PREIS DER ARBEIT
Die taz läßt den Mitarbeitern zwar viel mehr Spielraum als andere Unternehmen, dafür zahlt sie ihnen jedoch weniger. Besonders unter den Redakteuren, die zugegebenermaßen nicht allzu wichtig sind – gerade in einer Zeitung, gibt es deswegen die Tendenz, sich früher oder später nach besser bezahlten Jobs umzukucken – und sei es als Sprecher eines Grünenpolitikers, Redenschreiber eines SPD-Politikers oder „Kommunikationsleiter“ für ein neues Waschmittel.
Just am Tag als der Kinderpsychiater und Literaturredakteur Gerrit Bartels die taz-Kulturredaktion verließ und im „Pavillon“ im Viereinhalbten Stock zu einem Abschiedsfest lud – er wird demnächst beim Tagesspiegel arbeiten (als verheirateter Vater zweier Kinder hat er im Feuilleton immer am lautesten geklagt, dass er zu wenig verdient), hing unten an der Tür zum Redaktionskonferenzsaal ein Schild mit der Aufschrift „Preis der Arbeit“, versehen mit einem Pfeil, der auf die Kaffeküche zeigte.
Erst dachte ich, dass Gerrits Kündigung eine Protestaktion unter den zurückgebliebenen taz-Mitarbeitern ausgelöst hat – dergestalt, dass sie nun mit der Geschäftsführung ernsthaft über eine Gehaltserhöhung diskutieren wollen. Der Konferenzsaal war noch leer, aber die Tische waren schon schön hergerichtet – mit Seltersflaschen, Servietten, Blumen usw.. Nein, für eine solche interne Kampfveranstaltung hätte sich niemand diese Mühe gemacht, nicht einmal die Betriebsrätin Doris. Das mußte für ein Treffen von Marxisten sein, vielleicht aus dem In- und Ausland. Denn wie heißt es so schön bei Karl Marx im Kapital – Band I, Kapitel 17:
„Auf der Oberfläche der bürgerlichen Gesellschaft erscheint der Lohn des Arbeiters als Preis der Arbeit, ein bestimmtes Quantum Geld, das für ein bestimmtes Quantum Arbeit gezahlt wird. Man spricht hier vom Wert der Arbeit und nennt seinen Geldausdruck ihren notwendigen oder natürlichen Preis. Man spricht andrerseits von Marktpreisen der Arbeit, d.h. über oder unter ihrem notwendigen Preis oszillierenden Preisen.
Aber was ist der Wert einer Ware? Gegenständliche Form der in ihrer Produktion verausgabten gesellschaftlichen Arbeit. Und wodurch messen wir die Größe ihres Werts? Durch die Größe der in ihr enthaltnen Arbeit. Wodurch wäre also der Wert z.B. eines zwölfstündigen Arbeitstags bestimmt? Durch die in einem Arbeitstag von 12 Stunden enthaltnen 12 Arbeitsstunden, was eine abgeschmackte Tautologie ist.
Um als Ware auf dem Markt verkauft zu werden, müßte die Arbeit jedenfalls existieren, bevor sie verkauft wird. Könnte der Arbeiter ihr aber eine selbständige Existenz geben, so würde er Ware verkaufen und nicht Arbeit.
Von diesen Widersprüchen abgesehn, würde ein direkter Austausch von Geld, d.h. vergegenständlichter Arbeit, mit lebendiger Arbeit entweder das Wertgesetz aufheben, welches sich grade erst auf Grundlage der kapitalistischen Produktion frei entwickelt, oder die kapitalistische Produktion selbst aufheben, welche grade auf der Lohnarbeit beruht. Der Arbeitstag von 12 Stunden stellt sich z.B. in einem Geldwert von 6 sh. dar. Entweder werden Äquivalente ausgetauscht, und dann erhält der Arbeiter für zwölfstündige Arbeit 6 sh. Der Preis seiner Arbeit wäre gleich dem Preis seines Produkts. In diesem Fall produzierte er keinen Mehrwert für den Käufer seiner Arbeit, die 6 sh. verwandelten sich nicht in Kapital, die Grundlage der kapitalistischen Produktion verschwände, aber grade auf dieser Grundlage verkauft er seine Arbeit und ist seine Arbeit Lohnarbeit. Oder er erhält für 12 Stunden Arbeit weniger als 6 sh., d.h. weniger als 12 Stunden Arbeit. Zwölf Stunden Arbeit tauschen sich aus gegen 10, 6 usw. Stunden Arbeit. Diese Gleichsetzung ungleicher Größen hebt nicht nur die Wertbestimmung auf. Ein solcher sich selbst aufhebender Widerspruch kann überhaupt nicht als Gesetz auch nur ausgesprochen oder formuliert werden.
Es nützt nichts, den Austausch von mehr gegen weniger Arbeit aus dem Formunterschied herzuleiten, daß sie das eine Mal vergegenständlicht, das andre Mal lebendig ist. Dies ist um so abgeschmackter, als der Wert einer Ware nicht durch das Quantum wirklich in ihr vergegenständlichter, sondern durch das Quantum der zu ihrer Produktion notwendigen lebendigen Arbeit bestimmt wird. Eine Ware stelle 6 Arbeitsstunden dar. Werden Erfindungen gemacht, wodurch sie in 3 Stunden produziert werden kann, so sinkt der Wert auch der bereits produzierten Ware um die Hälfte. Sie stellt jetzt 3 statt früher 6 Stunden notwendige gesellschaftliche Arbeit dar. Es ist also das zu ihrer Produktion erheischte Quantum Arbeit, nicht deren gegenständliche Form, wodurch ihre Wertgröße bestimmt wird.
Was dem Geldbesitzer auf dem Warenmarkt direkt gegenübertritt, ist in der Tat nicht die Arbeit, sondern der Arbeiter. Was letztrer verkauft, ist seine Arbeitskraft. Sobald seine Arbeit wirklich beginnt, hat sie bereits aufgehört, ihm zu gehören, kann also nicht mehr von ihm verkauft werden. Die Arbeit ist die Substanz und das immanente Maß der Werte, aber sie selbst hat keinen Wert.
Im Ausdruck: „Wert der Arbeit“ ist der Wertbegriff nicht nur völlig ausgelöscht, sondern in sein Gegenteil verkehrt. Es ist ein imaginärer Ausdruck, wie etwa Wert der Erde. Diese imaginären Ausdrücke entspringen jedoch aus den Produktionsverhältnissen selbst. Sie sind Kategorien für Erscheinungsformen wesentlicher Verhältnisse. Daß in der Erscheinung die Dinge sich oft verkehrt darstellen, ist ziemlich in allen Wissenschaften bekannt, außer in der politischen Ökonomie.
Die klassische politische Ökonomie entlehnte dem Alltagsleben ohne weitere Kritik die Kategorie „Preis der Arbeit“, um sich dann hinterher zu fragen, wie wird dieser Preis bestimmt? Sie erkannte bald, daß der Wechsel im Verhältnis von Nachfrage und Angebot für den Preis der Arbeit, wie für den jeder andren Ware, nichts erklärt außer seinem Wechsel, d.h. die Schwankung der Markpreise unter oder über eine gewisse Größe. Decken sich Nachfrage und Angebot, so hört, unter sonst gleichbleibenden Umständen, die Preisoszillation auf. Aber dann hören auch Nachfrage und Angebot auf, irgend etwas zu erklären. Der Preis der Arbeit, wenn Nachfrage und Angebot sich decken, ist ihr vom Verhältnis der Nachfrage und Angebot unabhängig bestimmter, ihr natürlicher Preis, der so als der eigentlich zu analysierende Gegenstand gefunden ward. Oder man nahm eine längere Periode der Schwankungen des Marktpreises, z.B. ein Jahr und fand dann, daß sich ihr Auf und Ab ausgleicht zu einer mittlern Durchschnittsgröße, einer konstanten Größe. Sie mußte natürlich anders bestimmt werden als die sich kompensierenden Abweichungen von ihr selbst. Dieser über die zufälligen Marktpreise der Arbeit übergreifende und sie regulierende Preis, der „notwendige Preis“ (Physiokraten) oder „natürliche Preis“ der Arbeit (Adam Smith) kann, wie bei andren Waren, nur ihr in Geld ausgedrückter Wert sein. In dieser Art glaubte die politische Ökonomie durch die zufälligen Preise der Arbeit zu ihrem Wert vorzudringen. Wie bei den andren Waren wurde dieser Wert dann weiter durch die Produktionskosten bestimmt. Aber was sind die Produktionskosten – des Arbeiters, d.h. die Kosten, um den Arbeiter selbst zu produzieren oder zu reproduzieren? Diese Frage schob sich der politischen Ökonomie bewußtlos für die ursprüngliche unter, da sie mit den Produktionskosten der Arbeit als solcher sich im Kreise drehte und nicht vom Flecke kam. Was sie also Wert der Arbeit (value of labour) nennt, ist in der Tat der Wert der Arbeitskraft, die in der Persönlichkeit des Arbeiters existiert und von ihrer Funktion, der Arbeit, ebenso verschieden ist wie eine Maschine von ihren Operationen. Beschäftigt mit dem Unterschied zwischen den Marktpreisen der Arbeit und ihrem sog. Wert, mit dem Verhältnis dieses Werts zur Profitrate, zu den vermittelst der Arbeit produzierten Warenwerten usw., entdeckte man niemals, daß der Gang der Analyse nicht nur von den Marktpreisen der Arbeit zu ihrem vermeintlichen Wert, sondern dahin geführt hatte, diesen Wert der Arbeit selbst wieder aufzulösen in den Wert der Arbeitskraft. Die Bewußtlosigkeit über dies Resultat ihrer eignen Analyse, die kritiklose Annahme der Kategorien „Wert der Arbeit“, „natürlicher Preis der Arbeit“ usw. als letzter adäquater Ausdrücke des behandelten Wertverhältnisses, verwickelte, wie man später sehn wird, die klassische politische Ökonomie in unauflösbare Wirren und Widersprüche, während sie der Vulgärökonomie eine sichere Operationsbasis für ihre prinzipiell nur dem Schein huldigende Flachheit bot.“
Vielleicht sollte gerade dieses Kapitel im Konferenzsaal diskutiert werden – das würde darauf hindeuten, dass die taz langsam wieder zu ihren „Wurzeln“ (Radices) zurückfindet. Am Anfang gab es in der taz noch keine Wirtschaftsredaktion, weil, so sagte man, jeder Artikel ökonomisch fundiert, also marxistisch, geschrieben sein müsse, um in der taz veröffentlicht zu werden – wenn nicht, könnte der Autor ihn ja gleich gegen gutes Geld in einem der vielen bürgerlichen Schweineblätter wegdrucken lassen. Am Anfang gab es im wesentlichen auch nur ein Entscheidungsgremium – die Vollversammlung und die Ressorts waren noch nicht den bürgerlichen Zeitungen nachgeäfft, sondern den politischen Erfordernissen geschuldet. So gab es z.B., als die RAF-Prozesse sich mehrten, eine Justizredaktion, ferner eine Kinder- und Jugendredaktion und dann auch eine Redakteurin nur für die Betreuung von Gefangenen und ihren Knastabos. Außerdem waren die Ressorts nicht streng von einander geschieden, ebensowenig Hand- und Kopfarbeit. All das wurde sowohl intern als auch extern als „chaotisch“ empfunden. Dazu hatte jedoch beizeiten bereits die Stalinpreisträgerin Marietta Schaginjan in ihrem Buch über den !. Fünfjahresplan „Das Wasserkraftwerk“ (in Armenien) alles gesagt oder fast alles – gegenüber einem linken deutschen Professor: „Man kann das neue Prinzip nicht mit alten Augen, nicht mit den alten Methoden der Wertung erkennen. Es scheint nur so, als würden wir alle einander stören, als hätten wir unsere Funktionen nicht gegenseitig abgegrenzt. Aber wie soll man anders die neue Gesellschaft errichten? Wie das Maß finden? Sie können es ja nicht am Schreibtisch erfinden, nicht auf einen Zettel schreiben: Du, Chef darfst von da bis dort, du, Arbeiter, von da bis dort. Das ist doch völlig unmöglich, denn wir alle, Mitglieder einer einzigen Gesellschaft, haben noch sehr wenig Erfahrung, haben diese Erfahrung noch nicht erworben, sie noch nicht gesammelt. Dadurch, daß wir auf die gegenseitigen Arbeitsgebiete übergreifen, dadurch helfen wir ja, das Maß zu finden, das wahre Gleichgewicht herzustellen.“ Und dabei geht es nicht um (neue) „Herren“, sondern um „Faktoren: Daß sich jeder Faktor auf Kosten des anderen erweitert, eben das ist der Kampf um das Maß, der Kampf um das System, um die neue Gesellschaft.“
Sehr schön kann man das an der Entstehung und Entwicklung der taz-Fotoredaktion nachvollziehen: Petra erklärte sich erst für die Fotos verantwortlich, dann rang sie den Redaktionen die Pflicht ab, alle Fotos erst mal über ihren Schreibtisch gehen zu lassen – und dann entstand daraus eine ganze Abteilung. Ähnlich war es bei der Leserbriefredaktion und auch bei einigen anderen.
So erklärte Martin Kempe sich z.B. zum Gewerkschaftsredakteur. Seine radikale Sicht auf diese arbeiterliche Interessenvertretung brachte ihn jedoch erst einmal nur auf die schwarze Liste der Gewerkschaften, d.h. er wurde von ihnen schnöde boykottiert. Heute gibt er jedoch die Gewerkschaftszeitung von ver-di „publik“ heraus, die ich komischerweise nie kriege, obwohl ich dort – über die IG Medien – Mitglied bin. Bei „publik“ arbeitet außerdem auch noch die ehemalige Palästinenser-Korrespondentin der taz – Petra Groll. Damals wurde nicht nur Kempe von den Gewerkschaften angefeindet, es wurden auch alle führenden Maoisten, wie z.B. der spätere taz-Redakteur Christian Semler aus der IG Druck und Papier ausgeschlossen.
Aber nicht die Gewerkschaft änderte sich dann, sondern die taz: Sie hat nun eine anständige Wirtschaftsredaktion (auch wenn ihr Redakteur Hannes Koch sich öffentlich beklagte, dass er sich als tazler besser anziehen muß als seine Kollegen von den schweinösen Kapitalblättern, und das obwohl er weniger als sie verdient), der Marxismus ist so etwas wie ein Privathobby von einzelnen Mitarbeitern geworden, vornehmlich aus den Produktionsbereichen, wo er ja auch hingehört.
Wie Joachim Fest immer wieder gerne sagte, dabei einen 1950 nach New York emigrierten deutschen Künstler plagiierend: „Die Produktivität der Literaten (und Journalisten) resultiert aus ihrer moralischen Verkommenheit – aus ihrer Fähigkeit, sich den verschiedenen Zeitströmungen anzupassen.“ Enzensberger ist dafür ein Paradebeispiel, man könnte aber noch zig andere hier namentlich aufzählen. Egal!
In der Genossenschaftsabteilung im Ersten Stock hat man, um dem Fading-Away des Sozialen und des Engagements dafür entgegenzuwirken, nicht nur die „Jungle World“ abonniert, sondern auch einen „Pantherpreis“ ausgeschrieben, mit dem ein solches bürgerschaftliches Engagement – von anderen – belohnt werden soll. Z.B. eine Frau, die eine Initiative für Eritrea startete. Sie sammelt Geld und kauft davon Esel, die Eritreanerinnen auf dem Land geschenkt werden, damit ihnen die Arbeit leichter von der Hand geht. In Polen haben einige Sozialämter zusammen mit einem Landwirtschaftsinstitut gerade angefangen, Arbeitslose mit Milchziegen auszustatten. Auch diese Tiere dienen der Verbesserung der Lebenslage von Leuten, die es schwer haben. Der Hornoaktivist Michael Gromm meinte zwar, der Pantherpreis bewege sich im „Mainstream“, aber desungeachtet hat die Mehrzahl der bisherigen Preisträger doch etwas Rührendes an sich.
Analog dazu hat die Genossenschaftsabteilung nun noch ein weiteres Projekt angeschoben: den „Preis der Arbeit“ nämlich. Dieser ist aus dem „Forum Zukunftsökonomie“ hervorgegangen, das von sechs liberalen bis linken Medien gegründet wurde: Vorwärts (SPD), verdi publik, BUND, Verbraucherschutz, DGB-Magazin „Einblick“ und taz. Und Vertreter dieser Medien trafen sich nun im freundlich gedeckten Konferenzsaal der taz, um über den „Preis der Arbeit“ zu reden. In einer Erklärung schreiben sie:
„Das Forum Zukunftsökonomie verstärkt die Initiativen, die auf eine „gesellschaftlich verantwortliche Unternehmensführung“ drängen. Es wird im Herbst 2006 erstmals den „Preis der Arbeit“ verleihen.
Das Forum Zukunftsökonomie versteht sich als offene Plattform – offen für widerstreitende Meinungen, interessiert an neuen Ideen. Es will keine „gültige Definition“ von Corporate Social Responsibility (CSR) vorgeben, sondern den öffentlichen Dialog über Unternehmensverantwortung suchen: Wie sollen Unternehmen ihrer Verantwortung für die Arbeitenden, die Umwelt, die Kunden, die Gesellschaft insgesamt in zukunftsweisender Art gerecht werden?
Das Forum Zukunftsökonomie verleiht den „Preis der Arbeit“ an Unternehmen, die ihrer gesellschaftlichen Verantwortung in herausragender Weise gerecht werden. Gefördert werden soll ein Verständnis von Wirtschaft und Arbeit, das soziale und ökologische, emanzipatorische und demokratische Kriterien, mit einem Wort: das Leitbild der Nachhaltigkeit ernst nimmt.“
Die taz ist selbst so ein arbeitnehmerfreundlicher Betrieb, aber es gibt natürlich noch zig andere. Z.B. die Speditionsfirma Zapf, deren Möbelpacker stets gutgelaunt bei den Kunden aufkreuzen – was ja bereits ein fast sicheres CSR-Indiz ist. Von dem Sechser-Pressepack wird außerdem noch der Möbelhersteller Wilkahn erwähnt. Und der taz-Wirtschaftsredakteur Hannes Koch schreibt:
„Auf den Widerspruch zwischen ihrer CSR-Rhetorik und dem Abbau zehntausender Arbeitsplätze angesprochen, verweisen die Vorstände auf den auf ihnen lastenden Zwang, dem Gewinninteresse der Aktionäre zu gehorchen. Auch hier kann der „Preis der Arbeit“ eine Funktion erfüllen. Mittels Präsentation guter Beispiele soll er sich zu einem Teil eines Instrumentariums entwickeln, mit dem Widersprüche zwischen Außendarstellung und Innenleben der Wirtschaft zum Thema gemacht werden können. Die Auszeichnung fördert die Debatte darüber, welcher Preis der Arbeit gewünscht und angemessen ist. Einiges spricht dafür, dass er heute nicht nur in finanzieller Hinsicht zu niedrig liegt.“ Damit ist der taz-Redakteur elegant vom Medienpreis auf Marx zurückgekommen – wenn auch vorerst nur rhetorisch.
Mir fiel dazu folgendes ein – im Zusammenhang eines Vortrags im Stuttgarter Schloß Solitude zum Thema „Projekte im Alltag“:
Es gibt 1. linke bzw. soziale „Projekte“ und 2. Unternehmensprojekte (von einem neuen Konzernprodukt bis hin zum Start-Up eines Beschäftigungslosen)
„Projekte im Alltag“ das können bei den ersteren solche sein, die am Alltag bestimmter Leute anknüpfen – und z.B. ihre Mietprobleme, Probleme mit Ausländerbehörden, bösartige Entlassungen etc. aufgreifen. „Die Berliner Tafel“, die Grenzcamps oder Arbeitsloseninitiativen gehören z.B. dazu
Bei letzteren können „Projekte im Alltag“ solche sein, die sich den Alltagsproblemen bestimmter Bevölkerungsgruppen annehmen – gegen Bezahlung: ihre Hunde ausführen, mit ihren Kindern Hausarbeiten machen, etc. Das kann bis hin zur Herstellung von Waschmitteln auf Hanfbasis gehen, die biologisch abbaubar sind oder das Vernichten von Ungeziefer in riesigen Wohn- oder Industriekomplexen.
„Die Menschen da abholen, wo sie sind,“ wie die Politiker das nennen, zuletzt auch Henryk M. Broder. Wenn es sich um Unternehmensprojekte handelt, sagt man jedoch eher: „All Business is Local!“ bzw. „Man muß das Geld da holen, wo die Menschen stehen“. Praktisch bedeutet dies jedoch, dass z.B. der Allianzkonzern all seine zu Versicherungsvertretern im Osten umgeschulten NVA-Soldaten in dem Moment entließ, als in Ostelbien kein Geld mehr vorhanden war bzw. alle Ex-DDR-Bürger hoffnungslos überversichert waren.
Daneben oder darüberhinaus gibt es aber auch noch einen „Alltag von Projekten“ – der bei der „Ostdeutschen Betriebsräteinitiative“ z.B. im wesentlichen aus Frankieren, Umschläge beschriften, Faxe senden, Telefonieren etc. bestand. Bei der e.e. Detergentienfirma von Brigitte Olschewski dagegen im Ärger mit den Behörden, Finanzämtern, allzu skupellosen Konkurrenten, allzu mürben Mitarbeitern, etc.
„Die Mühen der Ebene“ hat Bertolt Brecht das genannt, was ein DDR-Maler dann auch prompt bildlich darstellte.
(ähm hallo helmut, sorry für die störung, aber üsch weiß mir sonst keinen rat, sieh mal das da untn flog hier gerade wieder durch einen haufen briefkästerl. kannst Du was damit anfangen? ich kopier´s mal in Deinen bloq, vielleicht hilf´s ja jemand…:)
HALLO BERLIN LATSCHBÜHNDELABÜHNKIEZ. HIER RED PANKÒW.
EINE NACHUNDVORRICHT GANZ SPEZIELL FÜR DICH RIESENLATSCHE:
HEFT IM ERSCHEINEN. SUBSKRIPTIONEN ZUM START NÖTIG. WEIBER-ANARCHO-BLATT.
ERSTE AUSGABE IM ROTEN OKTOBER.
NÄHERES IM ATTACHMENTUMM.
PREIS: 4 ÖHRO ZUM START
DANN FALLEND.
PS: DONNERSTAGSLESUNGEN IN KOPENHAGENER MACHEN DEN BURGERDONNERSTAGEN DAMPF, ZEIGEN MITLEID
UND VERZIEHEN SICH AB DEM SCHWARZEN FREITAG (fr, 13.10.2006) LANGSAM RICHTUNG WOCHENENDE.
HEUTE ABEND istoder war (je nachdem, wann Sie dies hier endlich entdeckt haben nun) das BRÜSEWITZBUCHTHEMA (von robert-havemann-gesellschaft trojafinderstraße von ein stockwerk über den gähnsitzlern) UND um 22h PANEKS LYRIK MIT ETWAS DRAUF (nun…meine kartoffeln spar ich mir lieber. grund siehe oben)
jedenfalls also später fallende preise.
es werden freundliche menschen gesucht.
zum bestellen von heften.
(die LESUNG da oben ÜBRIGENS in kopenhagener str. 43 ab 20h)
und der schwarze freitag mit den danach fallenden preisen…. müsste ankommen bei euch, eigentlich. grüße von und von.
hier strajk.de
außerdem aldito.de
und artalk.de
näheres unter termine aber ihr werdet euch da schon durchfinden. a. ENTSTEHUNG DES GANZEN – für jetzt NEUGIERIG GEWORDENE – bei nachfrage.
EINE WEIBER-ANARCHO-HEFTETWAS
PS: ES IST EIN HAUFEN UNTERWEGS HIER. SCHNAPPT ZU SONST IST EIN GRÖßERER (FILMEMACHER DICHTER BUCHHÄNDLER VERLAG ZEITUNGSMACHER) zuerst da und da war
sie, eure schöne kleine güstige spitzenwerbeplatz.
bestellungen / subskriptionen / themen- beitrags- artikelentstehungshilfe können Sie als kleinen LISTel senden an:
presse @ artalk.de
schreiben Sie subskription in den betreffzeilerich und schon sind Sie dabei.
was sonst ungeschrieben bleibt: die story of oma waffel (HALLO CHRISTOPH KLEINER BLONDER MIT NOCH BIERIGEREM BIERBASS ALS. BESSER BEKANNT ALS MR. BIG BOSS OF ODERBERGER SCHATTENSEITE-kauf Dich glücklich!)
was außerdem ungeschrieben bleibt: a story of madame Tkacz. LA BIG MADAME DE THEATER WARSZAU. IHR ABENDPROGRAMM MIT DEN ÜBERSETZUNGEN VON TUCHOTUCHOS AUGEN DER GROßSTADT INS POLNISCHE. UND ETWAS VON MARYLA RODOWICZ IM ARTIKELUMM MIT DABEI.
was außerdem ungeschrieben bleibt. erfahren Sie bei mail nach siehe oben. wir haben den index für die erste ausgabe zwar halbfertig, aber die zweite und dritte würden wir auch ganz gerne voll bekommen.
wir nehmen nur special-gäste in unseren verteiler. ab volksbühneniveau dürfen sich theater um die günstige plazierung eines werbelogos bewerben.
bestimmte neuerscheinungen der letzten zeit dürfen anfragen.
ausstellungsinfos nur nach strengster prüfung.
kino: nur dokfilm- und lowbudget-werbeinfos erlaubt.
die meisten der schreiber sind weiber. sie reimen und leimen nach schnauze, berlinern .bei manchmal, wienern jedoch selten. sie neigen zum POLCZen, zumindest laut TAZ und and´ren webwelten.
also los. trau Dich.
presse at artalk.de
monatliche erscheinungsweise. eine mail und auch Du darfst bald Deinen namen auf diesen seiten bewundern: als einer der ersten stolzen entdecker und besteller dieses chaotenprojektchens. 4 euro pro monat. wir … können Ihnen mit ABsoluter ANsicherheit zusagen, daß es kaum weniger als eine spitzenleistungs-70-seitige gewerkelung sein wird, die sich draufhin ih Ihro briefkast befindet. JEDEN! MONAT! wahlweise als pdf oder als printvariante, auf edlem papiere und in hübsch handlichem A5-format.
NA LOS KLICK SCHON.