Wer bei der taz arbeitet, kennt die Frage, die immer dann schnell fällt, wenn man neue Leute kennenlernt und auf die Jobs zu sprechen kommt: „Cool, aber wie bist du denn da gelandet?“
Die GesprächspartnerInnen erhalten darauf – je nach Alter des tazlers oder der tazlerin – möglicherweise eine unterschiedliche Antwort. Nach einer nicht repräsentativen Blitzumfrage in der Redaktion haben ältere KollegInnen meist noch ein klassisches Volontariat bei einer Regional- oder Lokalzeitung (Hellweger Anzeiger, Märkisch Allgemeine etc.) gemacht. Jüngere KollegInnen haben stattdessen oft eine Journalistenschule absolviert.
Das heißt: nach dem Studium noch mal ein oder zwei Jahre durch eine in der Regel crossmediale Schreib-, Funk- und Onlinewerkstatt zu gehen, Praktika bei renommierten Medien inklusive. Für viele tazlerInnen der perfekte Berufseinstieg.
Journalistenschulen gibt es eine gute Handvoll. Die Springer-Akademie (1 tazler), die Zeitenspiegel-Reportageschule (3), die renommierte Henri-Nannen-Schule (2) in Hamburg. Vor allem DJSler sind stark in der taz vertreten (mindestens 14). Danach folgen AbsolventInnen der Evangelischen Journalistenschule (6 tazlerInnen).
Letztgenannte hat mit der taz nicht nur den Standort (Berlin) gemein, sondern teilt auch das klare Bekenntnis zur Haltung im Journalismus. Besonders an der EJS: Die Evangelische Kirche bezahlt die Ausbildung aus einer historischen Schuld heraus. In der NS-Zeit hat sie sich nicht genug für einen unabhängigen Journalismus eingesetzt. Deshalb fördert sie ihn heute.
Von RALF PAULI, taz-Redakteur Inland