Dass Malte Kreutzfeldt zu den profiliertesten Umweltjournalisten in Deutschland zählt, war am Mittwochabend sicher notwendige Bedingung für seine Auszeichnung mit dem Umweltmedienpreis der Deutschen Umwelthilfe (DUH). Aber natürlich keine hinreichende. Dass die demonstrativ uneitle Schreibe des taz-Redakteurs in Hochzeiten von Lautsprecherei und vordergründiger Skandalisierung etwas Beruhigendes hat, qualifizierte ihn schon eher.
Schaumschlägerei ist Kreutzfeldt erkennbar ein Gräuel. Er macht keinen Unterschied, ob ihm ein Gesprächspartner politisch mehr oder weniger nahesteht. Vor ihm ist niemand sicher. Weder die Kanzlerin noch Greenpeace. Er liefert Journalismus mit Haltung.
Zur Lust darauf, den Dingen auf den Grund zu gehen, passt sein Lieblingswort. Achten Sie mal drauf. In vielen Titelzeilen seiner Geschichten finden sie dieses schlichte Wort: „Fakten“ (nicht „Fakten, Fakten, Fakten“ wie bei den Schaumschlägern).
Für all das hat Malte Kreutzfeldt den Preis redlich verdient. Aber erhalten hat er ihn natürlich auch dafür, dass seine Methode wirkt: „Lungenarzt mit Rechenschwäche“. Für viele war die im Februar erschienene Abrechnung mit dem pensionierten Lungenarzt Dieter Köhler Kreutzfeldts Meisterwerk. Mit der Aufdeckung der äußerst peinlichen Rechenfehler war der Hype um angeblich sinnlos niedrige Stickoxid- und Feinstaubgrenzwerte in unseren Städten schlagartig erledigt.
Laudator Gerd Rosenkranz, früher taz, „Spiegel“ und DUH, heute Autor und Berater von Agora Energiewende