vonHelmut Höge 03.01.2007

Hier spricht der Aushilfshausmeister!

Helmut Höge, taz-Kolumnist und Aushilfshausmeister, bloggt aus dem Biotop, dem die tägliche taz entspringt. Gonzo-Journalismus der feinen Art.

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Beim Ausräumen des Archivs flatterten uns immer wieder die alten Zeiten entgegen. Demnächst sind sie sogar online verfügbar – dann wird auch bald das taz-archiv papierlos sein. Schon jetzt kann man auf eingescannte Seiten von früher zurückgreifen – die Scannfehler sind allerdings noch nicht beseitigt  Hier ein von mir korrigiertes Beispiel vom 29.8. 1983 – eshandelt sich dabei um zwei  Buchrezensionen in einer – sie hat keinen Titel und keinen Autor und dreht sich um Terrorismus:

Robbins-Fans werden sich über dieses neue Buch freuen. Nicht so unsere Wende-Politiker. Handelt es sich doch hierbei um ein einziges enthusiastisches Plädoyer für den Terrorismus: „Die Terroristen sind die Büchsenöffner im Supermarkt des Lebens“. (S.67) Ein solches Plädoyer war aber auch längst fällig und angesichts der anstehenden herbstlichen Gewalt-Diskussion, zu der jetzt schon Demonstranten wie Bullen den gewaltfreien Widerstand bzw. die sanfte Beseitigung desselben üben, mehr als notwendig. (Merkwürdig nur, daß ausgerechnet der Rowohlt-Verlagschef Wegner ein solches Buch herausgibt, wo er doch gerade mit seiner „Geschichte der O.“ bei der Sittenkontrolle so unangenehm aufgefallen ist, und das, obwohl die „Geschichte der O.“ schon einmal -als sie bei Melzer das erstemal auf Deutsch erschien – von der Bundesprüfstelle, in der damals noch Wegner selbst – als Beisitzer – saß, freigegeben worden ist.) Nun gut. Immerhin hat der Verlagsanwalt darauf bestanden, daß das verfängliche Wort „Terrorist“ in dem Robbins-Buch mit dem unverfänglicheren Wort „Outlaw“ nicht übersetzt wurde. Aber ob das die Staatsanwaltschaft zur Untätigkeit veranlassen wird? Denn immerhin wird darin die Outlaw-Lieblingsbeschäftigung „Bornbenwerfen“, bzw. „legen“ als „Neotenie“ bezeichnet, als das Mittel also, um jung zu bleiben. So weit ist damals nicht einmal die „Baader-Meinhof–Bande“ gegangen, oder vielleicht haben sie es einfach vor lauter Rechtfertigungen auch „Kommuniques“ genannt – übersehen.

In Robbins‘ Buch heißt der Baader übrigens „Buntspecht“ (alias „Bernard Mickey Wrangle“) und die Meinhoff (genauer gesagt: Ensslin) ist „Leigh-Ceri von Fürstenberg-Barcelonas“ benamst worden. Das Ganze spielt im letzten Viertel des 20. Jahrhunderts – also jetzt – und ist eine Liebesgeschichte (wie vielleicht jeder Terrorismus ?!). Im Unterschied allerdings zu unserem europäischen Terrorismus, der zumeist ein trauriges Ende hatte, und daher als „realistisch“ gilt, ist der Robbinsche einer mit einem Happy-End, was viele Leser dementsprechend wohl für „unrealistisch“ halten werden, was aber nichts desto trotz sehr viel schöner ist. Außerdem spielt sich das Ganze hauptsächlich in Amerika ab und dort sind die Terroristen bis heute noch nicht geschnappt worden (wie schön), obwohl sie nach wie vor unter den „zehn meistgesuchten Verbrechern der USA“ geführt werden, die ^Weathermen“, so genannt nach einer Dylan-Zeile: „You don’t need a Weatherman to know which way the wind blows“.

Womit schon gesagt, ist, daß sie – im Unterschied zu unseren Terroristen in Europa – zu keiner Zeit den Anspruch hatten, die Avantgarde oder Spitze der sozialen Kämpfe zu sein oder zu werden. Die Weathermen, insbesondere Bernardine Dohrn, begriffen ihre hochexplosive (buchstäblich umwerfende) Praxis vielmehr als „Yaqui-Way of Knowledge“ und genauso hält es der Protagonist des Robbinschen Romans – der „Buntspecht“. Ja, mehr noch, er sowie Leigh-Ceri sind – neben ernsthaften Ansätzen zu Gesprächen über Dynamit und die Chancen, damit die Welt zu verbessern ­ – für jeden Kalauer und witzigen Dialog zu haben. (Deswegen lieben wir ja den ewig Kerouac und Pynchon plagiierenden Robbins auch so!!)

Beispiele: „Es ist eine herrliche Zeit, um zu leben. Solange man genügend Dynamit hat.“ „Oder genügend Snuff, sagte der Captain, der mit einer Platte Kokain nähergekommen war. Bernard nahm eine Nase. Leigh-Ceri zögerte. „Komm“, sagte Bernard. „Das Zeug ist so gut, daß Julius Cäsar es auch noch mit dem letzten Atemzug angeboten hat. ‚Du auch, mein Sohn Brutus‘, hat er gesagt. Komm, versuch es mal.“ „Dynamit ist nicht da, um zu belehren, sondern um aufzuwecken.“ „Glaubst du, damit kann man die Welt besser machen?“ „Besser als was? Als Argon?“ „Du weichst mir aus, du Mistkerl.“ „Falls du dich für nichts anderes interessierst, als die Welt zu verbessern, dann lauf zurück auf dein Care-Fest und frage Ralph Nader.“

(Das „Care-Fest“ ist so etwas Ähnliches wie hierzulande die „Grüne Raupe“.) „Beider Unterwäsche lag da und verstaubte wie jene Geisterstädte, die verlassen wurden, als die Nylongruben erschöpft waren.“ „Hoffentlich bekomme ich die ganzen Handlungsstränge dieses Romans mit meiner neuen Remington SL3 Schreibmaschine auch zusammen. Ich bete zu Pattex, dem griechischen Gott des Kleisters.“ „In Beverly Hills eröffnete jemand eine Disco für Hunde.“ „Ich glaube, daß die ‚romantische Bewegung‘ ein Widerspruch in sich selbst ist.“ „Jede Gesellschaft hat mehrere Untergründe. In den vierziger Jahren im nazibesetzten Paris, machte ein Künstler namens Marcel Carne einen Film. Er drehte ihn vor Ort auf der Straße der Diebe, der alten Pariser Theaterstraße, wo es einst alles gab, von Shakespeare Companies bis zu Flohzirkussen, von der Grand Opera bis zu Girlie Shows.

Carnes Film war ein Zeitstück und verlangte hunderte von Komparsen in Kostümen des 19. Jahrhunderts. Er verlangte Pferde und Kutschen und Jongleure und Akrobaten. Der Film war am Ende über drei Stunden lang. Und Carne drehte ihn vor der Nase der Nazis. Der Film ist eine dreistündige Bejahung des ungebrochenen Lebens und eine Untersuchung des seltsamen und manchmal verheerenden Magnetismus der Liebe. Er nannte es ‚Les enfants du paradis‘ ­ Kinder des Olymp – und 40 jähre später bewegt er noch immer die Zuschauer rund um die Welt.

Nun, ich will der französischen Resistance nichts absprechen. Ihre tapferen Überfälle und Sabotageakte haben die Deutschen zermürbt und halfen, ihren Untergang herbeizuführen. Aber in mancher Hinsicht war Marcel Carnes Film – seine Kinder des Olymp, wichtiger als der bewaffnete Widerstand.“ (Unsere deutschen Terroristen scheinen noch unentschiedener zu sein, ob dem „bewaffneten Widerstand“ oder dem „Film“ die Rolle der Avantgarde im sozialen Kampf zukommt. Oder jedenfalls sind viele von den Terroristen jetzt Filmer geworden, wie umgekehrt ein Teil ihrer sogenannten „ersten Generation“ von der Filmakademie kam! Überhaupt haben sich so gut wie alle Terroristen, so sie überlebt haben, für die vom Stoffwechselprozeß der Gesellschaft abgetrennten Bereiche der Kunst, Wissenschaft oder der traditionellen Politik entschieden. Das sollte einem zu denken geben.

Vielleicht war auch Tom Robbins vor seiner Schriftsteller-Karriere bei den „Weathermen“? Und wäre das die Kontinuität im Wandel? „Zeige als Jugendlicher Führungseigenschaften, und sie stecken dich zur Anustransplantation in die Jura-Fakultät.“ Genug Zitate. Tom Robbins ist auch ein R.A. Wilson-Plagiator, teilweise schamlos. Und als solcher natürlich an Verschwörungen jeder Art interessiert. Deswegen sei er hier auch noch den Counter-Insurgency-Paranoikern wärmstens empfohlen. Obwohl sein Verhältnis zur „Wirklichkeit“ doch etwas komplizierter ist. An einer Stelle kommt er explizit darauf zu sprechen. Ich möchte sie hier zitieren: „Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges sprang ein amerikanischer Flieger mit dem Fallschirm aus seiner brennenden Maschine und landete in einem isolierten Dorf in der Nähe des japanischen Binnenmeeres. Die Dörfler, fromme Buddhisten, weit entfernt vom heißen Schauplatz der Ereignisse, nahmen den Bruchpilot auf und pflegten ihn. Sie hielten ihn mehrere, Monate verborgen und am Leben, bis er schließlich dennoch verstarb. Da Buddhisten Ehrfurcht vor allem Leben haben, achteten sie auf die Anstandsformen des Todes. Die Dörfler wünschten, dem toten Ausländer das ihm zustehende Begräbnis zu gewähren, aber die einzigen Beerdigungsbräuche, mit denen sie vertraut waren, waren die buddhistischen, und diese wären unangebracht gewesen. Nachdem sie den Leichnam in Eisblöcke gepackt hatten, machten sie sich daran, Erkundigungen über christliche Beerdigungsverfahren einzuziehen, alles ganz diskret, um nicht den Argwohn der Behörden zu erregen. Sie hatten wenig Glück. Zuletzt schmuggelte jemand eine japanische Übersetzung eines englischsprachigen Buches ins Dorf, das ihnen die Aufklärung zu bieten versprach, die sie suchten. Das Buch hieß ‚Finnegans Wake‘.

Wenn Sie sich diese fernen japanischen buddhistischen Bauern von 1945 ausmalen können, wie sie ernsthaft versuchen, eine trunkene irische Totenwache zu halten, – James Joyces experimentelle Wortspiele machten ihnen die Sache nicht einfacher, dann können sie sich die Beziehung zwischen einem Schriftsteller, seiner Schreibmaschine und der Realität ausmalen.“

Und dies ist ein Buch von einer „Terroristin“, taz-Lesern auch als gelegentliche Pariser taz-Korrespondentin bekannt, SFB-Hörern als Hörfunkautorin, BZ-Lesern als „Bankraub-Lady“. Mir als chronisch verstocktem Vogelsberg-Bewohner allerdings nur als Vogelsbergerin bekannt. In unserem „Geinhäuser Tageblatt“ stand nämlich im Juni 1981 folgendes über sie: „Gelnhausen hat nach den beiden ‚großen Söhnen‘ Grimmelshausen und Reis (ersterer schrieb über den Dreißigjährigen Krieg, letzterer ist der verkannte Erfinder des Telefons) nun endlich auch eine ‚Berühmtheit‘ im weiblichen Bereich vorzuweisen. Da es noch keiner Gelnhäuserin gelang, als Busenstar die Leinwand oder als Schlagersängerin die Hitparaden zu erobern, hat die idyllische kleine Stadt an den Hängen des Vogelsbergs nun ihren bescheidenen Beitrag zur deutschen Terrorszene geleistet…“

Trotz meines zugegebenermaßen vorhandenen Mittelpunktwahns möchte ich doch behaupten: Nicht schlecht, für eine CDU-Provinzzeitung, oder?! Wie dem auch sei, diese Katherina de Fries hat also jetzt im Kramer-Verlag einen autobiographischen Roman veröffentlicht (was natürlich noch viel „wirklicher“ ist als Tom Robbins‘ ‚Buntspecht‘)- Trotzdem hat auch diese Autorin kein realistisches Verhältnis zur Realität -was für eine Perversion oder Leidenschaft das auch immer sein mag. Ihr Buch ‚Gestreifter Himmel‘ -das übrigens vom Titel her wohl den Ausblick aus einem Knastfenster andeuten soll (übrigens hat Robbins auch seinen Buntspecht für kurze Zeit in den Knast gesteckt, es muß sich dabei wohl -wenn schon nicht um die „Schule der Nation“ -so doch zumindest um eine neue Art von „Black Mountain College“ handeln).

Ihr Buch, wollte ich sagen, hat Katharina de Fries „Roger Knobelspieß, meinem Lieblingsbanditen* gewidmet. Und die Warnung hinzugefügt: „Dies ist kein autobiographischer Roman. Zum Ärger von Freund und Feind mischt sich hier Wahres und Erfundenes mit Gelogenem.“ So ist es wohl immer. In der „Wirklichkeit* selbst schon, befürchte ich, vielmehr hoffe ich.  Und deswegen gibt es auch im ‚Gestreifter Himmel‘ eine an die „Kinder des Olymp“ erinnernde Szene: „Mein Vater hat mich nur zweimal hier besucht. Das letztemal im Sommer. Er hatte eine kleine Kneipe gefunden.dortsaß er Nachmittags lange in dem kleinen, dreckigen Garten an einem kleinen, dreckigen Kanal und trank Rotwein. Abends kam er nach Hause. Eines Abends kam er nicht. Nachts um zwei war er immer noch nicht da, ich wurde unruhig und ging ihn suchen. Natürlich ohne Erfolg, alle Kneipen hatten längst zu. Ich ging schlafen. Am nächsten Morgen war er immer noch nicht da. Ich ging in die kleine Kneipe, fragte nach ihm. Er war gar nicht dagewesen tags zuvor. Die Wirtin machte sich auch sofort Sorgen. Ich solle anrufen, wenn ich ihn gefunden hätte. Ich war krank vor lauter Sorgen, aber ich rief nicht die Bullen an, das hätte er mir nie verziehen. Am übernächsten Tag gegen Mittag kam er hereinspaziert. Grinste schuldbewußt, aber guter Dinge. In der linken Brusttasche hatte er eine verwelkte Rose stecken. Er setzte sich, nahm einen Schluck aus meiner Kaffeetasse, sagte: Ich war zu einer Hochzeit eingeladen. So. Ja. Sie kamen über die Brücke, ein richtiger Hochzeitszug, ich zog meinen Hut und wünschte der Braut Glück. Warum hast du nicht angerufen? Der Bräutigam hat mich eingeladen, es wäre unhöflich gewesen, abzulehnen. Als ich dort war, hatte ich deine Telefonnummer vergessen.

Verdammt, was hattest du auf einer fremden Hochzeit zu suchen? Ich habe Piano gespielt. Ich schaute auf seine verkrüppelten Hände. Er konnte phantastisch Piano spielen, ehe ihm die Nazis alle Finger gebrochen hatten.

Er betrachtete ebenfalls seine Hände. Ich habe nur einen Knopf drücken müssen, es war ein elektrisches Klavier. Also eine Musikbox? Naja, wenn du es so sagen willst…

Er zog die Rose aus der Tasche, roch an ihr, legte sie vor mich hin, trank meinen Kaffee aus und sagte: Ich gehe jetzt erst mal schlafen.“

Um dem Richter den Bankraub zu erklären, vergleicht sie ihren Überfall mit einem Sprung vom Fünfmeter-Brett: „Noch Stunden später zittert die Furcht über meine Haut. Um nichts in der Welt würde ich noch einmal springen, aber dieses eine mal mußte es sein.“ Das ist jetzt schon nicht mehr „Black-Mountain-College“, sondern die „Schule des Lebens“. In Paris wird Katharina de Fries verhaftet und kommt erstmal in den Knast, denkt zuerst nur an ihre Tochter. Dann: „Um meine Isolation zu durchbrechen, fing ich an, wie eine Bekloppte französisch zu lernen. Das ist etwas schwierig, denn zum Lernen habe ich nur den ‚Prinzen von Homburg‘ – eine Seite deutsch, eine Seite französisch. Immerhin, wenn Chantale jetzt sagte, sie hat keine Zigaretten mehr, kann ich fließend antworten: Mais que puis-je faire pour vous dans ma faiblesse? (Was kann ich Ärmste für Euch tun?) Und wenn mich jemand fragt, was mich in Deutschland erwartet, antworte ich stolz und fließend: Deja sur la place du marche les fenetres sont retenues qui donnent sur ce lugubre spectacle. (Bestellt sind schon am Markt die Fenster, die auf das öde Schauspiel niedergehn.) Noch nicht anbringen konnte ich bisher. Zu Pferd, zu Pferd, die Stunde ist gekommen – ich fürchte, wenn ich das der Motorrad-Eskorte sage, die mich stets zum Justizpalast bringt, die würde das mißverstehen. Und als mir eine Wärterin mitteilte, ich dürfe nicht zum Gottesdienst, und ich fragte: Sagt an, wer ist’s, der euch solch schreckliche Order überbracht… da mchte sie ganz schnell die Zellentür zu und schob sogar die Nachtverriegelung vor. Aber ich gab nicht auf.“

Sie bekommt einen Knastbesuch. „Guten Tag, Frau Merten. Ich komme vom Rheinwald-Verlag. Mein Name ist Paulsen.

Lächeln. Wieso hat sie überhaupt eine Sprecherlaubnis bekommen? Ich finde es toll, daß sie gekommen sind. Aber eine Postkarte hätte doch genügt oder ein Telegramm: Manuskript angenommen.

Blaues Kostüm, im Halsausschnitt etwas Buntgetüpfeltes. Brille. Ich werde Ihr Manuskript nicht veröffentlichen. Ich würde…

Und deshalb sind Sie extra gekommen, mir das zu sagen?

Ich hielt es für angemessen. Ach so.

Sie interessieren mich, als Mensch… (Als was denn sonst?) …Ist Ihre Vorlage nicht geeignet. Sie drücken sich gelegentlich sehr – unverständlich aus.

Wieso nicht? Ist doch ganz erholsam, gelegentlich mal etwas nicht zu verstehen, wo doch sonst alles so klar ist. Ich finde nicht, daß irgendetwas klar ist. Ihr Buch erscheint mir – nun, es hat eine unausgesprochene, eigene Moral, die mir zu simpel…

Ist ja auch simpel. Ich hab versucht, eine Bank auszurauben, jetzt bin ich hier. Nun, Sie versuchen jedenfalls mit allen Mitteln, aber lassen wir das. Außerdem haben sie gar keine Bank ausgeraubt, Sie haben versucht, einen kleinen Filialleiter zu berauben.

Natürlich hab ich versucht, gelegentlich eine Bank auszurauben. Sie nicht? Kann ich irgendetwas für Sie tun? Nein danke. Rufen Sie bitte die Wärterin!“

Es stimmt schon. ‚Gestreifter Himmel‘ ist auch ein Plädoyer für den „Terrorismus“. Oh je! Genauer gesagt: Von einer Terroristin für Terroristinnen. Das kann heiter werden. Als chronischer Schreibtischtäter bekomme ich Zukunftsängste bei dem Gedanken, daß man mir bald im Laden kein Papier, Farbband oder Tip-Ex mehr verkauft, geschweige denn meine „Olympia-Report de Luxe“ repariert und reinigt, wenn ich nicht einen Entlassungsschein aus Bautzen oder mindestens Stammheim vorweisen kann. Andererseits muß es gesagt werden (solange das alte Farbband es noch tut), daß jedes dieser Terrorismus-Bücher spannender, witziger und was-weiß-ich-noch-alles ist als diese ganzen Friedensbücher zusammengenommen.


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kommentare

  • Helmut Höge, ich hab Ihre Glosse grade erst gelesen, und– dem Himmel sei Dank für solche Possen in unserer Sarkjozy-Merkel Aera,
    falls Sie mal Lust haben, eine kleine Tour nach Frankreich zu machen, Normandie, Cotentin- Sie sind herzlich willkommen und ein guter Rotwein steht immer bereit-
    à bientot Katharina

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