Ihre Klasse nennt sich Kopffüßer (Cephalopoda), wobei die Kalmar zu den „zehnarmigen“ und die Kraken zu den „achtarmigen Tintenfischen“ gehören. Der Name „Krake“ stammt aus dem Skandinavischen und steht für „entwurzelter Baum“, da die Arme wie Wurzeln in alle Richtungen davonragen, behauptet jedenfalls Wikipedia.
Es geht hier um Tintenfische – „live“ im Fernsehen, im Naturkundemuseum, im Aquarium, in Freier Wildbahn, in der Kunst und in der Küche…
Man kann nicht entrüstet sagen: „Das ist doch Fernsehen“, so wie man früher sagte: „Das ist doch Theater“ – denn es gibt laut Baudrillard kein referentielles Universum mehr. Noch ist Glaubwürdigkeit also bloß ein Spezialeffekt. Aber es gibt dabei eine Ausnahme: Das ist das Tierfernsehen, d.h. Tierfilme. Die Tiere leben in einem anderen Universum – ohne Repräsentanz und Souveränität (noch).
Abgesehen von „Knuth-TV“ erfreuen sich in Berlin vor allem die gefilmten Kraken großer Beliebtheit.Und das beeinflußt auch die Forschung und die Aquaristik – bis hin zu den Berliner Künstlern und Kunsthandwerkern, deren Kraken-Bilder, -Plastiken, -Performances und -Images man schon nicht mehr zählen kann. Erwähnt sei nur das Bronze-Unikat „Krake auf Sofa“ von der Gießerei Noak und das „Atelierstilleben mit Krake“ von Peter Sorge sowie das Jahrbuch „Tintenfisch“ des Wagenbach-Verlags und die Ausstellung von Shimabuku in der DAAD-Galerie: eine „Fish & Chips“-Imbißbude, in der der japanische Künstler „Sakepirinha mit Oktopus“ anbot.
Den Anfang machten anscheinend der Prager Philosoph Vilem Flusser und der französische Zoosystemiker Louis Bec mit ihrem Buch „Vampyrotheutis infernalis“ – ein maximal fußballgroßes Weichtier, das in 1000 bis 4000 Meter Tiefe lebt – also in ewiger Dunkelheit. Weswegen es neben seinen zwei Augen, die lidbewehrt und mit unseren nahezu identisch sind, auch noch zwei Leuchtorgane, ebenfalls mit Lidern, hat. Darüberhinaus zwei dünne, aber sehr lange Spiralfühler und zwei ohrenartige Flossen. Der kleine achtarmige Tintenfisch hat zwar keine Tinte zum Verspritzen, dafür kann er sich jedoch bei Gefahr mit seinen Häuten zwischen den Fangarmen komplett ummanteln – und ist dann bloß noch eine stachelbewehrte rostrote Kugel mit hellen Flecken, die in der „abyssalen“ (abgründigen) „Sphäre“ im sogenannten Meeresschnee dahintreibt.
Vampyrotheutis infernalis und wir werden uns nie begegnen, denn er implodiert in unserem himmlischen Universum und wir werden in seinem höllischen erdrückt. Er bzw. seine Art ist 250 Millionen Jahre alt und wurde erstmalig 1903 mit einem Vertikalnetz während der deutschen Valdivia-Expedition gefangen – d.h. tot hochgeholt. Der Zeichner des Expeditionsleiters Karl Chun kommentierte damals den Fang: „Man meint, unser Herrgott hat alle Dummheiten, die er gemacht hat, in die Tiefsee verbannt.“
Vilem Flusser starb 2000, vorher hielt er in Berlin noch einen Vortrag über diesen primitiven Cephalopoden. Dazu wurde ein TV-Film gezeigt über eine eine japanischen Biologin, die sich täglich tauchend einem in Flachwasser frei lebenden Kraken näherte, um ihn zu füttern. Dafür wurde sie jedesmal von ihm, der fast so groß war wie sie, mit seinen Tentakeln liebevoll umarmt. Nach dem Vortrag ging man noch in ein koreanisches Restaurant am Kurfürstendamm. Wegen der Berlinale saß u.a. eine hochgeschminkte Schauspielerin mit am Tisch, die die ganze Zeit kleine lebende Kraken in süßsaurer Sauce aß. Obwohl die Weichtiere sich dabei in Todesangst an ihre Zunge und Lippen klammerten, war anschließend die Schminke der Koreanerin nicht ein bißchen verschmiert. Wir Drumherumsitzenden waren davon sehr beeindruckt.
Der Veranstaltung folgte 2007 eine langer Abend mit einer italienischen Forscherin und einem TV-Filmausschnitt in der Universität der Künste, der den Kopffüßern gewidmet war, wobei auch das Buch „Der Krake“, gestreift wurde, das für den Autor Roger Caillois ein „Versuch über die Logik des Imaginativen“ war: Für Europäer sind die Riesenkraken furchterregend und gefährlich, für die Japaner dagegen trinkfreudig und sexbesessen. Vilem Flusser hat demgegenüber das Weltbild des kleinen Vampyrotheutis infernalis imaginiert. Beides braucht Wissen (genauer gesagt: Malakologie), aber man muß darüber hinausgehen. Für Louis Bec sind sie, die biologischen Wissenschaften, Versuche, eine „transversale Kommunikation zwischen den Arten“ herzustellen.
Ende 2007 kam dies durch den Kulturwissenschaftler Peter Berz noch einmal im Naturkundemuseum zur Sprache und zum Bild. Für Heidegger war – im Gegensatz zu uns „weltbildenden Menschen“ – das Tier noch „weltarm“. Aber man kann sich gewissermaßen gedanklich zusammentun, um auch ein „Dasein“ des letzteren zu halluzinieren – auf der Basis von Cephalopoden-Wissen und ausgehend u.a. von der Topologie: Vampyrotheutis infernalis ist weich und sackartig, kann sich umstülpen und ist tendenziell spiralisiert (eine „libidinöse Höhle“), wir dagegen sind hart, haben ein Skelett, sind segmentiert und zweiseitig symmetrisch (ein Charakterpanzer?). Und während wir uns aktiv um unsere Nahrung bemühen müssen, treibt diese dem Kraken entgegen. Er muß bloß seine Tentakeln spreizen – wie ein aufgespannter Regenschirm mit dem Schlund in der Mitte. Gibt es schärfere Gegensätze als die zwischen ihm und uns?
Flusser konstruiert für den Kraken eine spiralförmige Existenzweise, ja einen ganzen Neospiralismus. Dieser ist dann aber gar nicht mehr weit vom menschlichen entfernt – wie ihn z.B. der Rote Baron mit seinen sich immer höher schraubenden Flügen ohne Sauerstoff unternahm, wobei seine Notizen zunehmend unlesbarer wurden. Man spricht in diesem Zusammenhang auch von einem „Richthofen-Syndrom“. Darüberhinaus haben beide – Mensch und Vampyrotheutis infernalis – noch dies gemeinsam: „Sie sind Sackgassen der Evolution“ laut Flusser. „Er hat zudem ein Wesen ausgewählt, bei dem es nicht ausgeschlossen ist, daß es über das verfügt, was unsere Philosophen die Fähigkeit zur Weltanschauung nennen, denn sein tierisches Volumen und jener Teil, der die neuronischen Verknüpfungen beinhaltet, ist groß genug,“ schreibt Abraham Moles in einer Rezension der „Philosophiefiktion von Vilem Flusser“.
Die letzte Veranstaltung über den kleinen Tiefseekraken fand am 24. September statt – ebenfalls im Naturkundemuseum. In dessen Tier-„Filmwelten-Reihe“ las Hans Zischler Passagen aus Flussers „Vampyrotheutis infernalis“ vor und der Kustos für Weichtiere präsentierte zusammen mit dem Kustos für Heuschrecken den japanischen TV-Film „Der Vampir aus der Tiefsee“, nachdem sie zuvor das letzte noch existierende in Alkohol eingelegte und inzwischen stark verschrumpelte, kaum tennisballgroße Exemplar der Valdivia-Expedition herumgezeigt hatten. Der Film verdankt sich einem US-Meeresbiologen, der ein ferngelenktes U-Boot bauen ließ, das er mit Scheinwerfern, Kameras und einer Fangvorrichtung ausrüstete. Damit beobachtete er einen Vampyrotheutis infernalis in großer Tiefe vor der Küste Kaliforniens, einen zweiten fing er ein. Durch das Glas einer speziellen Druckkammer sah man anschließend sein langsames Sterben, das zuletzt gnädig weggeblendet wurde.
Gleich am nächsten Tag ging ich in das Zoo-Aquarium, um mir in der dortigen „Welt im Glase“ einen noch halbwegs lebenden Kraken anzukucken. Aber entweder war auch er schon gestorben oder er hatte sich in einer Höhle verkrochen. Ich konnte ihn jedenfalls nirgendwo entdecken. Auch im „Sea Life Aquarium“ dann hatte ich kein Glück: Im Sommer 2007 sorgte dort noch eine Sonderausstellung „Oktopus – Tinte, Tarnung und Tentakel“ für Besucherrekorde, wobei „ein kluger Krake“ sich zu einem regelrechten „Star“ entwickelte: Er hatte nach einem mehrtägigen Training gelernt, mit seinen Fangarmen den Schraubverschluß von Flaschen zu öffnen, in denen sich Nahrung für ihn befand. Nun war er aber nicht mehr da.
Dafür lagen in der Nähe des „Sea Life Aquariums“ vor der dortigen „DDR-Ausstellung“ einige Exemplare der thüringischen Zeitung „Freies Wort“ herum – mit der Schlagzeile: „Der Krake Stasi streckt immer noch seine Tentakel aus“. Das ging mir jedoch zu sehr ins Imaginäre – Metaphorische gar. Außerdem war es ein alter Hut: Immer wieder hat man die Intelligenz- bzw. Geheimdienste mit Kraken in Verbindung gebracht.
Umgekehrt hatten 1992 auch einmal zwei Neurobilogen, Graziano Fiorito und Pietro Scotto, die mit in der Bucht von Neapel gefangene Kraken Intelligenztests anstellten, für Schlagzeilen gesorgt, indem sie behaupteten, dass das Gehirn dieser Weichtiere ähnlich „hochdifferenziert wie das von Menschen“ (Geheimagenten, Octopussys?) sei. Obwohl ganz anders aufgebaut, besitze es ebenfalls die Fähigkeit des „Beobachtungslernens“. Der Meeresforscher Jacques-Yves Cousteau hatte zuvor basierend auf eigenen Beobachtungen gemeint: „Wenn ein Taucher die Augen eines großen Kraken auf sich gerichtet sieht, empfindet er eine Art Respekt, so als begegne er einem sehr klugen, sehr alten Tier.“
Der Soziologe und Résistancekämpfer Roger Caillois schrieb in seinem bereits oben erwähnten Buch: „Der Krake scheint aufrecht zu gehen wie ein Mensch. Sein kapuzenförmiger Kopf und die riesigen Augen erinnern an die als sadistisch verschrienen, in Kutten gehüllten Folterer einer geheimnisumwitterten Inquisition. Der Krake, dieses Hirntier, um nicht zu sagen, dieser Intellektuelle, beobachtet immerzu, während er agiert. Diese Besonderheit, die offenbar sein innerstes Wesen zum Ausdruck bringt, läßt sich sogar bei Hokusais wollüstigen Kraken feststellen: Er beugt sich über den Körper der nackten Perlentaucherin, die er in Ekstase versetzt, und läßt sie nicht aus den Augen, als verschaffe es ihm zusätzlichen Genuß, ihre Lust zu beobachten.“ (Eine Kopie des Bildes findet sich auf: http://www.zoradelbuono.de/pdf/text/historisches/zdb_blaueswunder.pdf
Ich ging nach Hause und beschloß, fortan keine Calamaris mehr zu essen. Mehr konnte ich für die Cephalopoden erst einmal nicht tun.
In der FAZ fand ich später noch einen Artikel von Julia Voss, in dem es um eine Kritik an der „scheußlichen“ Affen-Gehirnforschung der Universität Bremen“ geht. „Das ist der Unterschied zu früher,“ schrieb sie, „der Konflikt ist nicht mehr der zwischen Herz und Verstand – es steht heute Forschung gegen Forschung“. Das spektakulärste Beispiel dafür lieferte ihr zuletzt ein Octopus: „Wegen seiner dicken Nervenfasern ist er ein klassischer Modellorganismus der Neurobiologen; doch was man sich als vermeintlich einfachen Organismus ins Labor holte, entpuppte sich als intelligentes Lebewesen. Der Octopus verblüffte die Wissenschaft mit der Fähigkeit, zu beobachten, wie Futter in Marmeladengläsern deponiert wurde. Er sah zu, griff das Glas, schraubte es auf und aß die Garnele“. Da stand also laut Julia Voss „Forschung gegen Forschung“.
Inzwischen schaffte sich das AquaDom einen neuen Oktopus an. Er scheint sich auch schon gut eingelebt zu haben. Kürzlich klaute er dem Aquariumspfleger die Taschenlampe. Dazu heißt es in einer Presseerklärung: “ So schnell konnte Martin Hansel, Chefaquarist im AquaDom und Sea Life Berlin gar nicht gucken, als sich plötzlich acht Arme gierig an seine Taschenlampe klammerten. Kein Ziehen und Zerren half, der kleine Krake stülpte sich gleich ganz über das für ihn so faszinierende Leuchtmittel und ließ es einfach nicht mehr los. Martin Hansel meint: „Für Octopoden sind die gebündelten Lichtstrahlen einer Taschenlampe in keinster Weise gefährlich, deshalb gönnen wir ihm seine Eroberung gerne noch ein bisschen. Denn: Die außergewöhnlichen Tiere brauchen Beschäftigung, damit sie nicht verkümmern.“
So ähnlich sieht das auch der Direktor des Basler Zoos, in dessen Aquarium man neuerdings ebenfalls einen Kraken bestaunen kann, der mit seinen 8 Fangarmen Dosen und Gläser öffnet. Radio Regenbogen berichtete: „Zur Fütterungszeit kann der Oktopus beim Öffnen eines Joghurtglases mit fest sitzendem Plastikdeckel oder einer Konservendose mit Schraubverschluss beobachtet werden. Darin sind Muscheln, Garnelen oder Fische. Das Öffnen der Dosen dient laut einem Sprecher des Zoos als Denksport und soll verhindern, dass sich der zu den intelligentesten Tieren zählende Meeresbewohner langweilt.“ Außerdem ist der kluge Krake eine willkommene Attraktion für den Basler Zoo, freut sich der Direktor.
Weniger erfreut war man dagegen über die Klugheit eines Kraken-Weibchens im Santa Monica Pier Aquarium in Kalifornien, wie apa meldete: „Der Oktopus hatte über Nacht ein Ventil seines Beckens geöffnet und die Einrichtung mit hunderten Litern Salzwasser überschwemmt. Auch die Büros standen unter Wasser, als die Mitarbeiter morgens zur Arbeit erschienen. Als Täterin machten sie rasch ein Oktopus-Weibchen aus, das bereits als neugierig und gesellig galt. Tiere kamen bei der Überschwemmung nicht zu Schaden, wie Aquariums-Sprecher Randi Parent sagte. Allerdings hätten die Wassermassen möglicherweise den neuen Fußboden beschädigt.“
In einem taz-Artikel ging es dann wieder um Krakenforschung auf der alten Subjekt-Objekt-Einwegschiene: „Das größte Auge, das Forscher bislang untersucht haben, gehört einem sogenannten Koloss-Kalmar aus der Tiefsee. Mit 27 Zentimetern Durchmesser ist es deutlich größer als ein Bundesliga-Fußball. „Es ist ein wirklich phänomenales Auge“, berichtete der neuseeländische Kalmar-Experte Steve O’Shea in Wellington. Es handele sich um das „einzig intakte Auge“ eines Riesen-Kalmars, das je gefunden wurde. O’Sheas Team untersucht am Nationalmuseum Te Papa in Wellington derzeit den Koloss-Kalmar (Mesonychoteuthis hamiltoni), der Fischern im Februar 2007 in der Antarktis ins Netz gegangen war. Der 495 Kilogramm schwere und zehn Meter lange Kopffüßer ist einer der größten je gefangenen Kalmare. Die Fischer auf der Jagd nach Seehechten hatten das Tier zufällig gefangen. Als der riesige Tintenfisch an Bord gehievt wurde, soll das Tier noch gelebt haben. Dabei wurde jedoch das zweite Auge zerstört. Bisher war das Tier eingefroren, seit Montag wird es in einem Chemikalienbad vorsichtig konserviert. Der überaus seltene Fang zieht gleichermaßen die Aufmerksamkeit zahlreicher Forscher und Kamerateams auf sich. Interessierte können die Untersuchungsergebnisse am Te Papa-Museum im Internet runterladen: http://squid.tepapa.govt.nz/ (squid ist das englische Wort für Tintenfisch)
Einige angloamerikanische Verhaltensforscher haben am lebenden Objekt Neues entdeckt – wie Focus berichtete: „Männchen der australischen Riesensepia kommen auf raffinierte Weise bei den Weibchen zum Erfolg. Wie britische und US-Biologen beobachteten, erschleichen sie sich Paarungen, indem sie sich als Weibchen tarnen. Gemeinhin weisen die Tintenfisch-Weibchen 70 Prozent aller Annäherungsversuche ab. Zudem haben sie meist einen festen Partner, der den Großteil ihrer Eier befruchtet und Rivalen verjagt. Einzelgängerische Männchen färben ihre Haut blitzschnell „weiblich“ und nehmen die Armhaltung Eier legender Weibchen an. Auf diese Art täuschen sie den Wächter, der die sich anschleichenden vermeintlichen Weibchen toleriert. In der Hälfte der Fälle kam es zum Geschlechtsverkehr, aber auch einige Männchen versuchten, sich mit ihren getarnten Geschlechtsgenossen zu paaren.
Weitere Neuigkeiten und Geschichten über Kraken finden sich auf der Webpage des „Octopus News Magazine“ – z.B. solche:
Two South Wales families who discovered a stranded octopus on a South Wales beach almost certainly saved the creature’s life. Gary Phillips, his wife and daughters were walking at Rest Bay, Porthcawl, with their friends when they came upon the octopus on dry sand. It looked lifeless, but recovered after being put into a rock pool. Experts say that the octopus would not have survived for more than two hours had it not been rescued. Gary, a 30-year-old quantity surveyor was walking with his wife Rebecca, and twin sons, Neurin, and Iestyn, 18 months, and their friends Steve and Louise McCarthy and their twin daughters, Megan and Grace, four.
Gary said: „My wife found the octopus and called us over. At first we thought it was dead but we gave it a little prod and found that it was breathing and moving. We took it to shallow water and then put it in a rock pool. It gradually recovered and then swam off gracefully. „It was the first time I had seen a live octopus outside an aquarium. „It’s nice to know that we may have saved its life. Gary did some research after finding the octopus and discovered that it was a Curled Octopus (Eledone Cirrhosa).
Octopus expert Andrew Grimmer, from the Blue Reef Aquarium, in Tynemouth, Tyneside, said: „Curled octopus are not uncommon here but they are usually found in lobster pots by fishermen. „It is unusual for them to be out of water and very unusual for them to be found on dry sand. It would have survived only a couple of hours. Mr Grimmer said it is currently the breeding season for octopuses, and he suspected that the creature was female and was weak after laying her eggs. It was possible that in its weakened state the octopus had been washed up onto the dry sand.
Goethe meinte einmal: „Es gibt nichts Schöneres im Leben als morgens eine Lerche zu hören – und abends eine zu essen“. So ähnlich ist es auch mit den Kraken: Die einen sind stolz, einen gerettet zu haben, und die anderen, ihn geschmackvoll zubereitet zu haben – im Internet liest sich das dann zum Nachmachen so:
„Man nehme 2 kg Octopus, 2 Koblauchzehen, 2 Zwiebeln, etwas Ingwer, etwas Curcuma, 2 Eßlöffel Senfkörner, etwas Thymian, 250 ml Essig, 250 ml Olivenöl und ein paar Peperoni bzw. Piment (vorsicht scharf!). Den Octopus für ca. 30 Minuten im Wasser kochen. Dann in ca 4 cm-lange Stücke schneiden.“ usw.
Während der Fußball-WM wurde ein Krake, der im Sea-Life-Aquarium von Oberhausen gefangen gehalten wird, berühmt: Er – Paul – sagte die Spielergebnisse voraus, indem er zwischen zwei Becken mit Miesmuscheln, seiner Nahrung, wählte. Dem Geschäftsführer Stefan Porwoll wurde inzwischen viel Geld für den Kraken geboten. „Leider haben diese Tiere nur eine Lebenserwartung von drei Jahren“, sagt er, „aber vielleicht schafft Paul ja vier“. Sicherheitshalber sucht Porwoll aber schon nach einem Nachfolger für Paul. Weil der Krake allein im Becken gehalten wird, hat er sich mit Porwoll angefreundet: Er saugt sich an dessen ausgestreckten Arm fest, „oft den ganzen Nachmittag“.
„Der Prophet von Oberhausen“, wie Paul auch genannt wird, kommt mittlerweile auf 232 Millionen Eintragungen im Internet.
Das scheint die Süddeutsche Zeitung zu einer Wissens-Kolumne über verschiedene „Tintenfisch“-Arten motiviert zu haben:
– Octopus vulgaris paart sich nur einmal im Leben – wenn der Spaß vorbei ist, produzieren Drüsen nahe der Augen ein Hormon, das langsam den Tod einleitet. Werden die Drüsen entfernt, verlängert sich die Lebenserwartung. (Wir verdanken dieser seiner Besonderheit den Spruch „Post coitum animalium triste est“ – und wissen jetzt auch warum!)
– Männchen der Art Ancistrocherirus lesueurii wanzen sich an potentielle Partnerinnen heran, indem sie sich äußerlich als Weibchen tarnen
– Das Männchen der Art Tremocotopus violaceus ist etwa drei Zentimeter lang und damit genauso groß wie eine Pupille des bis zu zwei Meter langen Weibchens. Mit dem Sex klappt es trotzdem.
– Euprymna scolopes lebt vor Hawaii und geht nur nachts auf Beutezug. Damit Feinde, die im Sand des Meeresbodens lauern, den Schatten des unscheinbaren Tieres nicht erkennen, arbeitet der Kalmar mit Bakterien zusammen. Diese leuchten in einem Organ auf seiner Unterseite und hellen das Tier so auf, dass es gegen das Mondlicht nicht mehr erkennbar ist.
– Der Kalmar Taningia danae erreicht eine Größe von etwa 2,3 Meter und wiegt bis zu 60 Kilogramm. Auf der Jagd in der Tiefsee vertraut er auf eine besondere Technik: Unmittelbar bevor er seine Beute packt, blinken Leuchtorgane auf seinem Körper grell auf. So sieht das Tier, was es gleich fressen wird, kann zielsicher zupacken und blendet außerdem das Opfer.
– Die Weichtiere haben einen robusten Kern: Die Schnäbel, mit denen Tintenfische Beute zerkleinern, bestehen aus einem der härtesten Biomaterialien überhaupt.
– Forscher auf den Falklandinseln haben einen Tiefsee-Tintenfisch mit einem Riesenpenis entdeckt. Als sie das Tier untersuchten, wuchs der zunächst unscheinbare Penis auf eine Länge von 67 Zentimetern an. Damit ist das Geschlechtsorgan im erigierten Zustand fast genauso lang wie der Tintenfisch der Art Onykia ingens selbst, schreiben die Forscher um Alexander Arkhipkin vom Fischereiministerium der Falklandinseln im «Journal of Molluscan Studies». Die Entdeckung gibt neue Einblicke in das Paarungsverhalten der Tiefseemollusken, wie Arkhipkin dem Sender BBC erläuterte. Bei allen Kopffüßern ist die Körperform hinderlich für die Paarung. Viele Tintenfische haben daher einen Paarungsarm, mit dem sie Spermien durch die Haut des Weibchens schießen. Den Tiefsee-Tintenfischen fehlt dieser modifizierte Arm jedoch. Die Forscher rätselten daher, wie diesen Tieren die Paarung gelingt. Der stark verlängerte Penis sei die offensichtliche Lösung dieses Problems, sagte Arkhipkin.