vonhausblog 19.10.2023

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Wie tickt die taz? Das Blog aus der und über die taz mit Innenansichten, Kontroversen und aktuellen Entwicklungen.

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Von Dorothee D’Aprile

Werden Hörbücher demnächst nur noch von künstlichen Stimmen vorgelesen? Wer einmal Gert Westphal zugehört hat, wie er im schönsten Sächsisch den Undercover-Agenten „Tante Droll“ vom Altenburger Ziegenkäse schwärmen lässt (Karl May, „Der Schatz im Silbersee“) oder Rufus Beck lauscht, wie er sich in den krächzenden Hauselfen Dobby verwandelt (J. K. Rowling, „Harry Potter“), kann sich das kaum vorstellen. Technisch geht das natürlich und die Maschine lernt ja auch immer besser zu sprechen und menschliche Stimmen zu imitieren. Die meisten Zeitungen etwa werden vor allem aus Kostengründen von einer KI vorgelesen – auch die taz in der App.

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Doch wenn Sie sich am zweiten Freitag im Monat die taz plus Le Monde diplomatique herunterladen, werden Sie eine Hörüberraschung erleben. Denn die weltweit größte Monatszeitung für internationale Politik, deren deutsche Ausgabe mittlerweile seit über 25 Jahren der taz beiliegt, wird nicht von einer künstlichen Stimme vorgelesen.

Im besten Sinne ein Gemeinschaftsprodukt

Mariko Miyamoto, Andreas Schirra, Dirk Domin, Arno Sudermann und Hermann Dremel heißen unsere wunderbaren Sprecher:innen, die mit ihren professionell ausgebildeten Stimmen die komplette Zeitung bereits seit Jahren hörbar machen. Sie sind Schau­spie­le­r:in­nen oder Musikmoderatoren: Dirk Domins Sendung auf Byte FM heißt „Tiefenschärfe“; außerdem stellt er einmal im Monat ein einstündiges LMd-Mixtape zusammen, in dem er zu ausgewählten Artikeln die passenden Songs aussucht.

Und Hermann Dremel war über 40 Jahre Geschäftsführer, IT-Spezialist und Sprecher bei atz-Hörmedien, die in ihren besten Zeiten sehbehinderten und blinden Menschen mehr als 70 Zeitungen – darunter bis heute auch LMd – zugänglich machte.

Dass es die Audioversion unserer Monatszeitung überhaupt in der App von taz und LMd gibt, haben wir unserem EDV-Chef und großem Hörbuch-Fan Ralf Klever zu verdanken, der uns eines Tages mit der freudigen Nachricht überraschen konnte, dass er das ganze lange Hörerlebnis in das digitale Format integrieren konnte. Es ist also im besten Sinne ein Gemeinschaftsprodukt – mit vielen Schlaufen und Ösen – etwa wenn unseren Spre­che­r:in­nen beim Einlesen manche Flüchtigkeitsfehler auffallen, die wir vor der Drucklegung der Zeitung glücklicherweise noch korrigieren können.

Ein besonderer Moment ist auch immer die Entscheidung für den „Unbedingt-Hören-Artikel“: Das ist der einzige Text, den wir vorab freigeben.

„Unbedingt Hören“, jeden Monat einen LMd-Artikel zum Anhören im kostenlosen LMd-Newsletter oder zum download auf monde-diplomatique.de

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https://blogs.taz.de/hausblog/vorlesen-ganz-ohne-ki/

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