Berliner Agentur DOJO für uns entwickelt. Es war bereits die dritte Zusammenarbeit der taz mit DOJO nach der „dick und gemütlich”– und der Europa-Kampagne.
Bereis im April haben wir einen der von DOJO erdachten „Fake-Posts” auf Facebook veröffentlicht:
Die Reaktionen waren damals schon sehr kontrovers. Nur durch intensive Betreuung der KommentatorInnen konnten wir die Aufregung abfangen und denen, die dachten, die taz sei unter die heftig.co-Anhänger gegangen, erklären, worum es uns eigentlich geht:
Die gezielte Persiflierung von ebenjenen Clickbait-Beiträgen, die mit genialen Cliffhangern spannende, brandneue Weltnachrichten versprechen, hinterher jedoch mit banalsten, unjournalistischen copy+paste-Geschichten aufwarten.
Auch intern war diese Art der Werbung nicht unumstritten. Also haben wir einige Zeit vergehen lassen, bis wir uns erneut ins Haifischbecken Facebook gewagt haben (okay, wir wagen uns da täglich hin, aber bei dieser Art der Beiträge wissen wir, dass mit großem Bohei zu rechnen ist):
Auch diesmal rief der Post „heftige” (den konnten wir uns jetzt nicht verkneifen …) Reaktionen hervor. Von drohenden Abokündigungen bis hin zu Verneigungen war alles dabei:
Ingo R.: „Ich bin ebenfalls Abonnent. Dieser Taz zahl ich Spam nervt so langsam. Ich zahle schon und will nicht ständig danach gefragt werden. Setzt wegen mir nen Cookie, damit Ruhe ist. Und einen Pseudoartikel einzustellen, der nur auf den Spam hinweisst, ist das letzte. Den hab ich Facebook auch als Spam gemeldet.” [Anmerkung der Redaktion: Es gibt einen Cookie, den sich jedeR LeserIn selbst setzen kann.]
Arno J.: „Schwacher Gag. Zahle schön und fühle mich verarscht. Vielleicht habt ihr mit dieser Art der „Werbung“ bei der Abonnentenzahl -1.”
Katja I. T.: „Bei sehr vielen Kommentaren hier kommt mir nur spontan ein Gedanke —> *Herr laß´ bitte bißle Hirn regnen*:)…also bei der Überschrift war doch klar, daß da kein echter Artikel hintersteckt und…ich hab´s trotzdem angeklickt (die Neugierde halt…da war mal wieder eindeutig ein unsichtbarer Sog am Werke) und mußte herzhaft lachen :D”
Marlene B.: „Hab mir vorm Klicken schon gedacht, worauf ihr hinaus wollt, war einfach zu primitiv ;) Sehr gute Aktion, ich feier euch! :)”
Gaibrasch S.: „GROßARTIG was hier entstanden ist. Danke taz…erschüttert euch dieses selbstgezeichnete Bild eurer Onlineleser nicht auch?”
Tel P.: „Wenn man gar nicht gelesen werden will, einfach Bescheid sagen. Dann wird man auch nicht gelesen. Für diese Art der Werbung habe ich kein Verständnis. Bye bye!”
Sean K. W.: „Sehr gute Kampagne! Bin aber KSTA leser. Als Berliner würd ich die Taz unterstützen. Lokaler Bezug muss für mich in Köln halt da sein! Trotzdem bleibt die Taz bei mir geliked weil sie einfach guten Journalismus bietet im Vergleich zu vielen Zeitungen die ich entliked habe”
Michael W.: „Liebe taz. die tageszeitung, mit dieser „Gag-Seite“ habt ihr euch keinen wirklichen Gefallen getan, auch wenn die Gründe dafür absolut nachvollziehbar sind. Die Internet-Gesellschaft lebt im skurilen Glauben, es sei alles nicht nur kostenlos, sondern auch umsonst und wenn irgendwo für irgendwas bezahlt werden muss, dann werden Anstrengungen unternommen um ein paar Euronen zu sparen bei dessen Zeitaufwand jeder leicht das Zehnfache verdienen könnte.
Und ich muss auch mal eine Lanze für euch brechen: Eure Artikel und Berichte sind jeden Cent wert! Ich habe jeden Tag eure Zeitung in der Hand und schon auf der Titelseite habt ihr immer wieder höchste Symphatien verdient! Macht weiter so!”
Sascha A. R.: „Liebe taz… wie drücke ich das aus? Ich erhebe mich mal von meinem Platz und klatsche leise.”
Wenn Sie an den Antworten der taz interessiert sind, klicken Sie sich durch. Sie werden Ihre helle Freude am Wissen, Nichtwissen und Nichtwissenwollen der KommentatorInnen haben.
Wir freuen uns immer, wenn es auch Nachrichten aus dem Verlag (in diesem Falle Werbung für taz.zahl ich) schaffen, gesehen, kommentiert, geliket und gehatet zu werden. Wenn sich die Diskussionen auf dem taz-Facebook-Account ausnahmsweise nicht um Russland, den IS oder Griechenland drehen, sondern um unabhängigen Journalismus und die Finanzierung desselben.
Natürlich bleiben diese Posts die Ausnahme, sind jedoch von Zeit zu Zeit wichtig und richtig, um unserem Anliegen des freiwilligen Bezahlmodells Gehör zu verschaffen. Auch die KollegInnen von Meedia wünschen uns viel Erfolg, den wir definitiv brauchen können … Deshalb: www.taz.de/tzi -> jetzt!
NICOLA SCHWARZMAIER ist Sitemanagerin von taz.de und für die Social-Media-Beiträge des taz-Verlages verantwortlich
@unbekannte TAZ LeserIn
Ich spiele den Ball zurück.
Ich lese unter Selbstzwang jeden Tag die gleicheschltete BRD-Presse!
Von links nach „rechts“ und so…
Ich lese auch die TAZ-Online!
Ich stelle aber fest, dass die BRD-Presse und Medien seit vielen Jahren gleichgeschaltet wirken, ob links oder „rechts“ (z.B. Springer.-Presse, sic!) Nun, wir geschundenen Schlesier lassen uns nicht von euch „Besserwessis“ verarschen!!!
Ob es euch linksgrün versifften Demagogen passt oder auch nicht, ihr seid auch Reichsbürger! Das hat das „Bundesvervassungsgericht“ in den 70er Jahren entschieden!
Vobei die BRD gar keine Verfassung besitzt! (sic!)
Auf euch linksgrün versifften „Reichsbürger“ können wir, die echten Reichsbürger getrost verzichten!!!
Alles klar, hä?!
Der Kampfschlesier und Reichsbürger!