vonHelmut Höge 13.06.2008

Hier spricht der Aushilfshausmeister!

Helmut Höge, taz-Kolumnist und Aushilfshausmeister, bloggt aus dem Biotop, dem die tägliche taz entspringt.

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Die “Langen Nächte” der Museen, Gärten, Unis etc.  sind für die betroffenen Hausmeister wahre Kampftage – schon im Vorfeld, und auch noch danach.

Die nächtlichen Besucher verirren sich in den Gängen, wo sie gar nicht hindürfen, verunreinigen die Toiletten, fassen alles an, verdrecken die Böden, stecken alles ein was nicht niet- und nagelfest ist, stellen doofe Fragen, halten einen von der Arbeit ab, vergessen anschließend Schirm und Hirn und sind überhaupt eine wahre Landplage – für die Hausmeister.

Deswegen besuchen diese sich gerne vorab, um sich auszutauschen oder mindestens hämische Bemerkungen zu machen: “Na, erwartet ihr in diesem Jahr in euerm Haus auch wieder einen ‘wahren Besucherrekord’?”

Andere Hausmeister schauen sich gründlich bei der “Langen Nacht”-Konkurrenz um. Statt sich mit ihren Kollegen dort auszutauschen betreiben sie eine Art Industriespionage: Wie sind die Beschilderungen, die Fluchtwege, die Schließzeiten – und überhaupt die ”
Stimmung”. Ich entschied mich heuer für eine Begehung des Technologieparks Adlershof in Berlin-Treptow-Köpenick, wo die Hausmeister in der “Langen Nacht der Wissenschaft” auch noch um ihre Rabatten und sonstigen Grünanlagen bis hin zu Feuchtbiotopen fürchten müssen.

“Steige hoch, du roter Adler”

Die Lehre und Forschung wird immer praxisorientierter, d.h. verwertungsnäher, dazu tragen die neuen Bachelor- und Masterstudiengänge bei sowie der wachsende Anteil an Drittmitteln für die Forschung, was eine “größere Nähe” zu Privatunternehmen mit sich bringt. Im Gegensatz zu den Amerikanern forcieren die Deutschen dies mit immer neuen staatlichen “Immobilienlösungen”, die sie Innovations- oder Technologieparks nennen. Oft geht das schief, weil nicht genug “Bedarf” da ist oder der “Mix” nicht stimmt. Aber “Adlershof ist ein Beispiel funktionierenden Zusammenwirkens”, meint jedenfalls der TV-Wissenschaftsredakteur Jean Pütz – in der Monatszeitschrift “Adlershof special”. Bestätigt wird dies vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW), das dem “Wissenschafts- und Technologiepark Adlershof” gerade bescheinigte, “signifikant zur regionalen Wirtschaftsenwicklung in Berlin beizutragen”. In diesem seit kurzem an die Autobahn angebundenen 4,2 Quadratkilometer großen Stadtteil befanden sich zu DDR-Zeiten das Wachregiment “Féliks Dzierzynski”, etliche Institute der Akademie der Wissenschaften, der Erprobungsflugplatz Johannisthal und das Fernsehen der DDR. Die Wende überlebte nur der Jugendclub “Come In” im Kulturhaus des Wachregiments, das inzwischen, wie etliche andere Gebäude auch, abgerissen wurde. Dafür hat die Wista (die landeseigene Wissenschaftsstandort-Management-GmbH) viele neue gebaut und andere umgebaut. Diese beherbergen jetzt insgesamt 793 Unternehmen, 12 außeruniversitäre Forschungsinstituten und 6 naturwissenschaftliche Institute der Humboldt-Universität. Hinzu kommen verschiedene Ämter des Bezirks Treptow-Köpenick und eine neue Bezirkssporthalle. Im Bau ist ein Studentenwohnheim für gehobene Ansprüche, ein weiterer Mehrzweckbau für Existenzgründer sowie eine neue Straßenbahnlinie. Aus dem Flugplatz wurde inzwischen ein Landschaftspark mit einem angrenzenden Eigenheimgebiet, das sich jedoch noch im Ausbau befindet.

Vor 1945 befanden sich in Adlershof ein Windkanal, ein Testlabor für Antriebsaggregate und zwei Werkstätten, die u.a. von den Raketenbauern in Peenemünde genutzt wurden. Zu DDR-Zeiten siedelte man deswegen hier u.a. das Institut für Kosmosforschung an, das nach der Wende als eines von elf Instituten der Akademie “positiv evaluiert” wurde, dann im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt aufging und nun Orbitforscher aus Ost und West vereint, die sich neuerdings auch noch schwerpunktmäßig mit “Energie und Verkehr” befassen. Unter anderem bauten sie bisher die Kamera für den “Mars-Expreß”, beschäftigen sich mit “Asteroiden-Prävention” und bereiten sich demnächst auf eine Mond-Mission vor, denn “der Mond ist schlechter als der Mars erfaßt”. Aus den Gebäuden des DDR-Fernsehens machte man Ateliers für kleine und mittlere Medienfirmen sowie Aufnahmestudios für private und öffentlich-rechtliche Sender. Quasi auf der grünen Wiese wurde 1998 ein Speicherring zur Elektronenbeschleunigung von der Bessy GmbH errichtet. Das runde Großlabor ist zusammen mit einem Laserstrahl, der nachts sichtbar das Gelände bis über den S-Bahnhof überspannt, eine Art Wahrzeichen des Adlerhofer “Parks”, in dem bis jetzt 7000 Menschen beschäftigt sind. Das Eingangsportal zur altneuen Wissenschaftsstadt sollte eigentlich Albert Speer Jr.,der Sohn des für Peenemünde verantwortlichen Naziministers, gestalten, nun hat man sich jedoch für den Entwurf zweier Studenten entschieden, der im Zentrum auf dem neuen “Campus” realisiert wird, wo auch die zwei Werkstätten der “Luft- und Raumfahrtpioniere” stehen, die zu einem studentischen Café und einem Ausstellungsraum umfunktioniert werden. 6600 Studierende mußten – anfänglich unter Protesten – von Mitte nach Adlershof umziehen. Inzwischen haben sie sich an die um vieles grünere Stadtrandlage gewöhnt. Und die modernen Institutsräume sowie die neue Bibliothek haben sie versöhnt. Zudem bietet ihnen hier die direkte Nachbarschaft zu so vielen Firmen, die wiederum die Instituts-Ausrüstungen und -Netzwerke nutzen, mehr Möglichkeiten für ein Praktikum.

Am 14. Juni werden in Adlershof anläßlich der “klügsten Nacht des Jahres” alle Einrichtungen ihre Türen auch bloß Neugierigen öffnen. Die die PR-Abteilung der Wista-Management-GmbH schreibt in ihrer  Vorankündigung:

Es gibt es viel zu entdecken. „Pützmunter“ sollten die Besucher der „Langen Nacht“ gerade in diesem Jahr wieder sein. Der Wissenschaftsjournalist Jean Pütz, langjähriger Moderator der „Hobbythek“, der Fernsehsendung für Tüftler und Wissbegierige und Autor von mehr als 80 Büchern, präsentiert verblüffende Experimente in seiner „Pützmunter Show“, mit der er beweisen will, dass Wissenschaft weder langweilig noch trocken ist. Auch die Bühne auf der Terrasse des Gebäudes der WISTA-MANAGEMENT GMBH wird wieder ein Besuchermagnet. Mit der „Science Comedy Show“ z. B. will Andreas Korn-Müller mit eindrucksvollen Experimenten Wissenschaft erklären…

Die Hausmeister – in fast allen Wissenschaftseinrichtungen sind da weniger optimistisch oder gar begeistert. In einer Online-Studie wurde gerade ihre innere Einstellung ausgelotet, es ging dabei darum, den Grad ihres ganz persönlichen “Wettbewerbsdrucks” zu ermitteln: Die meisten klagten über Arbeitshetze, Mobbing, fehlende Aufstiegschancen, Resignation. Der Spiegel schreibt: “70% wollen sich eine neue Stelle suchen.  Die Stimmung in deutschen Unternehmen ist miserabel. Das geht aus einer aktuellen Online-Studie hervor. Knallharter Konkurrenzkampf mit den Kollegen, massiver Druck von den Vorgesetzten, kaum eine Chance aufzusteigen – viele haben nur noch einen Wunsch: Holt mich hier raus!”

Andererseits liegen die Vorteile des Jobs natürlich auch klar auf der Hand: ein regelmäßiges Einkommen, man kann die Schulden abbezahlen, man muß morgens nicht groß depressiv rumgrübeln, sondern sich beeilen, um pünktlich zu sein, man lernt interessante Leute kennen, auch wenn sie einem stets bescheuerte, d.h. aufwendig zu befolgende Befehle geben, die nicht selten über das sowieso schon überdehnte “Dienstleistungsangebot” hinausgehen. Man hat dafür Urlaub, man kann sich krankschreiben lassen und verdient trotzdem was, man kann auch wirklich mal krank werden, oder bloß schlechte Laune haben (schon allein, weil mal wieder ein Freundlichkeitstraining im Schulungszentrum am  Wannsee ansteht). Der Job ist abwechslungsreich – mal drinnen mal draußen und man kann sich zwischendurch immer mal wieder in die Werkstatt verdrücken, um eine zu rauchen. Viele Arbeitsplätze von Hausmeister sind inzwischen die einzigen Raucherzonen im Gebäude, das hat bereits zu einem wahren Beliebtheitsschub geführt: Andauernd kommen Kollegen vorbei und erkundigen sich nach dem werten Befinden, den Kindern, der Datsche und wie die Ernte in diesem Jahr wird – nur um auf die Schnelle eine zu rauchen: “Ich brauch das jetzt!”

Ja, dass der Trend, statt auf interne Hausmeister auf externe Dienstleistungsunternehmen zu vertrauen bei der “Hausversorgung” sich mittlerweile wieder abgeschwächt wenn nicht gar umgedreht hat, und die verwaisten Hausmeisterbüros bzw. -werkstätten wieder besetzt werden – wird ebenfalls im Wesentlichen auf das allgemeine Rauchverbot zurückgeführt. Nicht wenige Hausmeister haben dieses Zeichen der Zeit bereits erkannt, sie verkaufen neuerdings nebenbei noch Tabakwaren, günstig – weil unverzollt, in einigen Berliner Hausmeisterunterkünften hängen inzwischen aber auch schon Zigarettenautomaten. Und gleich daneben steht jetzt oft einer dieser großen Alu-Aschenbecher aus  DDR-Einrichtungen.

Die Arbeitsplätze der Hausmeister sind eine Art “Überdruck-Ausgleich” – in bezug auf das Überangebot an Arbeitskräften. “Wo Arbeitslosigkeit herrscht – braucht man keine Stasi,” meinte bereits der DDR-Ent-Dramatiker Heiner Müller. Die oben erwähnte Online-Studie bestätigt dies nun noch einmal, dazu heißt es im Spiegel:

Etwa die Hälfte der Befragten sehe – gemessen an den verfügbaren Stellen – “ein deutliches Überangebot an Arbeitskräften”.

Für die Chefs ist das eine angenehme Situation. Sie können die Mitarbeiter bequem gegeneinander ausspielen. Knapp 30 Prozent der Befragten stimmen denn auch dieser Aussage zu: “Die Unternehmensleitung forciert ganz bewusst den Wettbewerb ihrer Mitarbeiter um attraktive Positionen.”

Dabei sind es aber nicht nur die Chefs, die den Beschäftigten Druck machen. Auch die Kollegen untereinander schenken sich nichts. Jeder vierte Befragte stellt fest, dass der unternehmensinterne Wettbewerb von einem übertriebenen Konkurrenzverhalten der Kollegen angeheizt werde. Beides bedingt sich übrigens: In jenen Unternehmen, in denen ein hoher Arbeitgeberdruck herrscht, verschärft sich auch das Konkurrenzverhalten der Kollegen.

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https://blogs.taz.de/hausmeisterblog/2008/06/13/kampftag-der-hausmeister/

aktuell auf taz.de

kommentare

  • Die Stunde der Hausmeister (6)

    von Thomas Rothschild (im “Freitag”)

    Michael Scharang hat in einem Beitrag über Marcel Reich-Ranicki einmal das Wort “Blockwart” verwendet. Diplomatischer wäre es gewesen, wenn Scharang ein anderes Wort gewählt hätte, etwa “Hausmeister”. Der wurde ja unter Metternich mit einer ähnlichen Funktion betraut wie der Blockwart unter den Nationalsozialisten. Es kann als missverständlich erscheinen, wenn jemand ausgerechnet ein Opfer der Nazis mit einem Begriff charakterisiert, der die Kollaboration mit dem Nationalsozialismus einschließt.

  • Die Stunde der Hausmeister (5)

    von Barbara Schmidt (Der Spiegel)

    An diesem sonnigen Frühlingssonntag trieb sich ein seltsames Männer-Duo in der Gegend herum: der hagere Markus Lewendel, ein Hausmeister, der schon mal als Exhibitionist aufgefallen war und dem die Mutter regelmäßig die Wäsche machte. Und Markus Wirtz, eher klein und dicklich, ein Elektroniker, der gern mit der Eroberung von Frauen prahlte, die in Wahrheit nur in seiner Phantasie existierten; die einzige Frau, zu der er eine Beziehung hat, ist seine Mutter.

    Oft schon waren die beiden im schwarzen Fiat Punto auf der Pirsch gewesen, auf der Suche nach Kindern, die sie quälen und missbrauchen konnten. So wie sie es sich immer wieder ausgemalt hatten: In heißes Öl wollte Lewendel seine Opfer tauchen; Wirtz träumte davon, sie auszupeitschen, bis das Blut fließt. Die Anregung für die Perversionen hatten sie im Internet gefunden.

  • Die Stunde der Hausmeister (4)

    von Noam Chomsky

    “Die Attacken der Terroristen waren enorm grausam. Im Vergleich aber kommen sie an das Ausmaß anderer Gräuel nicht heran Gar nicht zu sprechen von viel schwerwiegenderen Fällen, die einem leicht ins Gedächtnis geraten. Aber, dass dies jetzt ein abscheuliches Verbrechen war steht völlig außer Zweifel. Die hauptsächlichen Opfer waren wie gewohnt die arbeitenden Menschen: Hausmeister…”

  • Die Stunde der Hausmeister (3)

    Von T. WINTERSTEIN, D. IMÖHL u. M. BREKENKAMP (Bild)

    Hausmeister Ralf G. (44) aus Essen verübte in seinem Leben immer wieder schwere Verbrechen.

    Jedes Mal wurde er verurteilt, jedes Mal ließ ihn die Justiz wieder frei. Vorzeitig! Im Dezember soll er erneut zugeschlagen haben. Das Opfer: eine junge Donut-Verkäuferin. Mögliches Motiv: Habgier. Jetzt sitzt er in U-Haft.

    Die letzten Jahre führte der Hausmeister ein scheinbar seriöses Leben. Er hat eine Frau (32) und zwei kleine Söhne (1 Jahr und 3 Monate).

  • Die Stunde der Hausmeister (2)

    Von Jan-Eric Lindner und Sascha Balasko (Hamburger Abendblatt):

    Während der Schicht sollen sie für unsere Sicherheit sorgen, Verbrechen aufklären, betrunkene Autofahrer, Schläger und Ladendiebe fassen, in Helm und Schutzanzug Demonstranten im Zaum halten. Wohl kaum einer käme auf die Idee, die Arbeit der Hamburger Polizisten als einen Spaziergang zu bezeichnen. “Es ist ein Knochenjob”, sagen Beamte. Doch: Etwa jeder zehnte Hamburger Beamte nutzt den Feierabend nicht zur Regeneration, sondern erledigt noch einen Nebenjob. Nach von der Innenbehörde bestätigten Angaben der Polizeigewerkschaft GdP üben 1012 von insgesamt 9921 Hamburger Polizisten derzeit eine genehmigte Nebentätigkeit aus. “Wir schätzen, dass die Dunkelziffer noch viel höher ist”, sagt André Bunkowsky, Vorsitzender der Gewerkschaft der Polizei in Hamburg. Danach würden noch einmal genau so viele Beamte nicht genehmigte Zweitjobs haben.

  • Die Stunde der Hausmeister:

    Der Soziologe Zygmunt Bauman hat schon vor etlichen Jahren die Rolle der Staaten in Zeiten der “globalen Finanzwirtschaft, des Handels und der Informationsindustrie” beschrieben: Diese Formationen haben “ein begründetes Interesse an ›schwachen Staaten‹ … Schwache Quasi-Staaten können leicht auf die nützliche Rolle von Polizeibezirken reduziert werden, die für das Mindestmaß an Ordnung sorgen, das für wirtschaftliche Betätigung gebraucht wird, von denen aber nicht befürchtet werden muss, dass sie als wirkliche Bremsen für die globale Freiheit der Firmen fungieren können”. Diese These bildet eine ideale Klammer von “außen” und “innen”: Sie erklärt die für die öffentliche Moral nicht ganz unwichtige, heuchlerische Toleranz gegenüber “autoritären”, das heißt nur innenpolitisch starken bis verbrecherischen, wirtschaftspolitisch jedoch neoliberalen Staaten wie China oder Russland, deren Menschenrechtsverletzungen uns nur in Sonntagsreden interessieren, solange sie nur unserer Exportwirtschaft keinen Ärger machen. Und sie erklärt das innenpolitische Agieren unseres eigenen Staates, dem wirtschafts- und sozialpolitische Optionen abhanden gekommen sind. Das ist, mit den Worten des norwegischen Kriminologen Niels Christie, die Stunde der “Hausmeister des ausreichend geschwächten Staates”, die sich, weil kaum noch andere Themen übrig sind, auf dem Gebiet der inneren Sicherheit, von Verbrechen, Terrorismus und deren “Definition und Bekämpfung” profilieren müssen. Und sei es eben gegen die Fakten. (Thomas Wörtche im “Freitag”)

  • Letzte Meldung:

    Auch Hausmeister Krause “ist endich zurück”, meldet die PR-Abteilung von Sat1.

    Und das “misterinfo.de”, whateverthatis, erinnert in diesem Zusammenhang noch einmal daran:

    Ein Hausmeister sorgt für Ordnung und ist der erste Ansprechpartner bei kleinen und großen Problemen – in einem Wohnhaus ebenso wie in der Schule und bei Firmen. Hausmeister sind zuständig für das jeweilige Gebäude, aber auch für die außerhalb liegenden Flächen, die zum Gebäude gehören. Häufig werden auch Hausmeister-Ehepaare eingestellt. Ein Hausmeister wird auch in vielen Wohnkomplexen eingesetzt. Wenn ein Aufzug vorhanden ist, muss er diesen ebenfalls warten und bei Unregelmäßigkeiten den Reparatur-Dienst einschalten. Die Tätigkeit eines Hausmeisters umfasst unter anderem, die Heizung zu warten und zu kontrollieren. Vor dem Winter ist er auch für die Bestellung von Brennstoff verantwortlich. Er muss sich jedoch selbstverständlich auch für Sauberkeit einsetzen, die sanitären Anlagen warten und entsprechende Reparaturen ausführen, beispielsweise wenn Rohre oder Toiletten verstopft sind, diese wieder instand setzen. Ebenso ist er vielfach für die Treppenhausreinigung verantwortlich. Ein Hausmeister wird daneben oft für die Pflege der zum Gebäude gehörenden Grünanlagen verpflichtet. Er muss also auch gärtnerisch selbstständig arbeiten können. Das beinhaltet, den Rasen zu mähen oder Bäume und Sträucher zu schneiden. Außerdem: Hacken, Harken, Fegen und im Herbst das Laube der Bäume auf Rasen und Gehwegen entfernen. Einen Hausmeister erkennt man häufig auf den ersten Blick daran, dass er den typischen Hausmeister-Kittel oder die unverkennbare Latzhose trägt. Hausmeister in Schulen sind gleichzeitig Ansprechpartner für die Schülerinnen und Schüler. Hausmeister in Unternehmen sind unter anderem für das Anstreichen kleinerer Flächen zuständig, für die Reparatur beispielsweise eines Schreibtisches oder anderer Möbelstücke. Im Winter müssen sie den Streu- und Räumdienst rund um das Gebäude übernehmen, Buch führen über das Streusalz, das verbraucht beziehungsweise geliefert wird. Auch müssen sie bei Bedarf einspringen, wenn Ware angeliefert wird, diese ins Lager bringen, sie auspacken und stapeln. Hausmeister in Altenheimen müssen die gebrauchte Wäsche der einzelnen Wohnbereiche in einem gesonderten Raum deponieren, von wo diese durch zuständige Dienstleistungsunternehmen abgeholt und gewaschen wird. Die Aufgaben eines Hausmeisters sind also sehr vielfältig. Er ist oftmals sozusagen „die gute Seele“ eines Hauses.

    Aljoscha Gölges

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