von 28.09.2011

taz Hausblog

Wie tickt die taz? Das Blog aus der und über die taz mit Einblicken, Kontroversen und aktuellen Entwicklungen.

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Im April dieses Jahres haben wir unsere Aktion taz-zahl-ich gestartet. Der Gedanke dahinter ist einfach: Während immer mehr  Zeitungen inzwischen hinter einer Paywall, einer Bezahlschranke, verschwinden, wollen wir taz.de weiter frei verfügbar halten. Wer das zu schätzen weiß, kann uns dafür freiwillig einen Beitrag zahlen.

Die Resonanz seit dem Frühjahr ist groß: Wir erhielten Tausende von Zahlungen in der Spannbreite von 30 Cent bis 300 Euro. Auf unserem taz.de-Konto gingen insgesamt 20.400 Euro in den ersten fünf Monaten ein. Vielen Leserinnen und Lesern war es geradezu ein Bedürfnis, der taz etwas für gute Arbeit zurückgeben zu können, wie wir vielen Beiträgen in unserem Gästebuch entnehmen konnten.

Nun wollen wir einen Schritt weitergehen: Ab sofort können Sie über die taz-zahl-ich-Funktion einen regelmäßigen Beitrag leisten und Teil einer neuen Gemeinschaft werden, die Gemeinschaft der „Freizahler“. Wir appellieren an die, die regelmäßig taz.de lesen, uns auch dauerhaft, sozusagen im Abo zu honorieren.

taz.de kann man ab sofort per Bankeinzug bezahlen: Das neue Formular von taz-zahl-ich mit dem Link auf "taz zahl ich regelmäßig".

Die taz erreicht mit ihrem Webauftritt monatlich 1,2 Millionen Menschen. Würde nur ein Prozent von ihnen fünf Euro im Monat überweisen, könnte die taz ihre aktuellen Mehrkosten für Online daraus decken: die taz.de-Redaktion und das Technik-Team. Und da taz.de schon heute Anzeigeerlöse von etwa einer Viertelmillion Euro im Jahr erzielt, könnten wir dann unser Angebot sogar erheblich ausweiten.

Für ein Internet ohne Schranken

Viel ist im Moment von der „Gratis-Kultur im Internet“ die Rede, die die großen Verlage gerne beenden wollen. Wer online lese, solle gefälligst vorab bezahlen wie für eine Zeitung am Kiosk auch. Auf immer mehr Websites kriegt man nur noch Überschrift und Teaser eines Artikels gratis.

Das will taz.de vermeiden. Als „die tageszeitung“ 1979 gegründet wurde, ging es darum, Minderheiten eine Stimme zu geben, Meinungsmonoplen entgegenzutreten und unterdrückte Nachrichten zu publizieren. Dafür stehen wir auch heute noch – und das Internet gibt uns die Möglichkeit, das so effektiv zu tun, wie nie zuvor.

Doch das kostet Geld und taz.de kann nicht auf Dauer durch die Erlöse der Zeitung quersubventioniert werden. Auch die guten Erlöse aus Anzeigen decken nur einen Teil der Kosten. Und es wäre auch nicht klug, sich  zu stark davon abhängig zu machen, selbst wenn das ginge. Wir benötigen Beiträge unserer User – und das möglichst kontinuierlich und berechenbar.

Seien Sie mal fair!

Am Verhalten unserer User können wir ablesen, dass viele das ähnlich sehen. Bereits mehr als ein Viertel zahlen nicht für einen speziellen Artikel, sondern auf der Startseite – sie wollen taz.de als Ganzes fördern. Und einige haben bereits von sich aus Daueraufträge eingerichtet oder nutzen die Abofunktion von Flattr.

Entscheidend ist für uns, dass es auf völlig freiwilliger Basis beruht: Jeder gibt, was er will, soviel er will und so oft er will.

Damit bleibt taz.de gratis. Doch an die Stelle der „Gratis-Kultur“ setzen wir eine „Kultur der Fairness“ – und das solidarische Prinzip, das die taz groß gemacht hat. Wer sich auf taz.de regelmäßig über die Welt informiert, sollte soviel beitragen, dass unser unabhängiger Journalismus weiter wachsen und gedeihen kann.

Zeigen Sie Solidarität! Werden Sie Freizahler!

Matthias Urbach ist Leiter von taz.de

Update 29.9.: Wir haben die taz-zahl-ich-Box noch einmal leicht vergrößert und etwas Erklärtext ergänzt.


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https://blogs.taz.de/hausblog/zahlen_sie_tazde_im_abo_werden_sie_freizahler/

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kommentare

  • @alcibiades
    > schmeisst den facebook-Schnüfflerbutton von der Seite

    Lieber alcibiades,
    wir haben keinen Facebook-Schnüfflerbutton auf der Seite. Was du unter dem Artikel findest, ist lediglich ein Icon mit einem Link darunter. Dahinter steckt keine besondere Funktionalität. Insbesondere wird keine Verbindung zu Facebook aufgebaut, wenn man eine taz.de-Seite aufruft.

  • Nette Idee, alles Gute! Ich entscheide mich aber doch lieber für das Digi-Abo, das in pub-Fassung auch auf meinem Galaxy Tab angenehm zu lesen ist

  • Hallo taz,

    ich hatte ein schlechtes Gewissen wegen den guten Artikel häufig auf der Webpage rumzutunrnen. Dann hatte ich auch mal Geld überwiesen.

    Zwischenzeitlich habe ich ein Digitalabo – 10 Euro/Monat. Funktionert mit dem Goodreader hervorragend auf dem iPad. Das sollte auch der taz helfen.

    Grüsse aus dem Schwabenland (nicht vom Prenzlauer Berg :-) )

    P.S. Die Kontextwochenzeitung war mit einer der Gründe. Speziell in Oberschwaben ist die Presse bedeutend verbesserungsbedürftig (Schwäbische Zeitung – besser nicht lesen)

  • Hallo taz,

    schmeisst den facebook-Schnüfflerbutton von der Seite und ich bin dabei. Dann ist es eine Seite, die ich vollends unterstützen kann.

  • @emin
    Bitte nicht so streng sein.
    Wir mussten halt mit irgendwas anfangen, deshalb auch der Hund dazwischen.
    Inzwischen haben fünf Freizahler ihr Bild hochgeladen und unsere Techniker sind gerade dabei, die anderen Bilder zu entfernen.

    Insgesamt sind es übrigens, Stand jetzt, 32 Freizahler, die jährlich 1.802 Euro anweisen.

  • Wie wäre die Idee, die Kultur der Fairness mit einer solidarischen Gegengabe zu fördern? Für die digitalen taz-Ausgaben dürftet ihr ja pro zusätzlichem Empfänger im Gegensatz zum gedruckten Ausgabe kaum Zusatzkosten haben. Und wer 10 Euro zahlt, kann dafür sonst ja auch das Digiabo bekommen. Wieso also nicht euere Fairness-Aktion mit eurem Digiabo-Angebot verknüpfen?

  • @monochromata

    Okay, da habe ich Sie tatsächlich falsch verstanden. Sorry.
    Bislang haben wir die regelmäßige Zahlung nur auf den taz-zahl-ich-Boxen in der rechten Spalte verlinkt, weil das die Plätze sind, wo man nicht einen speziellen Artikel honoriert, sondern taz.de als Ganzes. Das ist ja auch der Gedanke der regelmäßigen Zahlung.

    Aber Sie haben recht, man könnte das Element auch unter den Artikeln verlinken. Wir werden über Ihren Vorschlag beraten.

  • @monochromata

    Den Link auf das Bankeinzugformular finden sie in der „taz-zahl-ich“-Box unten bei den Fotos unter dem Text „taz zahl ich regelmäßig“. Offenbar müssen wir das noch etwas deutlicher grafisch herausarbeiten.

  • @Taz

    Dann hat es zwar eine andere Logik, aber habt ihr überlegt, den „taz zahl ich regelmäßig“-Link auch in den „taz zahl ich“-Boxen unter den Artikeln einzubinden? Ich hatte gerade die Grafik gesehen und dann in eine entsprechende Box unter einem Artikel geschaut, wo der Link dann nicht drin war.

  • Hallo test,

    die Mindestsumme liegt bei 5 Euro entweder monatlich, vierteljährlich oder jährlich. Die Kosten die uns bei einem Bankeinzug entstehen sind unerheblich. Deswegen gerne wie Sie mögen.

  • Macht es für die Taz mehr Sinn, jeden Monat einen (sehr) kleinen Betrag zu bekommen oder ist es aus Kostengründen besser, nur halbjährlich oder jährlich einen etwas größeren Betrag zu erhalten (z.B. 1 Euro im Monat vs. 12 Euro einmal im Jahr)?

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