von 14.07.2011

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Jorgo Chatzimarkakis. Foto dapd
Jorgo Chatzimarkakis. Foto dapd
Im Mai stieß taz-Autorin Nicola Schwarzmaier auf ein Plagiat in der Doktorarbeit des FDP-Europaabgeordneten Jorgo Chatzimarkakis. Sie telefonierte gerade mit einem Plagiatsjäger, um ein Porträt über ihn zu schreiben und er ließ sie zur Anschauung auch selbst nach einem Plagiat suchen. In dem am 21. Mai erschienenen Artikel beschreibt sie die Szene:

Wir zwei sind die Ersten, die sich mit dieser Arbeit beschäftigen. Die Stelle, die wir untersuchen, ist laut Goali „nicht richtig sauber“. Es wird zwar eine Quelle angegeben. Anführungszeichen fehlen aber, und es ist nicht klar, worauf sich die Fußnote bezieht. Ich gebe unsere besonderen Wörter bei Google Books ein. Wir finden das Buch „Außenpolitik, Band 48“ von 1997. Es wird ein Snippet angezeigt, ein Ausschnitt aus der Originalquelle mit den entscheidenden Wörtern. Treffer! Der Abschnitt der Quelle entspricht fast genau dem der Dissertation. Langsam kann ich das Jagdfieber verstehen. Bin aufgeregt. Wir legen die Seite in einem nicht indizierten – nicht von einer Suchmaschine zu findenden – privaten Bereich auf VroniPlag an. Ich soll die Plagiatskategorie wählen. Ich wähle: verdächtig. Jetzt werden die zwei Textstellen gegeneinander geschnitten. Ich tippe beide Absätze in Felder ein und klicke auf „Speichern“.

Keine zwei Monate später ist Chatzimarkakis auch offiziell als Plagiator enttarnt: Die Universität Bonn hat ihm gestern den Doktorgrad entzogen.

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