
Hier noch mal der selbe Poller im vierten Stock das taz-gebäudes – aber in Funktion. Man erkennt unschwer, auch wenn der blogwart das photo noch nicht umgedreht hat, dass seine Funktion nicht die Verkehrsabweisung, sondern durch Blockierung der Tür geradezu eine Einweisung des Verkehrs – zur Honorar- und Spesenabteilung im „Büro“ ist. Dies ist anders als bei den bürgerlichen Medien, die sich durch demütigende Abhängigkeit vom Kapital (im Anzeigengeschäft) und durch peinliche Abonnementkampagnen (über Drückerkolonnen) finanzieren – und deswegen dieses sauer eingeworbene Geld mit jede Menge Barrieren (bei der FAZ sind es u.a. goldene Poller) gegen ihre allzu geldgierigen Mitarbeiter und Autoren schützen müssen. Die taz hat weder Kapitalanzeigen (nur Kleinanzeigen im Austausch) noch nennenswerte Abozahlen, dafür jedoch relativ freigiebige „Sponsoren“, die sie rührend altertümlich „Genossen“ nennt, was diese aber in finanzieller Hinsicht nur umso mehr anspornen soll. Die salomonische Formel für diese oder ähnliche aus der Tradition der Alternativbetriebe stammende „Finanzierungshebel“ lautet im Falle der taz: Sie ist eine Produktivgenossenschaft (ihrer armen Mitarbeiter), eingewickelt in einer Konsumgenossenschaft (ihrer wohlhabenden Leser). Deswegen ist sie auch in zwei Genossenschaftsverbänden Mitglied. Zu den Konsumgenossenschaften, so weit sie von Frauen geführt werden, veröffentlichte die taz-geno-abteilung gerade ein Buch: „Frauengenossenschaften – Genossenschaftsfrauen“, mit Porträts von Barbara Bollwahn – für 8 Euro.
Vielen Dank,
die Antwort hat mir weitergeholfen. Kurt Vonnegut beschreibt in dem Roman „Slapstick, oder Nie wieder einsam“ unter anderem über Zustandswechsel der Schwerkraft:
„An vier Tagen war die Schwerkraft normal- so wie früher. Gestern war sie so stark, daß ich kaum aus dem Bett gekommen bin, aus meinem zerlumpten Schlupfwinkel in der Vorhalle des Empire State Building. Als ich zum Aufzugsschacht mußte, der uns als Toieltte dient, kroch ich auf allen vieren durch das Dickicht von Kerzenhaltern, die ich mein eigen nenne.
Hi ho.
Am ersten Tag war die Schwerkraft nur gering, und gering ist sie auch heute wieder. Ich habe eine Erektion, wie auch Isidor, der Liebhaber meiner Enkelin Melody. Jeder Mann auf der Insel hat heute eine Erektion.“
…
„Diese erste gräßliche Eskapade der Schwerkraft dauerte nicht einmal eine Minute, aber die Welt sollte danach nie wieder die alte sein.“
…
„Ich weiß bis heute nicht, ob dieser furchtbare Ruck der Schwerkraft ein Werk der Natur oder ein Experiment der Chinesen war.“
usw
Ein lesenswertes Büchlein; wie alle von Herrn Vonnegut 🙂