vonhausblog 08.05.2024

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von Klaudia Lagozinski

Als ich Ende 2019 das erste Mal das taz-Haus für mein Praktikumsgespräch betrat, begrüßte mich ein entspannter Jan Feddersen mit einer Zigarette in der Hand. „Wir können auch direkt eine rauchen“, prasselte es aus mir heraus. Nach einigen Nikotinzügen und einem kurzen Gespräch vor der Kantine reichte mir Jan die Hand und beglückwünschte mich zum Praktikumsplatz, für das taz lab 2020. Ein Praktikum bei der taz! Fuck yes!

Dass ich nach diesem Praktikum der taz für Jahre treu bleiben, Nachrichtenredakteurin für taz.de werden, einen Teil meiner und die Geschichten anderer teilen würde – all das hätte ich mir nicht ausmalen können.

Ich hätte mir lange ebenso wenig vorstellen können, dass ich Jan einige Wochen vor dem 68. Eurovision Song Contest anklingen würde. Denn damals, als mit 25 Jahren im Journalismus startendes Arbeiterkind, schlummerte das in mir vorhandene Selbstbewusstsein noch. Es wachte in den nächsten Jahren in der Redaktion auf, wuchs und gedieh. Und führte dann im Jahr 2024 zur Frage am Telefon: „Jan, Bock auf einen ESC-Ticker?“

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Das ja kam fast so schnell wie damals die Praktikumszusage vor Ort. Ich erinnere mich, dass Jan und ich schon vor viereinhalb Jahren über den ESC sprachen, vor meinem Bewerbungsgespräch hatte ich einige Texte von ihm über den ESC gelesen, seine Kolumnen, in denen er in einigen Jahren live über den europäischen Gesangswettbewerb berichtete, unter anderem aus Brighton, Dnipro und Stockholm.

Was Jan und mich eint, ist ein Interesse an Schweden und der ESC. Zwar habe ich mich bisher nicht als Journalistin zum Song Contest geäußert, jedoch einmal im Bachelor in Theaterwissenschaft eine Hausarbeit über die Performance von Conchita Wurst geschrieben. Und Jan … naja, der atmet den ESC! Und wie ich ist er gern und öfter in Schweden – dem Land, das sich seit letztem Jahr mit Irland Platz eins in der Kategorie „Land, das den ESC in den meisten Jahren gewonnen hat“ teilt.

Das erste Mal besuchte ich Schweden 2020. Von Abisko in Lappland bis zur schwedischen Urlaubsinsel Gotland klapperte ich Orte ab und verliebte mich immer mehr in das Land. In Uppsala blieb ich so sehr hängen, dass ich kurzerhand ein Auslandssemester an der dortigen Uni absolvierte. Dort lernte ich auch „Melodiefestivalen“, den nationalen Vorentscheid für den schwedischen Kandidaten zum ESC, kennen.

In einer Studentenbude mit Freunden aus mehr als fünf verschiedenen Ländern schauten wir zusammen. Mit dem ESC verhält es sich in Schweden so wie mit vielen anderen Themen: Die Stimmung ist weniger aufgeheizt, wohlwollender als in Deutschland. Das „Lagom“ steht im Vordergrund. Lagom? Ein einzigartig-schwedisches Wort für: nicht zu viel, nicht zu wenig, genau richtig.

Und genau richtig fühlte es sich an, Jan nun zu fragen, den ESC-Ticker zurückzuholen. In dem Jahr, in dem Schweden dank des zweiten Siegs der Sängerin Loreen Gastgeber ist und 50 Jahre nach dem Erfolg der Kultband ABBA mit „Waterloo“ in Brighton.

Denn obwohl Schweden mein Wohlfühlort ist, bin ich gerade in Berlin und wollte Malmö mit Berlin, den ESC mit der taz und meine Ticker-Kompetenz mit Jans ESC-Expertise verbinden.

Deswegen gibt es nach zehn Jahren Pause am kommenden Samstag, 11. Mai ab 21 Uhr auf taz.de einen Live-Ticker zum Event. Lesen und kommentieren Sie mit.

Schön, auf welchen Wegen die Kreise sich schließen!

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