vonHelmut Höge 11.08.2006

Hier spricht der Aushilfshausmeister!

Helmut Höge, taz-Kolumnist und Aushilfshausmeister, bloggt aus dem Biotop, dem die tägliche taz entspringt. Gonzo-Journalismus der feinen Art.

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Ich weiß nicht, ob ich dem Beruf des Aushilfshausmeisters bzw. den wirklichen Aushilfshausmeistern in dieser Welt mit dem hier von der taz mir freundlicherweise eingerichteten Blog einen Gefallen tue, d.h. ob ich damit irgendwie zu seiner Wertschätzung beitrage, denn ich vergesse immer, dass das Ding im Internet-Kontext stattfindet – und der ist mir suspekt. Lieber würde ich einen internationalen Traktoristen-Kongreß veranstalten. Aber das sind Träume. Real ist derzeit bloß die Virtualität – und die sieht in etwa so aus:

Über den Hausmeister (HM) gibt es jede Menge Romane, TV-Serien und vor allem Webpages (3.650.000). Sigmund Freud hielt einst sogar den Hausmeister, genauer gesagt: dessen Tochter – in seinen „Vorlesungen zur Einführung in die Psychoanalyse“ – wegen ihrer gesunden Einstellung zur Sexualität für „emotional besser ausgerüstet“ (Eva Illouz) als die verklemmte Tochter des „Hausherren“, die ein Stockwerk höher wohnt. Der Unterschied zwischen beiden hat laut Freud zur Folge, dass diese vom sozialen Abstieg bedroht ist, während die Tochter des Hausmeisters fröhlich aufsteigt. Ganz anders, wenn auch nicht minder sinnlich, sieht Wiglaf Droste diesen Beruf im „Erdgeschoß“ (S.Freud). In seiner heutigen Kolumne, die er aus Helgoland an die taz schickte, schreibt er: „Schönes Strandgut gibt es auch: Hühnergötter, Austernschalen…, taschenkrebspanzerfarbene Flintsteine, roten und weißen Sandstein. Die kann man sammeln und ein bisschen am Strand herumhausmeistern. In Modesprech heißt Hausmeistern: Feng Shui.“
Über den Aushilfshausmeister (AHM) gibt es weit weniger Literaturen und Eintragungen (etwa 415).

Unter „dtj-Aushilfshausmeister“ stößt man immerhin auf eine ganze „Community“ von anonymisierten Netz-Denkern, darunter Dr.Seltsam, allerdings ist der Begriff AHM darin nur einer von vielen „(Nick-) Namen“ eines gewissen Roman Racine, der sich im Internet häufig zu Wort meldet.

Im „Strickforum-Blog“ findet sich am 14.Juni folgende Eintragung: „Heute hat ein Hausbewohner im Schloß einer von mehreren Parteien genutzten Zwischentür seinen Schlüssel abgebrochen. Die Folge: Die Tür, einziger Zugang zu mehreren Wohnungen, war unpassierbar. Besagte weitere Parteien, darunter auch ich, gelangten nicht in ihre Wohnungen. Ist es eigentlich in so einem Fall zuviel verlangt, daß der Verursacher sich möglichst sofort mit dem Hausmeister oder sonst einem Fachmann in Verbindung setzt, damit der Schaden schnellstmöglich behoben wird? Aber nein, nix. Lieber weggehen und vermutlich bei der Freundin übernachten. Infolge des Zusammentreffens mehrerer glücklicher Zufälle und da ich in manchen Situationen ziemlich erbarmungslos unschuldige Aushilfshausmeister herbeizuzitieren in der Lage bin, hat es dann nur eine knappe Stunde zusätzlich gedauert, bis ich endlich wirklich zuhause war. Aber es hätte auch viel unangenehmer ausgehen können. Wenn ich den Kerl erwische, der das angestellt hat und dann einfach abgehauen ist, werde ich ihm ein paar Takte erzählen… “

Auf einer Elektronik-Werbe-Webpage erwähnt ein – sagen wir Web-Content-Manager: „Ich habe einen guten Spezi bei einem bekannten TV-Sender, der ist dort Controlling-Supervisory-Inspector, also Buchhalter. Er erzählte mir, dass es dort seit kurzem einen Assistant Facility Manager gibt. So einen ‚AFM‘ haben wir in der Grundschule immer beim Pausendienst mit dem Wechselgeld für die Susi-Sunkist-Tüten geprellt. Wir nannten ihn aber früher einfach und respektlos Aushilfshausmeister. Gerade das Internet hat die Namensinnovationen der Berufsbilder vorangetrieben. Jeder Drittklässler weiß heute, was ein Web-Content-Manager ist.“

Im Blogspot Hofrat findet man unter „The Prussian Gamer“ am 7.8. die Logorhö eines Settembrini, u.a. schreibt er: „Warum kann ein Aushilfs-Geisteswissenschaftler wie ich die halbe Internetszene aufrollen, mit ein paar griffigen oder zumindest provokanten Thesen? Die Frage ist noch weiter zu präzisieren: Warum wurde ich dazu gezwungen? Die Antwort ist so einfach wie erschütternd: Elitenversagen.“ An anderer Stelle meint Settembrini: „Und dieser Verantwortung kommt keiner nach. Dadurch wurde ich dazu gezwungen, hier den Aushilfshausmeister vierter Klasse zu machen, die wahren Hausherren des Anwesens der Kulturkritik sind mit wichtigeren Dingen beschäftigt. Dabei ist das vornehmste Kennzeichen des Intellektuellen seine informierte Kritik und seine meinungsbildende Einflußnahme zu den Ihn betreffenden Themen.“

In einem „Rechtforum“ heißt es unter dem Stichwort Mietrecht: „Ich teilte diesen Mangel gleich der Vermieterin mit , und der Aushilfshausmeister flickte den Schaden provisorisch.“

Auf Gruftie Katys „Myblog“ muß man lange nach dem Satz mit AHM suchen, er lautet: „den aushilfshausmeister beauftragt, die rechner runter zu schleppen und den ganzen müll ma weggeschmissen.. muss ja für den hessentag so langsam mal sein.“

Für die „Nürnberger Klausurreihe ‚Privatrecht‘ hat sich RA Plitt folgenden Fall ausgedacht: „Die T schickt ihren zuverlässigen Mitarbeiter M zum Betriebsgelände der Y, um die anderen Instrumente wie vereinbart am Morgen des 02.08. zurückzugeben. M trifft wegen eines Betriebsausflugs der gesamten Belegschaft der Y aber nur den Aushilfshausmeister H an, der die teuren Geräte aus Haftungsgründen nicht annehmen will. Auf dem Rückweg werden die Instrumente zerstört, weil M wegen leichter Ablenkung um Sekunden verzögert reagiert, als ihm ein Lkw-Fahrer die Vorfahrt nimmt. Am nächsten Tag klärt sich auf, dass der zuständige Sachbearbeiter S der Y den Termin für die Rückgabe falsch notiert hatte. Welche Ansprüche hat die Y gegen die T?“

Auf einer Internet-Seite, die zur Diskussion von Internettechnik-Problemen einlädt, wird der AHM ähnlich verwendet: „Nun, was also macht der gute Mann, wenn er bei dem Aushilfshausmeister mit Thermoskanne (= Router) ankommt, der vor einem Gang sitzt, der nur 1,65m hoch ist? Der Aushilfshausmeister hat zwar eine Knochensäge dabei, um das Paket fachgerecht in kleinere Stücke zu zerlegen, aber unser Helmträger moechte das nicht und hat deswegen einen Sticker mit „nicht fragmentieren!“ an seinem Overall.“

Die „Nordelbische Zeitung“ porträtiert einen verheirateten, verschuldeten und verzweifelten Arbeitslosen: „‚Es ist schlimm, keine Arbeit zu finden‘, sagt Müller. Mittlerweile hat er sich selber um einen Ein-Euro-Job als Aushilfshausmeister gekümmert und hofft, dadurch eine Beschäftigung zu finden.“

Umgekehrt gibt ein Jobsuchender auf der Internet-Seite „Saarbrücken“ in seinem Lebenslauf an: „1998-1999 Aushilfshausmeister bei Immobilien Bach in Saarbrücken 1999-2000 Umschulung zum Maurer, 2000-2001 Lagerarbeiter bei der Firma Dachser in Saarbrücken.“

In einer Schweizer Online-Rezension von Tom Wolfes Roman „Ich bin Charlotte Simmons“ heißt es: „Ihr Vater arbeitet als Aushilfshausmeister in einem Feriencamp. Charlotte will weg von Sparta, weg von ihren oberflächlich dümmlichen Mitschülern.“

In einem Online-Literaturmagazin schreibt der Rezensent Gall über „Winklers Traum von Wasser“ (von Anthony Doerr): „Winkler ist der Prototyp des selbstvergessenen, introvertierten Wissenschaftlers, der sich ganz in sein Fach ergibt und seine Spleens kultiviert, wobei seine Faszination — er ist Meterologe — vor allem dem Wasser gilt, dem einen Element, das sein Leben definiert. In Alaska sind es die Schneeflocken, in Ohio der Fluss, der über die Ufer tritt, auf den Grenadinen das Meer, an dessen Ufer er lebt und das seinen Arbeitsrhythmus als Aushilfshausmeister und –gärtner prägt, und überall steht Wasser ein für Weite, für Grenzenlosigkeit.“

Im News-Blog des TSC Scwarz-Gold Frankfurt e.V. berichtet Franca Harmsen: „Freitag lagen von uns allen die Nerven blank. Das Turnierprogramm wollte nicht so wie wir wollten, die Wertungsrichter-Unterlagen die es ausspuckte stimmten nicht, durch den Wegfall der beiden großen Clubräume, war die Umkleidekapazität recht eingeschränkt und zu guter letzt teilte uns der Aushilfshausmeister mit, das er um 22 Uhr Feierabend macht und wir die Halle bis dahin verlassen müssten.“

In den „voll ährlichen Storries ausm Revier“ gibt es unter den mitwirkenden Personen u.a. auch einen „Ärwin“: er ist der Freund des Protagonisten Boffski und „Aushilfshausmeister in einem Kulturzentrum“. Es ist nur eine kleine Rolle, aber dafür taucht er im zusammenhang mit Boffski mehrmals im Internet auf.

Im Basketball Online-Info „Schoenen Dunk“ gibt es einen Berichterstatter namens „Tübinger Aushilfshausmeister“, dessen Beitrag zum Thema „durchaus ne Ehre“ mit „Na, also“ beginnt.

Im offiziellen Fanforum der Giessen 46ers und des TV Lich findet sich der kryptische Satz: „Bis auf einen Ostschüler, der wohl in einem Nest wohnt, da dieser heute beim Tag der offenen Tür seiner Tätigkeit als Aushilfshausmeister nachgehen musste und die Aufgabe hatte, ein verstopftes Klo wieder frei zu bekommen…“

Auf der Webseite „Bewerbungspartner.de“ finden sich jede Menge Hausmeister- und Hausmeistergehilfen-Stellenangebote, in Münster wird daneben auch ein Aushilfshausmeister gesucht. Auf der Webseite „Arbeitsagentur.de“ findet sich die selbe Stelle noch einmal angeboten – hier neben Pförtner, Hauswarte, Hausmeisterin. Und dann auch noch mehrmals auf irgendwelchen „Nordrhein-Westfalen“-Seiten.

Im „Midgard-Forum“ beschwert sich eine gewisse Solwac: „Jetzt kommandieren schon die Aushilfshausmeister.“

Die bayrische Polizei stellte folgende „Information“ ins Netz: „Gefährliche Körperverletzung in einer Asylbewerberunterkunft (Aubing) Zur Tatzeit am 28.11.05, gegen 11.15 Uhr, wollte der 41-jährige Aushilfshausmeister einer Asylbewerberunterkunft in Aubing ein Zimmer mit einem Stahlschrank ausstatten. In diesem Zimmer hätte laut Verwaltung eine Person wohnen dürfen. Als der Geschädigte das Zimmer aufsperrte, lagen drei Personen auf Matratzen auf den Boden und schliefen…“

In den „O815 Guestbooks“, die laut eigener Einschätzung „gar nicht so 0815 sind“, hat Peter der Aushilfshausmeister eingetragen; „Also Gitti das vergessene Shampoo is dat dat jutte Doppeldusch ausm Aldi?“

Im Ratgeberforum „Beamte4u“ hatte ein Thomas am 27.1. eine Frage zu seiner Nebenkostenabrechnung: „Ich bin im Februar 2003 in meine neue Wohnung gezogen, bis Januar hatte, laut meines Vormieters, das Haus noch einen Hausmeister. Für den Zeitraum Februar-Juli 2003 war kein Hausmeister angestellt. Erst ab August bis Ende 2003 war ein Aushilfshausmeister eingestellt worden.“

Auf der Homepage der Gesamtschule Wadgassen wird u.a. auch der Aushilfshausmeister mit Bild, aber ohne Namen zu den wenigen Personen gezählt „ohne die in der Schule nichts geht.“

Unter „dreharbeiten.de“ findet sich der folgende idiotische Plot: „Lukas und Torben schwebt nach bestandenem Abi vor, eine Getränkebude auf der Karibik-Insel Kiribati zu eröffnen. Nur dumm, dass ihnen dazu das nötige Kleingeld fehlt. Da kommt Christophs Vater, der Industrielle Duisenbach (Hans Teuscher), gerade recht. Er macht den beiden ein verlockendes Angebot: Wenn sie es schaffen, aus dem sexuell unerfahrenen Christoph einen ‚echten Mann‘ zu machen, winkt ihnen eine saftige finanzielle Belohnung. Lukas und Torben machen sich sofort an die Arbeit und nehmen eine Stelle als Aushilfshausmeister im Heinrich-Lübke-Studentenwohnheim an – dort wohnen die schärfsten Mädels der ganzen Stadt!“

In der „McUser Community“ ist Ricky2000 ein häufiger Beiträger, am 15.7. schrieb er: „Niemand muss sich hier rechtfertigen, nur weil ein paar Aushilfshausmeister meinen, hier die politische Säuberungstruppe spielen zu müssen.“ Rickys nächster Satz lautet jedoch seltsamerweise: „Wenn jemand rechte Propaganda verbeitet: weg damit.“

Die Süddeutsche Zeitung schreibt über den Roman „Immer Ärger mit Zitrone“: Der Autor „Daniel Hayes will keine Abenteuer- und Detektivgeschichte erzählen. Der Tote, ein Aushilfshausmeister aus Tylers Schule, bildet als Hintergrund nur eine Möglichkeit, den Roman ins Bedrohliche, Unheimliche zu treiben.“

Im „Unrealforum“ heißt es unter „hallo freunde“: …“oder willst du von der tatsache, das du noch grün bist, ablenken. also bitte. schraub einfach mal n gang zurück „aushilfshausmeister“ und fang dich wieder.“

Im „Gästebuch“ der Realschule Gummersbach-Hepel kommt zur Abwechslung mal ein Aushilfshausmeister selbst zu Wort – wobei er – Jens Löhr – jedoch nur die Schul-Webseite lobt: „Mein Kommentar: Als euer Aushilfshausmeister muß ich euch sagen, die Seiten sind super gemacht und übersichtlich. Ich hoffe, daß ihr so weitermacht!“

Im „Billard Forum“ schrieb ein „ukw „am 20.1.: „Meiner Ansicht nach gehört der Mosconi Cup aus dem TV-Programm, was uns das dem Image des ganzen Sports wirklich schädliche Gejohle und Rumgespinne genauso ersparen würde, wie die kompetenten Kommentare nebst Einschenkgeräuschen, wenn dieser ans Mikrofon gesetzte Aushilfshausmeister zwischen zwei 0190-Einblendungen sein Whiskyglas auffüllt und dann wieder fragt: „War der so geplant?“ (Kompliment an Andi Huber an dieser Stelle für seine Ruhe und Souveränität dabei).“

Im „anspruchsvollen Forum ‚Boardhell'“ findet sich in der Debatte über Wehr- oder Zivildienst folgender Beitrag – von Candy-Ass: „Einige Zivi-Jobs sind wirklich anstrengend, man muss auch körperlich und vor allem psychisch was leisten, dessen bin ich mir bewusst. Aber auch das sind Ausnahmen. Die Regel sind irgendwelche „Essenstaxis“, „alte-Leute-Taxis“ oder „Behindertentaxis“. Ein Freund von mir hat nen Aushilfshausmeister in nem Altenheim gemacht und ein wenig die Anlagen sauber gehalten und ein Mal in der Woche Wasserkisten geschleppt. Im Endeffekt sind diese Arbeiten, auch wenn sie sozial sind, was ich gutheiße, Teilzeitarbeiten im 2-3 Stundenbereich und machen den Leuten zwar keinen Spaß, aber vor allem ist es (richtig geraten): bequem.“

In der Stadt Müllheim lobte Bürgermeister Dr. Lohs zu Weihnachten eine Reihe von Rathaus-Beschäftigten – u.a. auch den „erst als Aushilfshausmeister, später als Hausmeister tätigen Mitarbeiter“ – insbesondere „sein Pflichtbewusstsein und seine Loyalität“.

Auf Super-RTL läuft am 31.8. die „1. Geschichte der Barnaby Boys“: „T.J. und Vince haben ein neues Hobby: Lesen und zwar Krimis aus der neuen Buchreihe „Die Barnaby Boys“. Die Jungs beten die Bücherhelden regelrecht an. Deshalb legen sie sich dieselben Namen zu, tragen die gleichen Klamotten und wittern hinter jedem und allem einen Kriminalfall. Besonders verdächtig scheint ihnen der neue Aushilfshausmeister. Deshalb muss er dringend beschattet werden.“

Die Heilbronner Karnevalsgesellschaft berichtet über eine ihrer Prunksitzungen: „Witz an Witz, Kalauer an Kalauer, Jux an Jux reihten die Büttenredner ‚Marie und Sofie‘ (Elisabeth Gehring, Ilse Hötzer), Herbert Blumberg (‚Der Aushilfshausmeister‘) und Patrick Weber (‚Der Postler‘) aneinander und hatten damit die Lacher auf ihrer Seite.“

Die Volksschule Saal veranstaltete ein großes Essen, das eine Gruppe von „Mädels und Buben der 9. Klasse mehrgängig zauberte“. Die Veranstaltung begann folgendermaßen: „Rektor Willy Baumgartner hieß Bürgermeister Buberger aus Saal, Bürgermeister Mathes aus Kelheim, sowie Bürgermeister Haumer aus Hausen neben dem Amtsleiter der Gemeinde Saal, Herrn Köglmeier, den Konrektor der Schule Wolfgang Brey, die Rektorin der Grundschule Maria Huber-Koch, aber auch die gesamte Lehrerschaft der Grund- und Hauptschule samt „Aushilfshausmeister“ Fischer und „-General“ Christa Zollner ebenso wie die Schulsekretärinnen und „heimlichen Chefs“ Frau Schwimmer und Frau Wochinger zum Prüfungsessen willkommen.“

Unter „stories.de“ hat Marcel Stauner eine Geschichte veröffentlicht, in der es u.a. heißt: „Da das letzte Wort schon gesprochen war und der Empfänger des Geschenks keineswegs Anstalten machte, sein Präsent aufzuheben, bedeutete Marcel ihm mit einem Kopfnicken, die gläserne Eingangstür risikolos zu öffnen. Als sich der zum Aushilfshausmeister degradierte Schulvize gerade aufgerappelt hatte, fiel Marcel der Brief ein. Er gab dem neu gesendeten Boten der Nachricht anhand seiner eindeutigen Mimik zu verstehen, den Brief mitzunehmen und zu übergeben. Hoffnungslos trottete der gute Mann zum Eingang und blickte sich ständig voller Furcht um, ob Marcel nicht plötzlich die Waffe auf ihn richten würde.“

Ähnlich hören sich die Redaktionsinterna des „Radio Positive Energie“ an, unter „Letzte Meldung“ steht dort: „Aushilfshausmeister Tante Frank und sein Freund Latten-Lothar wurden am Montagabend dabei erwischt, als sie dabei waren, den redaktionseigenen Garten in einen Fussballplatz umzuwandeln. Sie hatten bereits sämtliche Wildblumen auf dem Rasen gekappt und rund um das Rasenfeld Bänke aufgestellt, die sie im benachbarten Park entwendet hatten. Gerade in dem Moment, als sie im Keller alle Kartoffeln ausschütteten, weil sie die Kartoffelnetze als Bespann für die Tore brauchen, kam zufällig Moderatorin JIB vorbei und sah die Bescherung.“

Auf einem „Jahrgangsstufenforum“ findet man die Bemerkung: „carsten ist aushilfshausmeister und zum gespött der ganzen schule geworden – du wirst in der schulgeschichte niemals mehr vergessen werden, carsten.“

Auf „internetmodels.de“ findet man neben „scharfen Photos“ auch ein paar dazu passende Geschichtchen. Eine lautet so: „Während Wir es miteinander treiben, blicke ich aus dem obersten Stock des Mehrfamilienhauses nach unten in die Gartenanlage, wo Dein Mann als Gärtner und Aushilfshausmeister gerade den Rasen mäht.“

Im „Gilde Rollenspiel“ hat Alessandro sich folgendes Bewerbungsgespräch ausgedacht: „‚Aber ich will mal nicht so sein. Bist du einen anderen Job gefunden hast, bist du Aushilfshausmeister hier und sorgst dafür, das das Gebäude sauber und instand bleibt, ok? Melde dich bei Oberhausmeister Fazke, er wird dich einschulen. Geh nun, aber schick mir zunächst den nächsten herein.‘ ‚Ja Herr Graf'“

Ähnlich gescheitert ist auch ein AHM in einem „Exposé“ von Brösel auf „geschichten.blogger.de“: „Einst ein Vorzeigestudent und Sportler mit großen Zielen hält sich Thomas Stein, nach Drogen- und Alkoholeskapaden sowie einer Verurteilung wegen Drogenhandels, inzwischen mit Gelegenheitsjobs als Aushilfshausmeister an der Universität über Wasser. Seinen Traum einer Karriere als Biochemiker hat er sich mit seiner Vorbestrafung selbst verbaut, eine Alternative für sich noch nicht gefunden.“

Auf der Webpage des „Informatik Camp Passau“ stellt sich ein „Wurstus“ so vor: Herkunft: Murrhardt, bei Stuttgart; Interessen: Handball, etwas Linux, Natur erleben; Beruf: Schüler & Aushilfshausmeister.“

Im Gästebuch des „Klub-neue-mensa.de“ beschwert sich ein Gast: „Euer „Aushilfshausmeister“ hat mich am Tresen blöde angemacht, ich bestehe auf sofortige Entlassung! Wiederkommen werde ich trotzdem, aber nur weil das Bier bei euch so billig ist.“

In Summa – ist das nicht alles sonderlich erhebend. Aber es kommt ja auch in diesen ganzen „Eintragungen“ nur ein Aushilfshausmeister selbst zu Wort.

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https://blogs.taz.de/hausmeisterblog/2006/08/11/geschichten-die-das-internet-diktierte/

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kommentare

  • […] > Die abgestumpften Einzelgaenger sind ja wohl eher die, die nicht ins > Netz gehen, das Netz ist ein Kommunikationsmedium. > > Ist natuerlich traurig, das es eine Gruppe von mit ihrem Schicksal > hadernden Einzelgaengern gibt, die dank frickliger Bastel – > Betriebssysteme und Browser nicht oder nur vereinzelt ins Netz > kommen. Oder dank der Telekom…. Nein! Kein DSL verfügbar! Daher meine These: Surfen mit 56k Modem macht Internet-Nutzer aggressiv!!! Und das OS das verwendet wird ist dabei Scheißegal! > > Diese Gruppe haette man mal untersuchen sollen. Studien kann man sowieso alle in der Pfeife rauchen! So ein Mist! Kommt die Studie einem entgegen verweist man drauf, spricht die Studie gegen die eigene Ãœberzeugung glaubt man nicht dran. Und hier wird jetzt nicht geknuddelt, ich tret jetzt das Modem in die Tonne und dann wird sozial interagiert. basta! […]

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