Das Netzwerk-Gemeinschaftsunternehmen Nokia Siemens hat einen massiven Stellenabbau vor allem in Deutschland und Finnland angekündigt. In Deutschland sollen bis 2010 nach den Angaben 2800 bis 2900 der insgesamt 13.000 und in Finnland 1500 bis 1700 von 10.000 Arbeitsplätzen gestrichen werden. Weltweit will Nokia Siemens Networks 9000 von bisher 60.000 Stellen abbauen, wie das Unternehmen in Helsinki mitteilte. Vor allem Deutschland liegt damit deutlich über der vom Unternehmen schon vorab genannten Quote von zehn bis 15 Prozent des Beschäftigtenstandes.
Arbeitnehmervertreter haben schockiert auf den geplanten drastischen Stellenabbau bei Nokia Siemens reagiert. „Wir haben die Abbauzahlen mit Wut und Entsetzen zur Kenntnis genommen“, sagte Michael Leppek von der IG Metall. Die Streichung von 2900 Stellen in Deutschland sei weit mehr als man sich jemals vorgestellt habe. „Wir fühlen uns hinters Licht geführt.“
Die Leser des tsp meinten dazu:
Siemens hat einen Namen
überall wo der drauf steht, gibt es Pleiten und werden Arbeitsplätze vernichtet.
Senioro (4.5.2007 13:20 Uhr)
Immer unattraktiver als Arbeitgeber…
Ich – als derzeitiger Diplomand und angehender Akademiker mit Auslandssemester, -praktika, Berufserfahrungen und guten Noten – finde es zunehmend unattraktiver für ein Unternehmen wie (Nokia) Siemens zu arbeiten.
Gibt es denn keine Firmen mehr, in denen das Motto gilt „Der MItarbeiter ist die Quelle für unseren Erfolg“?
Ich möchte nicht in einem Unternehmen arbeiten, in dem Korruption und Missmanagement so normal sind. In denen der MItarbeiter gar nichts mehr wert ist.
Aber auch bei meinem jetzigem Arbeitgeber, einem großem Pharmaunternehmen mit Sitz in Berlin, ist zumindest das Missmanagement und die NIcht-Wertschätzung von MItarbeitern zur Zeit doch ausgeprägt.
Warum wird das gemacht? damit alle guten Mitarbeiter, die können, das Unternehmen verlassen bzw. Freunden und Bekannten abraten, sich da zu bewerben? Damit neue Arbeitsplätze so leichter (und günstiger) im Ausland geschaffen werden?
Ich versteh es nicht.
Haji Mohmaad (4.5.2007 21:57 Uhr)
Kanzlerinnenberater von Pierer…..
…hätte so etwas nicht zugelassen. Oder etwa doch?
Fritz Wilke (5.5.2007 8:20 Uhr)
aufschwung
ACHTUNG IRONIE
da ja die deutschen froh und zuversichtlich in die zukunft blicken und der arbeitsmarkt boomt, wie aus den medien zu erfahren ist, werden die paar leutchen, auch die von airbus, telekom, opel ……, doch gaaaanz schnell wieder einen neuen job finden.
also nicht jammern , sondern ranklotzen!!!!! der aufschwung ist doch da!!
Letzte Meldung (vom 19.5. – FAZ): Jetzt auch noch Siemens-Skandal in Neuseeland
Die neuseeländische Kartellkommission hat den Münchner Elektrokonzern Siemens und zwei andere europäische Unternehmen wegen illegaler Preisabsprachen verklagt. Siemens und die französischen Gesellschaften Alstom und Schneider Electric hätten von 1988 bis 2004 Preise bei Schaltanlagen für Stromnetze abgesprochen. Siemens war in gleicher Angelegenheit schon von den Brüsseler Wettbewerbshütern zur bis dahin höchsten je für einen einzigen Kartellverstoß verhängten Geldbuße verurteilt worden. Der Konzern soll 418,6 Millionen Euro zahlen. (dpa)