Das Gehirn wird immer wichtiger – nach Ansicht amerikanischer Wissenschaftler, und es gibt keine anderen mehr. Das Gehirn arbeitet wie ein Computer, es ist programmiert, es gibt da eine Festplatte, man kann da drin was löschen – und was der Idiotenmetaphern mehr sind. Hier eine kurze Blütenlese:
Unser Gehirn und seine neue Freiheit
Die großteils Berufsphilosophen, die „Beiträge zur neurowissenschaftlichen Grundlegung der Philosophie“ liefeerten, stellen mit diesem Untertitel bereits den Materialismus von den Füßen wieder auf den Kopf, indem sie in ihrem Sammelband „Das Gehirn und seine Freiheit“ mit Zitaten aus allerlei Philosophiegeschichte zu beweisen suchen – nicht etwa dass die ganze Erkenntnisentwicklung an unsere „Praxis“ – verstanden 1. als Lebensprozeß der Gesellschaft, 2. revolutionäre Aktion, 3. Industrie im engeren Sinne und 4. naturwissenschaftlich-technisches Experiment – gebunden ist, sondern quasi unmittelbar sich auf die Materialität unserer laut Marc Borner „puddingähnlichen Masse“ namens Gehirn reduzieren läßt.
Sich und die eigene (berufliche) Praxis auf den Kopf (ab) zu stellen, das ist den Gehirnforschern freilich süße Pflicht – und dabei kommen sie dann auch prompt dahin, nahezu unser gesamtes Willensrepertoire als dergestalt „determiniert“ zur (Welt-)Anschauung zu bringen. – Und damit ist es dann mit der „Freiheit“ aus und vorbei! Bevor ich hier ins Detail gehe, ein kurzer Rückblick auf den alten von ihnen überwundenen (dialektischen und historischen) Materialismus. Im „Anti-Dühring“ von Engels heißt es z.B. über die Praxis – im Übergang von der Notwendigkeit zur Freiheit: „Mit der Besitzergreifung der Produktionsmittel durch die Gesellschaft ist die Warenproduktion beseitigt und damit die Herrschaft des Produkts über die Produzenten. Die Anarchie innerhalb der gesellschaftlichen Produktion wird ersetzt durch planmäßig bewußte Organisation. Der Kampf ums Einzeldasein hört auf. Damit erst scheidet der Mensch in gewissem Sinn endgültig aus dem Tierreich…Die eigene Vergesellschaftung der Menschen, die ihnen bisher als von Natur und Geschichte oktroyiert gegenüberstand, wird jetzt ihre eigne freie Tat.“
Wir wir wissen wurde „im Osten“ die Warenproduktion mitnichten „beseitigt“, aber unter der Führung der Partei der Arbeiterklasse immerhin die „Herrschaft der Produkte über ihre Produzenten“ praktisch gebrochen, wenn auch gleichzeitig von unten verbunden wieder mit dem Wunsch nach bunten „Westprodukten“. Mit der Auflösung des Ostblocks jedoch und der seitdem ungebremst forcierten Durchsetzung der dritten industriellen Revolution sind die „assoziierten Produzenten“ nahezu weltweit in Dissoziation begriffen.
Wenn zuvor für den Osten und dadurch bedingt auch für den Westen galt, dass die „ökonomischen Verhältnisse“ sich derart verheißungsvoll entwickeln, „dass ihre Rolle im Leben der Menschen zurücktritt“ (Alfred Schmidt), dann geht es nun wieder genau andersherum: Die Ökonomie wird schier zum Alpha und Omega unserer Existenz – die leidigen Stoffwechselprozesse, und dementsprechend ist auch wieder von Ethnien- statt Klassenkampf die Rede und der Einzelne ist nicht unzufrieden oder unglücklich, sondern hat Erbkrankheiten und sonstige Gendefizite.
Gegen diesen und ähnlich reaktionären Schwachsinn muß man jetzt sogar noch Darwin, der einst die Unerbittlichkeit des englischen Kapitalismus und seiner invisible hand zu Naturgesetzen erklärte, gegen die wiedererstarkenden monotheistischen Religionen (die „Gemüter einer herzlosen Welt“) in Schutz nehmen, die auch noch hinter der blindesten Mutation den (allein freien) göttlichen Willen sehen – aber nur dort!
Zwischen ihren Ober-Selektionären (mit und ohne Bart), der neodarwinistischen Molekularbiologie und dazu noch Kant, Schopenhauer, Freud, unser Strafrecht und ihrem Vordenker Wolf Singer von der – kein Scheiß! – „Pontifical Academy of Science“, den man für den Sammelband interviewte, oszillieren die Beiträge. Ihre allesamt fachlich ausgebildeten Autoren (5 Männer und 1 Frau) sind zwischen 23 und 63 Jahre alt. Aber keiner hält „mehr an dem traditionellen starken Begriff von Willensfreiheit“ fest, wie Gerhard Roth gleich zu Anfang fast stolz bemerkt. Es gibt „zweifellos einen Willen als Erlebniszustand“, das wird eingestanden, aber ob der – mit David Hume gefragt – „frei“ ist? Dies kann die Gehirnforschung nun „empirisch abgesichert“, also quasi reinen Herzens, d.h. mit Fug und Recht, verneinen.
Daraus folgt u.a. – auf Seite 17 – „das Schuldparadoxon“. Was sich zunächst wie das „Zenonsche Schorleparadoxon“ des Berliner Künstlers Kapielsky anhört, erweist sich schnell als ein geballter auf neueste neurologische und alte psychologische Erkenntnisse basierender Angriff auf unser – aus der Disziplinargesellschaft oder dem Neolithikum noch herrührenden – Strafverfolgungssystem: Denn wo keine Willensfreiheit – da ist auch keine Schuldfähigkeit! Es gibt kein „persönliches moralisches Verschulden“ – so sagt es Gerhard Roth. Stattdessen hat seine Arbeitsgruppe am Hanse-Wissenschaftskolleg Delmenhorst sage und schreibe 8 „Hauptfaktoren“ ermittelt, die zu „Aggression und Gewalt“ führen: Mobbing von oben, Lohnraub, Marginalisierung, Demütigung, den Einsatz von Tränengas, den Euro, immer mehr Kontrollen, glückliche Gesichter im Fernsehn…Nein, natürlich nicht! Die wahren Hauptfaktoren, das sind laut Roth: 1. das „Geschlecht“, 2. das „Alter“, 3. „genetische Disposition“, 4. eine frühe „Gehirnschädigung“, 5. „Störungen des Transmitter-, Neuropeptid- und Hormonhaushalts, insbesondere ein niedriger Serotoninspiegel oder ein erhöhter Testoteronspiegel“, 6. „psychische Traumatisierung“ (u.a. durch „sexuellen Mißbrauch und fehlende mütterliche Fürsorge“), 7.. „schockartige Erlebnisse“, 8. „kognitive und emotionale Defekte im Erkennen und Verarbeiten gewaltrelevanter sozialer Signale“, 8. „Gewaltausübung in der eigenen Familie“.
Es kommt aber noch schlimmer und komplizierter: Diese Hauptfaktoren treten stets in „Kombination“ auf. Darüberhinaus sind unsere „assoziativen Netzwerke der Großhirnrinde“ auch noch zu allem Überfluß auf „Gründe ausgelegt, nicht auf Ursachen“…
An dieser Stelle waren die Philosophen in den Gehirnforschern oder umgekehrt mir über: Ich konnte und kann mir noch immer keinen vernünftigen Reim auf diese sausubtile Differenz – zwischen Grund und Ursache – machen. Auch und gerade im Zusammenhang all der „empirischen Evidenzen“ aus der Gehirnforschung, die gegen die „Willenfreiheit“ sprechen – mindestens als „starken Begriff“. Das soll heißen: Gegen einen schwachen Willen ist wohl auch fürderhin von berufener Seite nichts einzuwenden! Schön und gut. Aber wird man sich damit auch auf Dauer wirklich zufrieden gaben? Ich meine die Massen und nicht die Gehirnforscher – für diese gilt vielleicht eher: Je härter der Physikalismus, desto weicher die Birne? Mit diesen bangen Fragen gebe ich – nach Lektüre des im renommierten Göttinger Gehirnschmalz-Verlag Vandenhoek & Ruprecht erschienenen Buches – dasselbe ans Funkhaus zurück. Müßte ich abschließend meine Leseeindrücke zusammenfassen, würde ich behaupten: Wir brauchen keine neuronale (neobanale) Soziobiologie, sondern eher eine schizoide Biosoziologie. Denn es ist doch viel mehr Kultur in der Natur – als umgekehrt!
Herz, Hirn und Huntington
Im Zuge des Fortschritts oder des Zerfalls (egal) bekommen wir es mit immer mehr „befreiten“ Lebensmitteln zu tun, in denen ein oder mehrere in ihnen enthaltene und z.T. für ihren Konsum wesentliche Bestandteile „rausgeholt“ wurden: bei Kaffee das Koffein, in der Milch die Lactose, im Tabak das Nikotin, im Bier der Alkohol… Die Extraktion des Koffeins ist ein physikalischer Prozeß, mit dem das an den Zellwänden der Bohnen angelagerte kristalline Koffein herausgelöst wird, wobei man das Gefälle zwischen dem Extraktionsmittel und der koffeinhaltigen Bohne nutzt. Als Extraktionsittel hat die EU Dichlormethan, Ethylacetat, Kohlendioxid und wässrigen Kaffee-Extrakt mit Aktivkohle zugelassen. Beim Bier kann man den Alkohol thermisch abtrennen, dabei wird er mittels Unterdruck verdampft. Aber auch das „alkoholfreie Bier“ enthält noch geringe Mengen Alkohol. Um die Milch von Lactose (Milchzucker) zu befreien, benutzt man Kationen-Anionen-Kombinationen von niedrigschmelzenden Salzen, so genannte ionische Flüssigkeiten. Zur Verdauung spaltet das Enzym Lactase im Dünndarm den Milchzucker in Galactose (Schleimzucker) und Glucose (Traubenzucker) auf. Für Menschen mit diesem Enzymmangel ist normale Milch schwer verdaulich, deswegen greifen sie zu lactosefreier. Das Nikotin wird in den Wurzeln von Tabakpflanzen, von denen es 65 Arten gibt, produziert – und in den Blättern eingelagert. Nahezu nikotinfrei wird der Tabak bereits durch Waschen mit lauwarmem, dazu schwach angesäuertem Wasser.
All diese zusätzlichen Verfahren lohnen sich industriell, weil es immer mehr Menschen gibt, die sich an bestimmte Produkte gewöhnt haben, aber diese wegen Lactose-Intoleranz, schwachem Herz, angegriffener Leber und pfeifender Lunge oder Krebsangst nur gleichsam kastriert konsumieren dürfen/wollen. Die Liste der von Wirkstoffen „befreiten“ Produkte wird immer länger, vor allem weil unsere Amerikanerwerdung immer mehr Allergiker sonstwie Gehandicapte und aufgeklärte Hypochonder hervorbringt – und demzufolge z.B. die speziellen Lebensmittelabteilungen in den Supermärkten (z.B. für Diabetiker) immer größer werden. Daneben wird auch die Liste der von bestimmten Schadstoffen „befreiten“ Waren immer länger – wovon u.a. der Biosupermarkt-Boom zeugt. Bis hin zu Backen ohne Eier, Kochen ohne tierische Fette (wg. Cholesterin) und andere Diät-Rezepte. Das geht dann weiter mit Öko-Textilien, Öko-Strom und Bio-Baustoffen. Und vielleicht bald schon mit Verbrennungsmotoren ohne Kohlenmonoxid-Ausstoß und Industrieanlagen ohne Abfallproduktion, mit mobilen Telefonen ohne Elektrosmog und Waschwasser, dass nicht nass macht…Kurzum: Es greift eine allgemeine „Befreiung“ – und diese ist wesentlich biologisch geworden, d.h. letztlich physikalisch-chemisch. Dem paßt sich auch unser Körper an – aber noch wirken bei den Amerikanern z.B. Tabletten weitaus besser als bei Europäern.
Erinnern wir uns: Was hat es früher z.B. für Zeit und Geld gekostet, wenn ein Psychoanalytiker einen Patienten (1!) drei oder mehr Jahre lang analysiert hat? Was für Mühen wendete die Arbeiterbewegung auf – über Jahrhunderte fast, um die ausgebeuteten Massen zu organisieren, zu schulen und sogar im Einzelnen derart zu qualifizieren…so dass man, zumal nach einem gewaltsamen Umsturz im weitesten Sinne, d.h. bis zu sozialgesetzgeberischen Reformen, von „Befreiung“ sprechen konnte…Dabei ging es immer auch um „Geist, Psyche, Seele, Bewußtsein“ – eine regelrechte Befreiungskultur, inklusive Freischärler und Befreiungstheologen. Aber beim Übergang von dieser ganzen interventionistischen Wühl- und „Sozialarbeit“ (wie verpönt das Wort bereits klingt) zu immer gezielteren Eingriffen in die menschliche Natur, hat sich selbst die Psychologie in Molekularbiologie verwandelt – und redet von Synapsen, Peptinen und ähnlichen gasförmigen, flüssigen oder strahlenartigen Materialitäten.
Der „Spiegel“ interviewte gerade den US-Neurologen Ramachandran, der die „Spiegelzellen“ im Gehirn als „stoffliche Basis unseres Verhaltens“ dingfest gemacht hat: „Die Spiegelneuronen erklären unser soziales Miteinander!“ Die Spiegelredakteure (u.a. Diplo.Bio Rafaela von Bredow) nennen sie „Wunderzellen“ und sind schwer beeindruckt, dass sie laut Ramachandran, den sie in Kalifornien (sic!) interviewten, mindestens 30% unserer „Kommando-Zellen“ ausmachen. Vor allem, weil sie die „Grundlage der Erleuchtung“ sind, weswegen Ramachandran auch von „Dalai-Lama-Neuronen“ spricht – und damit die Seelsorge endlich auf eine materialistische Basis stellt.
Noch dicker kommt es im neuen Sonderheft „Gehirn & Geist“ des Spektrum-Wissenschaftsverlags, das komplett der medizinischen „Befreiung“ unserer Hermann-Hirne von Alzheimer (1 Million Deutsche), von Parkinson (15.000), Querschnittlähmung (50.000), multipler Sklerose (120.000), epileptischen Anfällen (8,2 Mio), dem Tourette-Syndrom (Fluch-Zwang – 40.000), dem Huntington-Syndrom (erblicher Veitstanz – 8.000 plus 8000 Anlageträgern), Depressionen, Autismus und Kopf- sowie Nerven-Schmerzen gewidmet ist. Und zwar mittels der Genetik und Epigenetik (Nahebeigenetik). Bei der Zahl der Betroffenen (Leidenden) ist die „Tendenz weiter steigend“, wie die junge Biologieredakteurin des Heftes, Sabine Kersebaum, laut beigefügtem Photo schmunzelt verrät, gleichzeitig arbeiten jedoch auch die Hirnforscher, Pharmakologen und Mediziner „mit Hochdruck“ an neuen Arzneien, Therapien und Wegen der Früherkennung dagegen: „Wir dürfen gespannt sein“ (fettgedruckt) – nämlich: ob ihr gewaltiger, sich andauernd revolutionär nennender Kraftakt auf molekularer Ebene uns von all den o.e. Leiden und letztlich sogar vom Altern und dem Tod „befreit“, das will Dipl.Bio Kersebaum damit sagen. Zusammenfassend läßt sich voraussagen: Uns erwartet in naher Zukunft eine wahre Rundum-Befreiung. Bullshit!
Mail von Ina Grothe:
hi,
hier wieder was feines aus der hürnforschung:
http://www.heise.de/tp/blogs/3/120374
Kinder aus reichen und armen Familien haben unterschiedliche Gehirne
Nach einer EEG-Studie verarbeitet der präfrontale Kortex von Kindern aus
der Unterschicht neue Reize langsamer.
Die Schere zwischen den Armen und Reichen geht zwischen Ländern, aber
auch innerhalb von Gesellschaften auf. Reiche und Arme unterscheiden
sich nicht nur im Lebensstil und dem, was sie sich leisten können. Auch
auf Gesundheit und Lebenserwartung wirkt sich selbst in reichen Ländern
das Vorhandensein von Wohlstand oder dessen Mangel aus. Und jetzt wollen
Wissenschaftler herausgefunden haben, dass auch die Gehirne von Armen
und Reichen durchaus verschieden sein sollen.
Untersucht haben die Wissenschaftler von der University of California,
Berkeley, die Gehirne von 9- und 10-Jährigen, die zur Hälfte aus
Familien mit einem jährlichen Haushaltseinkommen von 27.000 US-Dollar
und zur anderen Hälfte aus wohlhabenden Familien mit einem
Jahreseinkommen von durchschnittlich 96.000 Dollar stammten. Gemessen
wurde die Hirnaktivität mit dem EEG, während die Kinder eine Folge von
Dreiecken auf dem Bildschirm beobachten. Wenn ein leicht verformtes
Dreieck auftauchte, sollten sie einen Knopf drücken. Besonders
aussagekräftig dürfte die Studie allerdings nicht sein. Es wurden gerade
einmal 26 Kinder getestet.
Interessiert waren die Wissenschaftler daran, wie die Gehirne der Kinder
innerhalb kürzester Zeit reagieren, wenn ein ganz anderes Bild wie etwa
eine Mickey Mouse präsentiert wurde. Mit dem EEG konnte die Aktivität im
präfrontalen Kortex im Millisekundenbereich erfasst werden. Die Kinder
aus der sozioökonomischen Unterschicht hätten teilweise auf den
unerwarteten Stimulus so reagiert, sagt der Psychologe Robert Knight,
als wäre ihr präfrontaler Kortex beschädigt, ähnlich wie bei einem
Menschen, bei dem dieser durch einen Gehirnschlag beeinträchtigt wurde.
Das sei zwar nicht bei allen so, aber doch bei Kindern aus der
Unterschicht wahrscheinlicher. Die langsame Reaktion könne damit zu tun
haben, dass die Kinder sich auch unterschiedlich verhalten, vermuten die
Wissenschaftler. Schlechter ist die Reaktion, also die Aufmerksamkeits-
und Wahrnehmungsleistung, auch bei der Beobachtung der Dreiecke gewesen.
Auf der anderen Seite haben die Kinder aus den reicheren Familien
natürlich einen kognitiven Vorteil. Sie sind wacher und aufmerksamer,
können besser Probleme lösen und erzielen deshalb auch bessere
Leistungen in der Schule. Ihre Gehirne werden anders geformt. Knight
sieht die Erkenntnisse aus der Studie als Alarmsignal: „Die Kinder sind
nicht nur arm und haben wahrscheinlich eher Gesundheitsprobleme, bei
ihnen entwickelt sich aufgrund der stressigen und relativ verarmten
Umwelt, die mit einem niedrigen sozioökonomischen Status verbunden ist:
wenige Bücher, wenig Lesen, weniger Spiele, weniger Besuche in Museen,
auch das Gehirn nicht vollständig.“ Reizarme Umgebungen, dass weiß man
aus Versuchen mit Tieren, machen „dumm“, „reizvolle“ Umwelten regen das
Gehirn an.
Die Gehirnentwicklung sei aber nicht zwingend. Mit gezielter
Beschäftigung der Kinder der Kinder könne man die kognitiven Leistungen
verbessern. Offenbar schwebt den Wissenschaftler vor, dass sie durch
bestimmte Spiele, die die kognitiven Fähigkeiten anregen, die
präfrontale Aktivität fördern können. Auch das gemeinsame Essen, bei dem
man sich unterhält, machen vielleicht schon einen Unterschied aus,
meinen die Wissenschaftler.
Florian Rötzer14.12.2008