vonHelmut Höge 19.09.2006

Hier spricht der Aushilfshausmeister!

Helmut Höge, taz-Kolumnist und Aushilfshausmeister, bloggt aus dem Biotop, dem die tägliche taz entspringt. Gonzo-Journalismus der feinen Art.

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Als Konsument möchte man eine Ware, die man erwirbt, genießen, als ihr Produzent tritt sie einem jedoch stets feindlich gegenüber. Diesen Doppelcharakter der Arbeitsprodukte gilt es noch immer zu überwinden. Früher habe ich – um mich dieser Notwendigkeit zu vergewissern – oft und gerne in der Landwirtschaft gearbeitet. Heute ist mir eher nach „Ferien auf dem Bauernhof“ zumute. Aber so, wie ich als landwirtschaftlicher Betriebshelfer immer Glück mit den Bauern als Arbeitgebern hatte, bis hin zu einem LPG-Brigadier, ist es bisher auch mit den Bauern als Pensionswirte gewesen.

Der erste war ein arbeitsloser toskanischer Soziologe namens Lippo Lippi, der zusammen mit einem arbeitslosen Freund, Silvio, einen Teil des Hofes seiner Frau Maria, die in Siena bei einem Radiosender arbeitete, zu einer Ferienpension umgebaut hatte. Die Gäste mussten sich selbst verpflegen, was aber nicht schwierig war, weil es mehrere gute Restaurants in der Nähe gab. Außerdem verkaufte Lippo ihnen billig Eier, Milch, Käse, Tomaten und Rotwein, und das zu jeder Tages- und Nachtzeit, denn meist saß er mit seinem Freund Silvio und einem weiteren Genossen in seiner großen Küche, trank Kaffee und diskutierte die Weltläufte. Ich war 1988 zum Arbeiten dorthin gekommen, d.h. ich wollte bei ihm im Garten sitzend was schreiben.

Ein Jahr später wiederholten ich das Ganze bei Enno und Gisela Kempe in Groothusen – am tiefsten Punkt der BRD. Der ostfriesische Hof des Ehepaars Kempe war noch umwerfender als der toskanische – er hieß Osterburg und war ein ostfriesisches Häuptlingsschloss, von einem Wassergraben umgeben. Die Osterburg hatte Hero Mauritz von Closter, Häuptling zu Dornum und Petkum, Ende des 16. Jahrhunderts errichten lassen, und viele seiner Nachkommen waren bekannte ostfriesische Persönlichkeiten gewesen. Das möchte ich auch von ihrem letzten Spross, den jetzigen Osterburg-Bewohnern Kempe, behaupten. Enno Kempe hatte seine Landwirtschaft in den 60er-Jahren verpachtet und sich dem Studium seiner Familie und ihres Hauses gewidmet. Dazu gehörten die über die Jahrhunderte angesammelten Kunstwerke im Familienbesitz, z. B. eine nahezu lückenlose Porträtgalerie seiner Ahnen, sowie Briefwechsel eines Vorfahren mit Alexander von Humboldt. Aber auch die kenntnisreiche Restauration des Hofes – bis hin zur goldledernen Tapete und dem Kamin im Rokokozimmer sowie der Parkanlage aus dem späten 18. Jahrhundert. Wozu er überall wegen Fördergeldern anfragen musste. Daneben ersteigerte er einige von seinen Vorfahren verschleuderte Möbel zurück, aber auch eine ganze Bibliothek über die Geschichte Frieslands – mit allem, was dazugehört. Für 28 Mark pro Person und Tag bezog ich in der Osterburg drei Zimmer, wovon eines eine Küche war, in der ich mir stündlich frischen Ostfriesentee zubereiten konnte.

Zuletzt stand nun ein Arbeitsurlaub auf einem Reiterhof in Nowina bei Henryków, etwa 50 Kilometer südwestlich von Wroclaw, auf dem Plan. Die Hofbesitzer Katarzyna und Jurek waren früher öfter nach Afrika gereist, davon zeugte noch ein Teil der Kunst, die an den Gebäuden und in den Gärten drum herum aufgehängt war. Diese Gärten waren ganz außergewöhnlich üppig und professionell angelegt worden: Jurek hatte Gartenbau studiert und Katarzyna Landwirtschaft. Jurek verlangte bei Vollpension für ein Zimmer 35 Zloty pro Person. Dafür sprachen nicht nur die wunderbaren Mahlzeiten, die mir Katarzyna täglich vorsetzte, sondern auch die abendlichen Grillpartys von Jurek, zu denen auch Besuch aus Wroclaw anreiste. Wobei man nicht zwischen seinen guten Freunden und den zahlenden Gästen unterscheiden konnte. Das galt im übrigen auch für die zwei vorherigen Bauernhof-Pensionen.

Im Jahr darauf kam ich noch einmal auf das Problem von Gebrauchs- und Tauschwertproduktion zurück – im Zusammenhang des Skandals um „Gammelfleisch“, der sich dann – wieder ein Jahr später – erneut „ereignete“.

„Das fehlte uns gerade noch,“ stöhnte man bei der Wirtschaftsförderung in Eberswalde, wo Investoren eine riesige Schweinemastanlage planen – größer noch als die zu DDR-Zeiten, die damals schon die ganze Umgebung dort mit Gülle verstunken und verseucht hatte. Nach der Wende wurde sie ebenso wie viele andere aufgrund von Anwohnerprotesten geschlossen. Übrigens ebenso wie die kleine – für 8000 Schweine – in Saarmund, wo ich in der Wende arbeitete: zu deren Schließung bedurfte es damals nur einer einzigen Demonstration von 15 Anwohnern, damit die Verwaltung in Potsdam die Schließung verfügte – und 30 Mitarbeiter der LPG Tierproduktion „Florian Geyer“ arbeitslos wurden.

Und grad gestern besuchte ich in Neu-Hardenberg die Ausstellung „Arme Schweine“ von Professor Macho, in der u.a. auch die geplante neue Schweinemastanlage in Haßleben (sic) in der Uckermark thematisiert wurde: Dort will ein holländischer Investor 85.000 Schweine mästen – mit 50 Arbeitern. Inzwischen haben sich mehrere Bürgerinitiativen dafür und dagegen gebildet. Wie es ausgeht, weiß man noch nicht, aber auf alle Fälle hat nun die Schaffung von Arbeitsplätzen wieder Vorrang vor Lebensqualität! Um diese geht es jedoch gerade bei dem zweiten Skandal um verdorbenes Fleisch, das über die Verarbeitungs- und Lieferbetriebe in den Handel gelangte. Fürderhin will man deswegen jetzt die nach den hochgekommenen BSE-Fällen schon einmal intensivierten Lebensmittelkontrollen noch einmal verstärken: Eine andere systemimmanente „Lösung“ gibt es auch nicht.

Jeder, der einmal in die Landwirtschaft reingerochen hat, weiß jedoch, dass nur eine gänzlich andere Wirtschaftsweise den Wahnsinn der wissenschaftlich-industriellen und immer kostengünstigeren Lebensmittelherstellung stoppen kann. Längst schon ist der Endverbraucher für den Bauern und die auf ihm sattelnden Veredelungsbetriebe zum Feind geworden. Nur die Angst vor der Übertretung von Vorschriften hält sie davon ab, ihn vollends zu vergiften – mit lieblos hergestellten Massenprodukten. Der Bauer ist darüber trotzdem zu einem Heimarbeiter geworden – im Sold von Agrar-Industrie und -Bürokratie. Und die Schlachthöfe, Wurstfabriken, Großbäckereien und Molkereien forcieren diesen „Sachzwang“ noch, indem sie, um konkurrenzfähig zu bleiben, ebenfalls immer mehr rationalisieren – und effektivieren. Da wird dann eben eine angegammelte Partie nicht mehr kostspielig als Sondermüll entsorgt, sondern unter die Auslieferungsware verteilt.

So wie der Getreideanbauer seine übrig gebliebenen Zentner quecksilbergebeiztes Saatgut einfach unter den für die Mühle bestimmten Weizen mischt, oder den verkauften Schweinen noch mal kurz vor dem Verladen eine „Stabilisierungsspritze“ verpaßt. Das Elend geht dann so weiter, dass die lebensmittelverarbeitende Industrie den Gesundheitsbehörden (und nicht umgekehrt) vorschreibt, in welcher Höhe die Giftbeimengungen produktionsbedingt notwendig sind. Und in den raffinierten Auslagen der Supermärkte schließlich wird das Tierische an den Waren vollends eliminiert, bis hin zur Thekenbeleuchtung, die das rohe Fleisch immer rosig frisch aussehen läßt. Dabei haben unsere Landwirte es in ihren vollklimatisierten 180-PS-Treckerkabinen noch relativ gemütlich – im Vergleich etwa zu den arabischen Lohnsklaven, die in den andalusischen Gewächshäusern unser Gemüse in einer Wolke von chemischem Gift und rassistischer Galle produzieren müssen oder die Indiofrauen, die in Kolumbien all jene Rosen mit Pestiziden und Herbiziden umnebeln, die dann hier von Asylbewerbern nächtens angeboten werden.

Bei dem jetzigen Skandal in 50 Fleischlieferbetrieben handelt es sich mitnichten um einige schwarze Schafe in einer „Branche“ – im Gegenteil, die Umettikettierungen haben System: „Dass weder eine Fleischmafia noch ein übergreifendes Netzwerk dahinter steckt, macht das Ausmaß des Lebensmittelskandals umso bedenklicher,“ schreibt der „Spiegel“. Man könnte die „betroffenen Betriebe“ sogar für ihre Völkerfreundschaft loben, denn bisher wurde solch verdorbene Ware meist auf den außereuropäischen und osteuropäischen Märkten, z.T. als Hilfsgüter deklariert, entsorgt.

Diesen Text veröffentlichte ich in der taz – daraufhin erreichten mich eine Reihe von Leserbriefen von Bauern…

Absender: Joachim Kranz Strasse: günzburger str 4 PlzOrt: 89284 Pfaffenhofen Leserbrief – Betr.:taz Nr. 7831 vom 28.11.2005:
Sehr geehrter Herr Höge, ich erlaube mir als Landwirt Ihren Artikel in folgenden Punkten richig zu stellen: -Quecksilberhaltige Getreidebeizen sind seit 1982 verboten. – Gebeiztes Saatgut kann man im nächsten Jahr verwenden; Reste über Marktware zu entsorgen könnte leicht ins Auge gehen, wenn die Mühle in ihren Probeauszügen auch nur ein (leuchtenrotes) Korn entdeckt. -mein Traktor hat 52 PS und keine Klimaanlage.

Absender: Michael Rühs Strasse: Arndtstr. 7 PlzOrt: 17489 Greifswald Leserbrief:

Das ist ja nicht mehr auszuhalten. Was Helmut Höge da zusammenreimt wäre wohl eher etwas für die Wahrheits-Seite – oder ist das Konzept von tazzwei, dass da jeder jedes Bauchgefühl und jede gefühlte Ungerechtigkeit und Verschwörung bar jeder Faktenbasis und Recherche dem Plebs als geistigen Gammel zum Fraße vorwirft. – Wo gehst Du hin, taz?

Zur faktischen Kritik: Es soll um Lebensqualität gehen. Dafür sollen Lebensmittelkontrollen verstärkt werden – zitiert Höge die Politik. Aber das ist nach seiner Ansicht offensichtlich verkehrt. – Was dann kommt ist komplett – sorry – idiotisches Bauern-Bashing. Wie heißt es da? „Jeder, der schon mal in die Landwirtschaft hineingerochen hat …“ – weiß eines sicher – da stinkts gewaltig! – Was wir brauchen ist daher die totale Umkrempelung der Produktion. – Nun muß man kein Anhänger der diskursiven Dialektik sein, um sich über die Verknüpfung von groben Sauereien in Großbetrieben der Lebensmittelwirtschaft – beachte: nicht der landwirtschaftlichen Produktion oder der ersten Verarbeitungsstufe – mit dem „eigentlichen Übel“, nämlich der seelenlosen Landwirtschaft und ihrer ferngesteuerten Landwirten in 180-PS-Treckern zu verwundern. Sind sie doch nach Höge „elende Heimarbeiter im Sold von Agrarindustrie und -bürokratie“.

Sorry Mr. Höge, ich weiß beim besten Willen nicht, was der vielgescholtene Bauer denn hier nun verbrochen hat. – Ehre wem Ehre gebührt. So mischt bei Höge der Landwirt als seinen Anteil an der mißlichen Situation „…quecksilbergebeiztes Saatgut unter den Weizen für die Mühle“. – Wenn Herr Höge wüßte, was zertifiziertes und gebeiztes Saatgut kostet, würde er vielleicht noch mal nachdenken, bevor er solche Phrasen von „Brunnenvergiftern“ drischt. Den Antrieb zu Höges Zeilen in Ehren – wenn man sich für eine bessere Ernährungswirtschaft als Ganzes einsetzen will, dann erkläre man doch, wie wunderschön dicht das Netz der Qualitätskontrollen auf allen Ebenen der Produktion und Verarbeitung bis zum Verbraucher in der kontrolliert ökologischen Landwirtschaft ist. Und dass die BÖLV als neue Dachorganisation aus Problemen (nämlich Pestizidrückständen an Öko-Getreide durch Lagerung in kontaminierten Hallen) gelernt und somit geschafft hat, was die konventionelle Lebensmittelwirtschaft erst noch leisten muss. – Eine zusammenhängende und abgestimmte Kette der Kontrolle zu etablieren und zu finanzieren. Und dass das Geld kostet! – Geld des Verbrauchers aus höheren Preisen und Geld des Steuerzahlers aus Fördermitteln für die Ökologische Landwirtschaft und Kontrolle. Geld aber, dass zu seinen eigenen Gunsten eingesetzt wird. Und nicht um ein System von Billigst-Nahrungsmitteln zu stützen, dessen Profiteure in letzter Konsequenz dann meinetwegen „seelenlose“ Einzelhandelsketten und Discounter sein mögen (wenn sie es auf Dauer wirklich sind).

Dass am konventionellen System viel zu verbessern ist, stimmt zweifellos – z.B. das eingeführte QS-System der Lebensmittelbranche mit „echten Zähnen“ auszustatten. – Aber bitte nicht so billig auf die Bauern dreinschlagen. Im aufgezeigten Kontext haben sie wirklich nichts verbrochen, außer die Dinge zu produzieren- und das in einwandfreier Qualität-, die wir letztlich denn doch alle zum Leben brauchen .

Absender: Dipl.-Ing. agr. Susanne Hoischen Strasse: Im Kirchenfelde 28 PlzOrt: 33178 Borchen – Dörenhagen Leserbrief:

Sehr geehrte Damen und Herren, ihr Bericht über das „Gammelfleich“ und die darin geäußerte Behauptung für die Bauern wäre der Verbraucher längst zum Feind geworden ist eine Unverschämtheit! Wenn ich denselben schlechten Stil hätte, würde ich behaupten, dass vielmehr der Journalist Rufmord an einem ganzen Berufstand betreiben will – weil Stammtischparolen ja soviel einfacher sind als gute Recherche. Unter dem unglaublichen Preiskampf der Lebensmittelhändler, die sich gegenseitig im verramschen von Nahrungsmitteln überbieten, leiden wir Bauern schon lange.

Die Nachfrage nach immer billigerem Fleisch (die Verbraucher kaufen es ja schlißlich – Geiz ist eben geil) führt dazu, dass landwirtschaftliche Betriebe immer größer werden und immer kostengünstiger produzieren müssen. Wenn an einem Mastschwein nur noch 10 Euro zu verdienen sind, kann man schnell rechnen, wieviele Schweine man im Jahr verkaufen muss, um auf einen grünen Zweig zu kommen. Die Nachfrage nach aufwendiger produziertem Fleisch aus biologischen Betrieben oder artgerechter Tierhaltung ist in den letzten Jahren eher rückläufig. Es geht uns Deutschen ja so schlecht, dass wir uns das nicht mehr leisten können. Sonst müssten wir ja auch den Urlaub verzichten – und das kommt nicht in Frage. Ich habe einen landwirtschaftlichen Betrieb mit artgerechter alternativer Schweinehaltung und hofeigener Fleischerei mit aufgebaut und 15 Jahre dort gearbeitet. Wir hatten gegen viele Widerstände zu kämpfen: angefangen bei Berufskollegen, die uns als Nestbeschmutzer ansahen, über Baubehörden die bei Offenställen Lärmbelästigungen befürchteten, schikaniert von „Verbraucherschutzesetzen“, die den Einsatz homöopathischer Mittel im Schweinestall dem Einsatz von bedenklichen Antibiotika gleichstellen und Tierhaltungsverordnungen, die Kunden als potentiellen Seuchenüberträgern das Betreten von Ställen verbieten.

Und dann darf man sich noch von der Presse unterstellen lassen, dass man am liebsten die Verbraucher vergiften würde. Ich muss sagen, dass ich heilfroh bin, aufgrund meiner Trennung nicht mehr in der Landwirtschaft zu arbeiten und auch keine Lust mehr habe, mich im Sinne hochwertiger Nahrungsmittel zu engagieren. Seht doch zu, wo ihr sie her bekommt! (ich habe meine Quellen! ) Macht so weiter! Wie doof muss man denn sein, um bei einem solchen Berufsimage noch Bauer zu werden? Woll ihr die Produktion von Nahrungsmitteln nicht lieber in den Händen kompetenter, gut ausgeblideter und engagierter Unternehmer wissen? Dann hört auf, die Landwirte als Verbrecher, Umweltsünder, Schmarotzer und Tierquäler hinzustellen. Sie sind es nicht! Und: fahren Sie nicht auch in einem klimatisierten Auto zur Arbeit? Oder nutzen sie noch den Eselskarren?

Susanne Holschen, 2.Brief:

Hallo! Vielen Dank für Ihre schnelle Antwort! Aber … die von Ihnen beschriebenen Marktmechanismen beinhalten nicht automatisch, dass der Verbraucher das Feindbild der Bauern ist! Und erst recht nicht, dass die Bauern diese nur darum nicht vergiften, weil sie von Gesetzen daran gehindert werden… Das Gammelfleisch ist in keinem Fall bei einem Bauern entstanden. Bauern liefern immer nur frischestes Fleisch ab – nämlich lebendes. Aber das es in einem modernen landwirtschaftlichen Betrieb täglich Entscheidungen gegen das Gewissen geben soll, kann ich beim besten Willen nicht sehen. Es mag Grenzfälle geben und meiner persönlichen Ansicht nach ist die Haltung von Schweinen ausschließlich auf Spaltenböden oder die Hühnerhaltung in Käfigen eben absolut nicht tiergerecht – aber der Gesetzgeber sieht es immer noch anders und erlaubt es. Genauso werden tausende Hunde nicht artgerecht in zu kleinen Wohnungen gehalten oder Pferde (Lauf- und Herdentiere) einzeln in kleinen dunklen Boxen… aber zurück zum Lebensmittel.

Der Auslöser dieser miesen Machenschaften mit Gammelfleisch ist doch eindeutig der Handel. Und es erfordert in meinen Augen schon eine ordentliche Portion krimineller Energie und absoluter Gewissenlosigkeit mit gammeligem Fleisch zu handeln. Es wäre einfach nett, wenn in diesem Fall, wo die Bauern wirklich nicht die Verursacher, sondern durch den Preiskampf eher die Leidtragenden sind, nicht auch noch mit solchen Beschuldigungen konfrontiert werden. Mit freundlichen Grüßen

Absender: Elisabeth Stiegler Strasse: Steinensittenbach 28 PlzOrt: 91241 Kirchensittenbach, Leserbrief:

Vielleicht sollte dieser Beitrag von H. Höge ironisch oder sarkastisch gemeint sein, aber das ist meiner Meinung nach gründlich daneben gegangen. Dieser polemische und durch nichts zu rechtfertigende Rundumschlag gegen alle Bauern und die Lebensmittel verarbeitende Industrie geht so unter die Gürtellinie, dass ich, als Bäuerin, mich dagegen wehren muss. Pauschalverurteilungen haben noch niemandem geholfen, aber vielen geschadet. Sollte das, uns Bauern generell zu schaden, der wahre Hintergrund für diesen Artikel sein? Diese Idee drängt sich mir auf. Keine Frage, kriminelle Machenschaften wie in dem vorliegenden Fleischskandal müssen aufgedeckt und schwer bestraft werden. Aber alle Bauern, die mit den Vorkommnissen rein gar nichts zu tun haben, als Verbrauchervergifter hinzustellen ist beleidigend und unverschämt.

Wenn H. Höge gesicherte Beweise für seine Behauptungen hat, Bauern mischen Zentnerweise Quecksilber ins Brotgetreide oder behandeln unsere Schweine mit verbotenen Mitteln oder quälen unsere Tiere, soll er gefälligst die Behörden davon informieren und nicht alle in einen Topf werfen. Genauso wenig wie Journalisten potentielle Lügner sind, sind wir Bauern potentielle Umweltverschmutzer und Tierquäler. Schwarze Schafe gibt es bei Ihnen genauso wie bei uns und die gehören bestraft, bei Ihnen ebenso wie bei uns. Wenn der Verfasser dieses Artikels glaubt, jeder, der auch nur mal in einen Bauernhof hinein gerochen hat, kennt sich dort besser aus als der ausgebildete, erfahrene Landwirt, ist er auf dem Holzweg. Wenn ich eine Zeitung lese, bin ich noch kein Redakteur und wenn ich eine Predigt höre, noch lange kein Pfarrer.

Leserbrief: Sehr geehrte Damen und Herren, soeben habe ich den Artikel „Gammelfleisch als Rache“ gelesen. Ich weiß nicht ob er ironisch oder sarkastische gemeint sein sollte, auf jeden Falle empfinde ich als Bäuerin diesen Beitrag als total daneben. Hier wird mit Pauschalunterstellungen gearbeitet (seit wieviel Jahren ist überhaupt Quecksilberbeize verboten?????) und alle Bauern und die Lebensmittelverarbeitende Industrie als Vergifter an den Prange gestellt.

Sollte der Autor Betriebe kennen, bei denen noch Quecksilberbeize genommen wird und/oder übriggebleibenes gebeiztes Saatgut mit Brotweizen „verschnitten“ wird, oder Schweine illegal gespritzt werden, dann sollte es solche Betriebe anzeigen, daß diese hart bestraft werden. Sollte er aber keine solchen Betriebe kennen, dann wäre es doch angebracht, sich mit solchen aus der Luft gegriffenen Behauptungen zurückzuhalten. Es steht ausser Frage, daß illegale Machenschaften bestraft gehören, da stimme ich völlig zu, aber so einfach auf alle zu schließen ohne wirklich Fakten zu haben, daß hat meines Erachtens nichts mit Jounalistischer Freiheit zu tun, sondern es ist schlicht und einfach Lüge. Da wäre ich jetzt versucht,den Schluß zu ziehen „alle Jounalisten lügen“. Viele Grüße Dagmar Sießmeir

Absender: Rainer Kubach Strasse: Hohenloherstr.78 PlzOrt: 74242 Langenbeutingen, Leserbrief:

Der Endverbraucher ist sich selbst der Feind, oder sind alle Zeitungen niveaulos, weil es die Bild ist. Verwundert nahm ich den Artikel zur Kenntnis. Sicher gibt es landwirtschafliche Betriebe auf die diese Aussagen zu treffen (leider), aber diesen Fleischskandal direkt auf die Bauern zu übertragen, ist, wie wenn auf alle Journalisten das Niveau der Bildzeitung zutrifft. Viele Bauern, ob konventionell oder bio, sind entsetzt, was mit den Erzeugnissen, die sie mit großem Engagment, mit Liebe zum Tier und dem Boden erzeugt haben, umgegangen wird. Viele davon sind überzeugt, dass ein Systemwechsel notwendig ist, aber nicht nur in der Landwirtschaft sondern, als Voraussetzung für einen Wandel in der Landwirtschaft muss ein Umdenken bei den Endverbrauchern stattfinden, endlich von der Masse auf die Klasse umzusteigen. Z.B.: Nur jeden zweiten Tag Fleisch aber dafür Qualität, die hat allerdings ihren Preis. (Siehe auch Spiegel Interview von dieser Woche mit Johann Lafer) Dies fördert und ermöglicht den Landwirten, die schon heute auf Qualität achten, Perspektiven, fördert das Umdenken im Handel, und auch die Berufskollen, der Kleinbauer aus dem Süden, erhält dann endlich eine Chance. Von einer Zeitung wie der taz erwarte ich eigentlich differenziertere Berichte, anstatt wie in diesem Artikel auf die ganze Branche drauf zu hauen. Schöne Grüße Rainer Kubach (Dipl. Ing. und Bauer) Hohenloherstr.78 74243 Langenbeutingen 07946-2493

Absender: Britta Reimers Strasse: Hennstedter Straße 14 PlzOrt: 25581 Poyenberg Leserbrief:

Moin, Moin! So, da sitze ich Bäuerin nun und überlege, was der schlaue Herr Höge da so mitteilen will. So viele böse Nachrichten in so wenig Zeilen. Der Endverbraucher ist also mein Feind, sagt Herr Höge. Merkwürdig, bisher hab ich eher die europäische „Brot und Spiele“-Politik a la Rom und die „Geiz ist Geil“-Programmatik der Großhandelskonzerne dafür gehalten. Da lerne ich ja ein viel einfacheres Bild, als ich mir selber gemacht habe. Wie dumm ich doch bin, dass ich von meiner Arbeit keinerlei Ahnung habe. Wo es doch so einfach ist, das so ein Herr Höge so kurz drauf kommt, dass jeder Bauer einen Feind braucht, um zu leben. Jeder der einmal in die Landwirtschaft hineingerochen hat, wie Herr Höge schreibt, kann also urteilen, wie auf jedem Bauernhof in der Welt und hier zu Hause gewirtschaftet wird. Ohjee, armes Deutschland, wenn ich als Kind nach dem Lesen lernen nur einen Artikel zu überfliegen brauche, um für meine Leben genug Journalismus gelernt zu haben. Nur die Angst vor dem Gesetz hält mich als Bäuerin also davon ab, den Endverbraucher vollends zu vergiften.

Ist das bei den Journalisten auch so, dass nur die Angst vor dem Gesetz sie davon abhält, das Volk zu verhetzen? Frau, denke ich da, was bist du blöd so lange zur Schule zu gehen und dich stetig fortzubilden, wenn das Weltbild so einfach und billig ist. Lieblos hergestellte Massenprodukte? Ach so, da der Herr Höge ja ein Guter ist, stellt er jeder Zeitung persönlich her und streichelt sie, bis er sie dem Leser übergibt? Bauern sind also so reich, dass sie sündhaft teures gebeiztes Saatgut (mit Quecksilber wurde es noch zu Kriegszeiten behandelt) in für die Mühle bestimmten Weizen kippen, statt es gegen eine Gutschrift bei ihrem Haus- und Hofhändler zurückzugeben, damit jemand, der davon zu wenig hat noch nachholen kann? Komisch, mein Nachbar hat mir noch nie erzählt, dass er seinen Schweinen vor dem Verladen noch eine Spritze gibt, damit der Schinken verworfen wird, aber von sowas hat eine Kuhbäuerin wie ich ja eh keine Ahnung – im Gegensatz zu einem hochgebildeten Journalisten wie Herr Höge. Wow,’nen 180-PS-Traktor ,den würde ich mir auch gerne leisten können. Aber irgendwie machen wir da was falsch, wenn die so billig sind, das sie jeder Bauer haben kann, nur wir nicht. Wenigstens ein klimatisierter Traktor wäre ja nett, Herr Höge, schenken sie mir einen, mein Einkommen reicht dazu nicht, aber das eines Journalisten doch sicher.

Zumindest muss ich das als Bäuerin annehmen, wenn man mit so einfach gestrickten Vorurteilen von seinem Redakteur mit einem veröffentlichtem Artikel belohnt wird, muss es ja verdammt einfach sein, in den Medien schnell viel Geld zu verdienen. Warum mach ich mir eigendlich noch jeden Tag die Finger schmutzig und den Buckel krumm, wenn Journalisten wie Herr Höge es sowieso so viel besser wissen. Sollen sie doch bitte das Brot und die Spiele fürs Volk stellen, Herr Höge und ich schreib dann zum Dank auch mal so sehr sachkundig und halte mich an den Codex eines ordentlichen Journalisten. Was sagt eigendlich der Presseverband zu solchen Artikeln?

Absender: Jochen Böhrer Strasse: Gollenhofer Str. 50 PlzOrt: 71397 Leutenbach, Leserbrief:

Sehr geehrter Herr Höge Ich beglückwünsche Sie zu Ihrer gelungenen Satire. Allgemein heißt es, dass der Deutsche zum Lachen in den Keller geht und schon gar keinen Sinn für tiefschwarzen makabren Humor englischer Prägung hat. Deshalb gebührt Ihnen Respekt für den Mut, ein solch sensibles Thema wie den aktuellen Fleischskandal zu karikieren. Ich muss eingestehen, dass ich — naiver Bauer der ich nun mal bin —- fast drauf reingefallen wär. Beim Lesen des Headers dachte ich im Ernst: Oh Gott… sind jetzt WIR das neue Feindbild, der Böse, vor dem das Volk gewarnt wird mit Sprüchen wie „Kauft nix bei……“ Beim Weiterlesen wurde mir aber schnell die Botschaft ihres Textes klar: Den tatsächlich vorhandenen Spinnern und Bauernfeinden den Eulenspiegel vorzuhalten und ihnen zu zeigen was für erbärmliche Menschen sie sind.

Spätestens bei der „Schuldzuweisung“ an die Landwirte für eine Straftat, die sich erst Monate oder auch Jahre nach dem Verkauf ihrer Produkte ereignete, haben Sie den ersten Schenkelklopfer gelandet. Man stelle sich nur mal den Herrn Pitschesrieter von VW vor, wie er dafür verantwortlich gemacht wird, dass mit einem Golf 1 mit abgelaufenem TÜV und abgefahrenen Reifen von einem besoffenen Fahrer ein crash gebaut wird. Oder einen Redakteur, der dafür verantwortlich gemacht wird, dass sich mit der Zeitung für die er schrieb, der Arsch abgeputzt wurde.Köstlich Ihr schwarzer Humor.. Ich muss es wieder betonen! Und dann der Brüller mit der Quecksilberbeize im Brotweizen. Wir Bauern können wie die Ostfriesen, Österreicher und Blondinen gelassen mit Witzen umgehen. Keine Sorge! QUECKSILBERBEIZE… ich muss jetzt noch lachen. Noch besser wären allerdings Hinkelsteine oder Faustkeile oder andere Relikte längst vergangener Tage gewesen. Am Allerbesten war aber die Bedienung des alten Klischees mit den vollklimatisierten Traktoren auf denen reiche Weicheier sitzen, die nicht mal imstand sind lächerliche 12 Stunden bei Hitze und Staub auf einem alten Lanz zu verbringen.

Es fehlt nur noch der Hinweis auf einen bettelarmen Journalisten, der seinen Weltfrust und Sozialneid in einem zugigen Kellerloch auf eine alte klapprige Schreibmaschine hämmert .. Sonst wäre Ihrem Text ein Platz unter den Größten der Weltliteratur sicher gewesen. Danke, dass Sie meinen Tag gerettet haben. Weiter so! Mit allerfreundlichsten Grüßen

simone_schaefer@vr-web.de, Leserbrief:

Sehr geehrte Damen und Herren, der Beitrag von H. Höge „Gammelfleisch als Rache“ hat mich sehr betroffen gemacht. Hat die TAZ es nötig, mit solchen reißerischen Schlagworten gegen Bauern und lebensmittelverarbeitende Industrie zu wettern? Ich dachte, ein solches Niveau würden Sie anderen Blättern überlassen. Welchen Schaden Sie mit einer solchen Berichterstattung den Bauern zufügen können, das ist Ihnen offensichtlich nicht bewußt. Mein Mann und ich führen einen landwirtschaftlichen Betrieb und bemühen uns täglich, unter bestmöglicher Betreuung der uns anvertrauten Lebewesen unseren ohnehin immer kärglicher werdenden Lebensunterhalt zu verdienen.

H. Höge stellt uns aber pauschal in eine Reihe mit den wenigen schwarzen Schafen, die es leider in jedem Berufszweig nunmal gibt. Wir haben leider keinen „180-PS-Schlepper mit Klimaanlage“, den H. Höge hier so plakativ zitiert. Und wir werden uns auch nie einen leisten können, wenn das Image der Landwirtschaft weiterhin so in den Schmutz gezogen wird und der Verbraucher noch weniger bereit sein wird, für Lebensmittel angemessene Preise zu bezahlen. Eine sachliche Berichterstattung lese ich jederzeit gern. Wenn Sie objektive Informationen benötigen, dann fragen Sie doch einmal einen ausgebildeten Landwirt. Der wird Ihnen jederzeit gern Auskunft geben. Es wird dann allemal mehr dabei herauskommen, als mit solchen Pauschalverurteilungen, wie sie H. Höge verwendet. Mit freundlichen Grüßen Simone Schäfer

Claus-Uwe Erb Biohof Garlitz Neues Ende 14 14715 Märkisch Luch/Garlitz:

Halt, Herr Höge! So geht es nicht! Bevor sie einen ganzen Berufsstand verunglimpfen, sollten wir erstmal klarstellen, was unter dem Begriff „Bauer“ traditionell zu verstehen ist. Trotz massenhaften Bauernsterbens in den letzten 50 Jahren, ist es immer noch so, dass die Mehrzahl landwirtschaftlicher Betriebe in Deutschland Familienbetriebe sind, die zum Teil schon seit vielen Generationen von den Eltern an die Kinder weitergegeben werden. Das Wissen um die Bedeutung nachhaltigen Wirtschaftens ist dort so tief verwurzelt, wie sonst kaum noch in unserer Gesellschaft. Leute, die „quecksilbergebeiztes Saatgut unter den für die Mühle bestimmten Weizen mischen oder den verkauften Schweinen noch mal kurz vor dem Verladen eine Stabilisierungsspritze verpassen“, sind von der Lebensmittel verarbeitenden Industrie und den Pharma- und Chemiekonzernen abhängige Junckies, die mit dem Berufsethos von Bauern nichts mehr gemein haben. Mit gutem Grund haben sich deshalb viele Bauern – nicht nur Biobauern – unabhängig gemacht, indem sie ihre Produkte selbst vermarkten. Das aber funktioniert nur, wenn die Qualität ihrer Erzeugnisse stimmt und sie dem Endverbraucher gerade in die Augen sehen können.

Absender: Martin Müller Strasse: Weidenhof 1 PlzOrt: 74613 Öhringen, Leserbrief:

Der Autor diese Beitrages sollte sich schämen derart unqalifizierte, verallgemeinerte und haltlose Äusserungen über deutsche Landwirte zu machen. Durch derart mutwillig als Hetzparolen gegen die deutsche Landwirtschaft gemachten Aussagen wird der Verbraucher nur grundlos aufgestachelt und verunsichert. Alleine schon die Aussage ein Landwirt würde Quecksilber gebeitztes Saatgut in Konsumware mischen, birgt schon geistiges Unvermögen und vorsätzliche, ja böswillige Verleumndung genug in sich, um so einem Schreiberling das Handwerk zu legen. 1. Gibt es schon lange kein Quecksilber gebeitzes Saatgut mehr 2. ist Saatgut viel zu teuer um es als Konsumware zu verkaufen. Von der Untauglichkeit als solches ganz abgesehen. Und 3. kann man Saatgut im Folgejahr noch verwenden oder ungeöffnete Gebinde an den Handel zurückgeben.

Leserbrief:

Sehr geehrter Herr Höge, ich bin als Agrarstudent sehr ertaunt über die Art und Weise ihrer Anfeindungen gegenüber der dt. Landwirtschaft. Ich persönlich habe den Eindruck, dass Sie sich keineswegs mit der gängigen Praxis im Agrarbereich auskennen. Als Aufmacher eine Mastanlage im Osten?? Gülle als Problem?? Versteh ich nicht, wo der Bezug zum Fleischskandal sein soll. Ich kann schon verstehen, dass es Leute gibt, die ein Problem mit solchen Anlagen haben (habe selber Kritiker der Landwirtschaft zu Hause), aber die Gülleproblematik, nur um ihr Beispiel aufzugreifen, hat sich sehr verändert hin zu einem Bewusstsein die Gülle als org. Dünger zu nutzen. Zu Zeiten der DDR war das vielleicht anders, aber mittlerweile sind die Güllemengen je Hektar und Jahr klar begrenzt und eine solche Anlage muss für eine gewisse Zahl an Tieren eine bestimmte Fläche nachweisen können, auf die die anfallende Gülle verteilt wird. Steigende Preise bei Mineraldüngern und sinkende Preise bei Erzeugnissen zwingen die Landwirte, die Gülle so effektiv wie möglich einzusetzen. „Verseuchung“ ist ein Begriff der hier nichts verloren hat. Des weiteren ist es oftmals so, dass grosse Anlagen ein Interesse am Tier sehr gut umsetzen, da es sich um Nutztiere handelt und man dem Namen entnehmen kann, dass diese Tiere Nutzen bringen sollen, welches zur Folge hat, dass man als Halter am Wohlbefinden der Tiere interessiert ist. Es ist daher grössenunabhängig wie die Tiere behandelt werden. Man sollte sich mal von dem Gedanken, gross als synonym für schlecht verabschieden.

Sie als Journalisten sollten mal dem Verbraucher darstellen, wer im Wesentlichen unsere Skandale rund um Lebensmittel auslöst. Zum „Löwenanteil“ ist es die Industrie, wie auch in diesem Fall. Sie war es übrigens auch zum Grossteil bei BSE, da man tote Schafe nicht ordnungsgemäss erhitzt hat und um ein weiteres Beispiel zu nennen, denke man bitte an Nitrofen. Es ist richtig, dass immer weiter rationalisiert wird und auch werden muss, aber warum muss man Lebensmittel verrammschen?? Wieso kann die Industrie nur auf abwärtsgrichteten Auktionen ihre Ware an den Handel abgeben?? Man kann als Verarbeiter anscheinend nicht mehr sagen, dass man ein Produkt nicht für den geforderten Preis anbieten kann, sondern man wird immer weiter geknebelt. Warum müssen denn in Deutschland im Verhältnis zum Einkommen der Bevölkerung die weltweit billigsten Lebensmittel verkauft werden. Hätte gerne die Quelle dieser Aussage angefügt, kann diese aber zur Zeit nicht finden)?? Solche Fragen halte ich für! viel interessanter, wie das was Sie in ihrem Bericht machen. Sie sind meiner Meinung nach auf einen gerade rollenden Zug aufgesprungen und stimmen in einen Tenor ein, an dem die Landwirte selber die wenigste Schuld haben. Sie werden es aber wieder ausbaden müssen und zwar über sinkende Preise und geringeres Einkommen.

Die Folge sieht man doch schon deutlich: Höfe sterben, diese werden von anderen übernommen und wenige werden immer grösser. Das ist doch eigentlich der Fall, den Sie verurteilen. Sicher ist auf jeden Fall, dass wenn nun die Nachfrage sinkt, dieser Preisrückgang beim Schwächsten Glied in der Kette ankommt: bei den Landwirten. Würden sich die Landwirte etwas besser orgnisieren und hätten eine etwas bessere Lobby würden Sie vielleicht nicht ganz so abwertend über einen ganzen Berufsstand schreiben. Schade. Bedenken Sie vielleicht noch kurz am Schluss: Sie werden ernährt werden müssen, machen Sie heimischen Erzeugern das Leben schwer, werden diese verschwinden. Die Ware wird importiert werden müssen. Woher?? Aus Ländern, in denen weder Sie noch ich wissen, wie dort produziert wird. Denken Sie an die Eier. Hennenhaltungsverordnung hat Eierproduktion aus der BRD ausgelagert bzw. die Zahlen der gehaltenen Hennen sind stark rückläufig. Die Eier kommen mittlerweile zu Hauf aus dem Ostblock. Besser oder schlechter für Hühner und Verbraucher?? Ich meine auch nicht Ihr Frühstücksei mit 3xD drauf, sondern die anderen Eier, die in Verarbeitungsprodukten wie Nudeln verschwinden. Denken Sie mal drüber nach. In Deutschland kann man noch kontrolierend eingreifen, nicht aber in anderen Ländern. Was Spanien angeht, stimme ich Ihren Ausführungen im Bericht zu!! Hab dazu selber gerade eine Ausarbeitung verfassen dürfen. Ich heisse auch nicht alles gut, was einzelne Landwirte machen, aber Ihren Bericht fand ich recht unsachlich, da mal wieder alles über einen Kamm geschoren wurde. Mit freundlichen Grüssen ein nachdenklicher Student der Agrarwissenschaften S.K.

Absender: Hans-Ullrich Strasse: Meyer PlzOrt: 32423 Minden Leserbrief:

Ihr Bericht über Gammelfleisch ist eine Frechheit! Sie sollten sich erst einmal informieren, bevor sie sich anmaßen so über andere Leute und den Berufsstand der Landwirte ablästern. Sie sind doch sicher auch nicht dafür, dass ein einfacher Maurer wie in China Mittelamerica beispielsweise im Müll haust usw… was für ein Vergleich von ihnen! Sie sind wirklich nicht würdig, den Titel Journalist zu tragen! Bedenken Sie bitte, dass Leute durch ihre horrenden Beiträge manipuliert werden und ihre Aussagen sogar glauben! Sie sollten sich schämen und entschuldigen! Stellen Sie sich einmal vor, ihr Berufsstand würde in solch einer Form niedergemacht werden kopfschüttel Sie sind es einfach nicht wert!

Absender: Sabine Kamlage Strasse: Machtloser Str. 6 PlzOrt: 36287 Breitenbach Leserbrief:

Sehr geehrter Herr Höge wie schade, das Sie so gar keine Ahnung von der Landwirtschaft haben.Und da schreiben Sie noch einen Bericht der ja schon Bildzeitungsniveau hat.Hauptsache Schlagzeilen.Gut dass ich kaum Kollegen/Innen kenne, die Ihre Zeitung lesen, denn diese Art von Berichterstattung haben wir nicht nötig. Mfg Sabine Kamlage Landwirtin mit Bio-Betrieb

Pauschale Antwort –

Sehr geehrte Damen und Herren,

es ist immer schlecht, wenn man zu einem Text erklären soll, was man eigentlich damit gemeint hat, ich will es trotzdem hier versuchen, denn ich habe lange in der westdeutschen und italienischen Landwirtschaft, bei verschiedenen Mittelbauern, gearbeitet sowie auch in Landkommunen und im Zoo als Tierpfleger, zuletzt ab Dez.89 noch in einer LPG-Tierproduktion bei Potsdam. Diese Erfahrungen sind mir sehr wichtig und waren sehr gut – nie habe ich einen blöden oder gemeinen Chef gehabt, im Gegenteil haben sie mir sehr viel beigebracht: veterinärmedizinisches, tierpflegerisches, jede Menge handwerkliches usw..

Seitdem beschäftigt mich die Landwirtschaft zwar nur noch journalistisch, aber ich bin mir bewußt, dass sie sozusagen die Basis unserer ganzen Kultur ist. Sie begann in Form freier Dorfgemeinschaften mit Kollektiveigentum an Feld, Wald und Wiesen – und diente vor allem der Selbstversorgung, nur kleine jährliche Überschüsse wurden getauscht. Mit dem Feudalismus und dem städtischen Handel änderte sich das: die Bauern verloren immer mehr Land und wurden immer unfreier, gleichzeitig produzierten sie zunehmend für den Markt. Mit der Verwandlung ihrer Gebrauchsgüter in Tauschwerte fand jedoch schon ein erster schleichender Umschwung von der Qualität in die Quantität statt, der sich bereits bei den Naturalabgaben für den Zehnten bemerkbar machte: Mußte man ein Dutzend Eier abgeben, nahm man eben die ältesten und kleinsten, und bei den Frondiensten gab man sich nach Möglichkeit ebenfalls keine Mühe. Das war eine Form des bäuerlichen Widerstands gegen ihre zunehmende Ausbeutung, die sich z.B. auch in der steigenden Zahl von Wildereidelikten zeigte – in den Wäldern und Fluren, die sich der Adel gewaltsam angeeignet hatte.

Schon zu Karl Marx Zeiten waren die mitteleuropäischen Bauern aber so sehr in die Abhängigkeit von Handel und (Textil-) Industrie geraten, dass er sie als emanzipatorische Kraft abschrieb, mit der Ausnahme der russischen Bauern, die noch immer am Gemeindeeigentum (der Obschtschina) festhielten – bis die Bolschewiki auch diese in den Zwanzigerjahren mittels Kulakenvernichtung und Zwangskollektivierung zerstörten, um auf dem Rücken der proletarisierten Kolchosen ihre „nachholende Modernisierung“ (Industrialisierung) durchzuführen. In Mitteleuropa hatten die Bauern sich immer wieder gegen die zunehmende kapitalistische Ausbeutung und Entmündigung gewehrt. Letztere bestand in der Durchsetzung des naturwissenschaftlichen und daraus entwickelten agrartechnischen Denkens, der auf einer Trennung von Hand- und Kopfarbeit basierte. Nur ganz selten und auch nur, wenn die Bauern revoltierten, wurde versucht, diese Trennung wieder rückgängig zu machen. Das war in der böhmischen Hussitenbewegung der Fall, aber vor allem 100 Jahre später am Vorabend des Großen Deutschen Bauernkriegs, der sich auch und vor allem gegen die Zerstörung der handwerklichen und bäuerlichen Einheit von Kopf und Hand richtete.

Laut Alfred Sohn-Rethel kann die Trennung von Hand- und Kopfarbeit am Vordringen der Mathematik in der Produktionstechnik (vor allem in der Bautätigkeit und speziell der Militärarchiktektur) gemessen werden. Die Durchsetzung der „Methoden der mathematischen Naturwissenschaft“ bewirkte, dass sich das Handwerk spaltete: zu großen Teilen sank es in Lohnarbeit und Schuldknechtschaft herab, ein kleiner Teil raffte sich jedoch zu „experimentierenden Meistern“ auf, zu selbständigen Ingenieuren und Künstlern. In diesem Prozeß tritt, vermittelt über die langsam sich radikalisierenden Bauern und Handwerker, Albrecht Dürer als „Scharnier“ dazwischen. Er ist Handwerker, Meister und Künstler und hat bei dem Humanisten Pirckheimer Mathematik gelernt. Zwischen 1525 und 1527 veröffentlicht er eine „Unterweisung der Messung mit Richtscheit und Zirkel“ und den „Unterricht zur Befestigung von Stadt, Schloß und Flecken“. Hierin gebraucht er die Mathematik jedoch nicht mehr in ihrer „gelehrten griechischen und arabischen Form“, sondern formt sie um zur „Unterrichtung von Lehrlingen und Werkleuten der Baukunst, Metallgießerei, Tischlerei und Goldschmiedekunst“. Dabei geht es ihm nicht um die reine Mathematik, sondern um eine praktische „Näherungskonstruktion“.

Dürer ist damit laut Cantor „der erste“. Gemessen an seinem Ziel, damit den Handwerkern zu dienen, ist er gleichzeitig auch der letzte, denn er scheitert: Weder haben die Lehrlinge genügend mathematisches Verständnis dafür, noch nehmen die führenden Mathematiker in Italien seine soziale Idee dabei auf – im Gegenteil: Sie, die sich gerade selbständig machen, schätzen zwar Dürers Werke, aber sie trennen ihr Wissen nur noch mehr von den Handwerkern, denn diese müssen sie für ihre Kopfarbeit zahlen. Es ist bald ihre Haupteinnahmequelle, meint Sohn-Rethel: „Sie arbeiten auf ständige Vertiefung der Scheidung zwischen Kopf und Hand hin und tasten nach der Wissenschaft, welche die vollendete Kluft beider zur methodologischen Grundlage hat“. Der Aufstand der Bauern unter der Führung von Thomas Müntzer wird in Frankenhausen niedergeschlagen und überall werden seine Parteigänger verfolgt und hingerichtet. Auch Dürer fürchtet um sein Leben und versteckt sich eine zeitlang. Er entwirft ein großartiges Denkmal zu Ehren der revoltierenden und ermordeten Bauern.

Nicht einmal die DDR, die immerhin mit dem größten Gemälde der Welt des Bauernkriegs in Frankenhausen gedachte, traute sich, die „Bauern-Säule“ von Dürer aufzustellen, denn sie hatte auch noch die letzten freien Bauern zu (LPG-)Lohnarbeitern gemacht – und gleichzeitig in der Landwirtschaft einen den Handwerkern analogen Prozeß der Trennung von Hand und Kopf durchgesetzt: Fürderhin gab es dort spezialisierte Landarbeiter, die auf Weisung von wissenschaftlich gebildeten LPG-Leitern und Parteikadern handelten. Deren „proletarische Wissenschaft“ war zwar anfänglich auf die (revolutionäre) Praxis der Kolchosen ausgerichtet, aber schon bald scheiterte ihr Vordenker Trofim Lyssenko damit noch kläglicher als Dürer, so daß man auch dort zur nunmehr universell gültigen „bürgerlichen Wissenschaft“ zurückkehrte.

Im Westen wurde der „Lyssenkismus“ von einigen Wissenschaftlern aufgegriffen, in Frankreich z.B. vom späteren Nobelpreisträger Jacques Monod, aber als die USA anfingen, Druck auf ihn auszuüben und De Gaulle ihm ein neues Institut versprach, verabschiedete auch er sich schnell von der „proletarischen Biologie“, die dann in Anspielung auf eine Monodkritik von Louis Althusser höchstens noch als „spontane Philosophie eines Gärtners“ durchging.

Ich bin nur scheinbar abgeschweift, denn die gentechnisch orientierte Molekularbiologie, die im übrigen aus der Waffenlenk-Systemforschung des Zweiten Weltkriegs resultiert (und für Lebewesen, Volkswirtschaften und Computer gleichmaßen gilt), ist heute die „Leitwissenschaft“ schlechthin – und Grundlage der Dritten Industriellen Revolution, die die Zweite – fordistische – Anfang der Achtzigerjahre abgelöst hat. Mit ihr wird nun das Ende der Warenproduktion überhaupt eingeleitet:

Nicht nur gibt immer noch alle 90 Minuten ein Bauer hierzulande auf, darüberhinaus geht es auch nicht mehr um die Mobilisierung der Massen für die kapitalistische Produktion, sondern im Gegenteil, um ihre Demobilisierung. Die Betriebswirtschaft ist transnational geworden – und hat sich damit von der Nationalökonomie befreit. Der Staat reagiert darauf, dass er zum einen in sinnlose Standortkonkurrenzen tritt und zum anderen sich nur noch auf Sicherheits- und Kontrollaufgaben kapriziert. Es gibt kein „Made in Germany“ mehr, sondern nur noch „Made by Siemens“, „by DaimlerChrysler“ usw.. Und auch das global agierende Finanzkapital hat sich vom Produktionskapital verabschiedet: die „Investments“ erfolgen nur noch dort, wo schnelle Gewinne locken, und das ist eigentlich das Gegenteil von einer „Investition“ (in eine Produktion z.B., die sich u.U. erst nach Jahren rentiert). Sparen und Investment sind identisch geworden – die Banken bieten dazu immer mehr „Finanzprodukte“ an. Diese ganzen Hedge-Fonds, Investmentfonds und Aktienverschiebereien bis hin zum Aufkauf von (produktiven) Firmen, um sie zu zerlegen und in Teilen gewinnbringend weiter zu verscherbeln, produzieren jedoch keine Werte – im Gegenteil: sie vernichten sie!

Der Wert wird allein durch die Arbeit geschaffen – und gesellschaftlich realisiert. Mit der Verselbständigung des transnationalen Finanzkapitals kollabieren in der Folge ganze Volkswirtschaften an der Peripherie (in Somalia und Äthiopien z.B.), aber auch in den hochindustrialisierten Zentren verelenden immer größere Menschenmassen – hier wie dort entstehen barbarische Zustände, Terror, Slumlords, kriminelle Banden usw.. Es macht wenig Sinn in dieser Entwicklung unter den Managern und Politikern „schwarze Schafe“ anzuprangern. Sie verhalten sich vielmehr im Sinne der zur Transnationalität gezwungenen Betriebswirtschaften völlig rational – bei ihren Verschlankungskuren, Rationalisierungen, Massenentlassungen und Outsourcingoperationen.

Es ist die global gewordene Dritte Industrielle Revolution selbst, die nun der Warenproduktion den Garaus macht. Eine hilflose Antwort darauf war die Ökobewegung, aber die Biohöfe können das Ende der Warenproduktion auch nur aufschieben (für sich), bald müssen auch sie großen „Investoren“ weichen, die Bioläden weichen schon den Biosupermärkten und die kleinen Windkraftanlagen-Betreiber weichen den großen Investment-Fonds in dieser Branche – in den Koalitionsvereinbarungen hat die rot-schwarze Regierung gerade einige Vorhaben festgeschrieben, die das noch forcieren sollen. Gleichzeitig haben die Banken mit der ab 2007 gültigen Reform „Basel II“ beschlossen, sich mehr als bisher von ihren Privatkunden zu verabschieden, zumal wenn diese Kredite für irgendwelche Warenproduktionen haben wollen. Über die Liquidierung des Wohlfahrtstaates der Zweiten Industriellen Revolution durch die rotgrüne Regierung – „Hartz IV“ – brauche ich hier nicht zu reden, zumal der US-Schriftsteller Kurt Vonnegut schon 1952 (!) in seinem Buch über die zu erwartenden Auswirkungen der 3. Industriellen Revolution – „Das höllische System“ – davon gesprochen hat, dass die demobilisierten Arbeitermassen nur noch die Wahl haben zwischen Militär (im Ausland) und und ebenso militärisch organisierten „1-Dollar-Jobs“. Ihre Aufstände dagegen werden in seinem Roman niedergeschlagen, so wie es jetzt aussieht, wird es nicht einmal zu Aufständen kommen (höchstens an der Peripherie (in den französischen Stadträndern z.B.), dafür nehmen jedoch die barbarischen Spontanhandlungen zu: Väter, die ihre Kinder vergewaltigen und ihre Frauen im Suff erschlagen, Frauen, die ihre Kinder grob vernachlässigen oder sogar umbringen, perspektivlose Jugendliche, die Ausländer zusammenschlagen oder hilflose Gleichaltrige bestialisch ermorden…Sie brauchen bloß ein paar Mal in Berlin mit der U-Bahn fahren, um die Zunahme an desolaten und kurz vor der Explosion stehenden Menschen sozusagen hautnah mitzuerleben.

Und wer hat schuld an dieser ganzen Scheiße? Die Bauern! Nicht im individuellen, juristischen Sinne, sondern weil sie es nicht schafften, während des großen deutschen Bauernkriegs gegen den Adel zu gewinnen – und dies wiederum, weil die Städter, die Bürger, sich nicht konsequent auf ihre Seite schlugen…Dieses „Unglück“ dauert bis heute fort. Zwar klassifizierte die Weltbank Deutschland gerade als das noch sozialistischste Land weltweit, was zuvor auch schon der polnische Außenminister gegeißelt hatte, aber das sind leider alles nur staatskapitalistische Relikte, die teils von Rathenau und teils von der DDR her stammen – übrig geblieben sind und sukzessive auch noch abgewickelt werden. Der unaufhaltsame Übergang von Gebrauchswert- zu Tauschwertproduktion wird dadurch weder groß beschleunigt noch überhaupt tangiert.

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