Bananen-Gene
Etwa 98,5 Prozent unserer Gene sind mit denen von Schimpansen identisch, mit Bananen teilen wir jedoch nur 50 Prozent unserer Gene. „Der Mensch ist zur Hälfte eine Banane“, titelte darob die Berliner Morgenpost.
„Alles Banane“ ist ein Kinderlied des Komponisten Manfred Kindel:
„Wenn am Morgen ein Nashorn kräht
und im Zimmer ein Nilpferd steht,
wenn ein Igel dich zärtlich küsst
und ein Seehund dein Müsli frisst:
Dann ist wieder mal alles Banane, dann ist wieder mal alles klar,
dann ist wieder mal alles Banane, dann ist wieder mal alles klar.“
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Eine Bananengeschichte von Jasmin Lindinger (Klasse 2.c) aus der Sicht einer Banane:
„Ich wohne auf einer Bananenplantage in Südamerika. Da ist es sehr heiß. Mit 200 Bananenfreunden hänge ich dort auf einer Staude. Auf einmal kommen zwei Männer und schneiden mich vorsichtig mit einer Machete von der Staude. Ein Schiff bringt mich in ein anderes Land. Das war eine Schauklerei! Mir ist noch immer ganz schlecht. Mit einem Lastwagen fahre ich in die Reiferei. Dort muss ich vier bis acht Tage reifen. Dann komme ich schön gelb in ein Geschäft. Ich hoffe, mich kauft ein nettes Mädchen!“
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Aber wo kommen die Bananen her, d.h. zu uns?
Auf „helles-koepfchen.de“ heißt es dazu: Als der makedonische König Alexander der Große mit seinem griechischen Heer seinen Feldzug durch Asien veranstaltete, kosteten er und seine Mitstreiter wahrscheinlich im Jahr 327 vor Christus zum ersten Mal eine Banane. In den folgenden Jahren erlangte die Frucht auch in Europa einen gewissen Bekanntheitsgrad – namentlich erwähnt wird sie zum Beispiel in den Texten der altgriechischen Schriftsteller Megasthenes und Theophrastos sowie in den Werken des römischen Autors Plinius des Älteren.
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Bananenbaum in den Tropen
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Bananenbaum im Harz
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Das Wort Banane gelangte Wikipedia zufolge über das portugiesische banana ins Deutsche. Es stammt ursprünglich aus einer westafrikanischen Sprache, vermutlich aus dem Wolof
Bananen, auch Paradiesfeigen genannt, sind eine Pflanzengattung in der Familie der Bananengewächse. Es gibt etwa 80 Arten. Einige Arten bilden essbare Früchte aus, von den die „Dessertbanane“ (Musa x paradisiaca) als Nahrungsmittel angebaut wird. Der Fruchtstand von Bananen wird als „Büschel“ bezeichnet.
Ein „Büschel“ kann aus 6 bis 19 sogenannten „Händen“ bestehen, welche die einzelnen Reihen eines Büschels umfassen. Die einzelnen Früchte, die botanisch zu den Beeren gehören, werden meist 20 bis 35 Zentimeter lang und auch als „Finger“ bezeichnet. Sie sind länglich geformt, meist gekrümmt.
Auf den Staudenblättern der Dessertbanane breitet sich der Pilz Black sigatoka aus, weshalb industriell betriebene Bananenplantagen einmal pro Woche mit Fungiziden besprüht werden.
Im Vergleich mit anderen Obstsorten enthalten die herkömmlichen Zuchtbananen viel Fruchtzucker, also viele Kohlenhydrate und deshalb viel Nahrungsenergie. Aus diesem Grund…,Wikipedia schreibt jedoch: Dennoch… sind Bananen neben den Äpfeln das beliebteste Obst der Deutschen. Eine Umfrage aus dem Jahr 2015 besagt, dass der Durchschnittsbürger in Deutschland pro Jahr ca. 12 Kilogramm Bananen verzehrt.
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Bananenpflücker
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In Manila gerieten wir an einem Nachmittag in einen Taifun.
Wellblechdächer flogen durch die Luft und alle Bananenbäume, die von der Stadtverwaltung zur Verschönerung auf kleine Grünflächen gepflanzt worden waren, wurden umgeknickt, zerfleddert und in alle Winde versreut. Wir flüchteten uns in eine Karaoke-Bar. Als wir unseren Spaziergang am Abend fortsetzten, bot sich uns ein Bild der Verwüstung. Mir taten vor allem die frisch gepflanzten Bananenstauden leid.
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Bananenwaggon von Märklin
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Die Banane hat es in sich
Die „Kronen-Zeitung“ meldete: „Verdeckte Ermittler. Getarnt als Bananen stellten die Beamten in den vermeintlichen Obstkisten nicht weniger als 740 Kilo Kokain sicher.“ Die Polizisten konnten für ihren Einsatz zwischen vier verschiedenen Bananenkostümen wählen:
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Nach diesen weissen Punkten suchten die Einsatzkräfte nicht. Es handelt sich dabei um ein Spinnennetz:
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Die Polizisten entschieden sich alle für die gelben Kostüme, obwohl der Einsatzleiter vergessen hatte, erst einmal zu recherchieren, in welchem Reifezustand sich die Bananen mit dem Kokain in der Lagerhalle gerade befanden.
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In den Hallen für Bananen im Bremer Überseehafen werden sie unreif eingelagert
Um sie alle auf einmal reifen zu lassen, wird in die Halle das Reifegas Ethylen in konzentrierter Form reingeblasen. Vor der Einlagerung wird die geringe Menge Ethylen, die sich in der Hallenluft befindet, rausgefiltert, um die Lagerzeit für die Bananen zu verlängern.
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In Bremen gab es einen Ermittler
Er untersuchte die im Hafen angelandeten Bananen daraufhin, ob sich in den Büscheln nicht eine große Spinne oder eine Schlange verbarg, die womöglich giftig waren. Das kam gelegentlich vor. Die Tiere landeten dann meist in einem der Terrarien im „Aquarium“ des Bremer Überseemuseums, das es inzwischen jedoch nicht mehr gibt.
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Neil Langley (52) aus Wolverhampton (Großbritannien)
Er wollte in seiner Mittagspause gerade sein Essen verzehren, als er eine Spinne zwischen seinen Bananen bemerkte. Schnell schloss er sie in eine Tupperdose ein – und ging in ein Meeting. Langley sagte dem britischen „Mirror“: „Ich fand sie gar nicht so angsteinflößend, aber meine Kollegen waren doch sehr besorgt.“ Einer von ihnen rief bei der Tierschutzorganisation RSPCA an, deren Mitarbeiter das Tier aus der Ferne als Brasilianische Wanderspinne identifizierten.
Erst einmal werden alle beim Anlanden oder später zwischen den Bananen entdeckten Spinnen als „Bananenspinnen“ bezeichnet.
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Nach der „D-Day“-Affäre startete Die Linke nun ein „Bananen-Challenge“ gegen Lindner
Damit soll des FDP-Chefs Krisenmanagement konfrontiert werden: Wer hält länger durch – die Banane, bis sie verfault ist und entsorgt werden muß oder Lindner, der bereits angeschlagen ist und vielleicht ebenfalls bald von seiner Partei entsorgt bzw. endversorgt wird?
Die taz schrieb daraufhin:
Ob Kritik am Kunstmarkt oder Christian Lindner – egal, was schief läuft, sie muss dafür herhalten. Als Mittel für rassistische Beleidigungen im Fußballstadion, als sexuell aufgeladener Gegenstand, um Frauen herabzuwürdigen, als Beleidigung für wenig kluges Verhalten, als abwertende Bezeichnung für korrupte Staaten…Doch wieso eigentlich immer die Banane? Ihre Form allein kann nicht erklären, warum sie als Symbol für allerlei krumme Dinger herhalten muss.
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„Egal wie Banane“
Die „Freiwilligenhelferin“ in einer südafrikanischen Aufzuchtstation für verwaiste Paviane und Meerkatzen, Michi Schreiber, hat nach ihrem erfolreichen Erlebnisbericht „Unbändig – Wie ich nicht nur Affen auswilderte sondern auch mich selbst“ (2022) nun einen weiteren Bericht über ihre Affenliebe veröffentlicht – zusammen mit dem Kriminalbeamten Marc, den sie inzwischen geheiratet hat. Ihre Flitterwochen verbrachten die beiden auf der südafrikanischen Affenstation. Das Buch, dass sie danach veröffentlichten hat den Titel: „Unter Affen – Unsere Reise als Freiwilligenhelfer in Südafrika“.
Daraus sei hier folgende Passage von Michi zitiert:
„Der weiße Truck hatte einen Berg Bananen an der Futterstation abgeladen. Zusammen mit ein paar anderen war es nun unsere Aufgabe, diese nach Reifegrad zu sortieren, sie im Anschluss daran zu waschen und dann zu lagern. Sehr weiche Bananen kamen ins Kühlhaus, die fast reifen Bananen ins Lager und die unreifen unter eine Plane.
‚Wie lange brauchen wir?‘ fragte Marc.
‚Ich würde sagen, so zwei Stunden, wenn wir uns beeilen.‘ Dann schnappte ich mir einen Korb, setzte mich an den Fuß des Bananenberges, schaltete Gute-Laune-Musik an und sortierte los. Hin und wieder wechselten wir die Plätze, sodass wir immer neue Gesprächspartner hatten und es nicht langweilig wurde. Zuletzt brachten wir den Korb mit den aussortierten verschimmelten Bananen auf den Trailer, ein Anhänger, auf dem das gammelige Obst gesammelt und später zum Kompost gebracht wurde.“
Als der weiße Truck eine Woche später erneut Bananen für die Affen brachte, sortierten alle Freiwilligenhelfer den „riesigen Bananenhaufen und lagerten das ältere Obst noch mal um. Die Bananen aus der letzten Woche, die noch nachreifen mußten, würden nun essbar sein. Daher mußten wir sie ins Kühlhaus bringen, sonst wären sie binnen zwei Tagen verdorben. Marc, zwei weitere Helfer und ich sollten den großen Haufen mit den reifen Früchten abtragen, während ein anderes Team die neuen Bananen sortierte und wiederum andere diese in der Badewanne wuschen. Ein letztes Team stapelte die Körbe mit dem Obst um. Was nach vielen Helfern klingt, waren tatsächlich auch an die 20 Leute, und dennoch brauchten wir den ganzen Morgen für die Arbeit. Kurz bevor wir fertig waren, schrie die Helferin, die uns gegenübersaß, jedoch panisch los:
‚Schlange!‘
Wir allen machten einen Satz zurück. Denn am gefährlichsten ist eine Schlange, wenn man sie nicht sieht und dadurch versehentlich bedroht oder einengt. Eigentlich sind die Tiere vor allem Menschen gegenüber sehr friedlich…Das Wichtigste war nun, das Tier zu finden. Irgendwo in den restlichen Bananen mußte es sich versteckt haben…Jasmin fragte das Mädchen, das die Schlange gesehen hatte, wie groß sie war. ‚Etwas dicker als mein Finger und vielleicht einen halben Meter lang‘, sagte sie zitternd. Dann zog Jasmin an einem Ende der vier Meter langen Plane und ich am anderen. Die Bananen kullerten runter und mit ihnen eine kleine Schlange:
eine Erdviper.
Das Tier, das durch die Anwesenheit so vieler Menschen vermutlich sehr gestresst war, zischte in unsere Richtung, ehe es davon kroch. Danach waren alle Helfer sehr viel vorsichtiger und keiner fasste mehr blind in den Bananenhaufen.“
Marc hat dazu Folgendes geschrieben:
Als der völlig überfüllte Truck um die Ecke fuhr, kullerten links und rechts immer wieder Bananen herunter, und als der Fahrer abbremste, fiel ein Haufen Früchte von der Ladefläche. Das bedeutete nichts Gutes! Zu allem Überfluß mußte ich auch noch die herangereiften Bananen sortieren. Manche von ihnen schienen jedoch zu reif und waren innerhalb von zwei Tagen unter der Plane verdorben. Durch meine Arbeit als Polizist habe ich schon so einiges gesehen, aber nichts ist für mich so ekelerregend wie verdorbene Lebensmittel. ‚Wir kann man sich nur so bei ein paar zu weichen Bananen anstellen, wenn man keine Probleme damit hat, Tote zu identifizieren‘, zog Michi mich auf und hatte tatsächlich recht. Die Obduktion und Identifizierung Toter empfand ich in den meisten Fällen sogar spannend. Aber einer schimmelnden Banane konnte ich nichts abgewinnen.
Ein vorbei fliegender Klumpen Bananenmatsch riss mich aus meinen Gedanken, und als ich das freche Lachen von Michi sah, hatte ich den Übeltäter identifiziert. Auch wenn ich mich dafür gewaltig revanchieren wollte und mir bereits eine fiese Banane rausgesucht hatte, die ich für die Rache sogar bereit war anzufassen, musste meine Retourkutsche aufgrund der Schlangensichtung leider verschoben werden.“
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Auf Twitter wird derzeit ein „Bananentrick“ diskutiert
Um an der Supermarktkasse genug Zeit zum Einpacken der Ware zu haben soll man die Bananen einzeln wiegen und die Barcodes genau in die Krümmungen kleben. Das bremst die Kassiererin ab:
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Noch mehr hassen es die KassiererInnen, wenn jemand beim Bananenkauf die Schale vorher abpellt und im Laden läßt. Der Kassierer auf dem folgenden Foto rächte sich, indem er die Eier zerbrach, die Schalen weg warf und nur Eiklar mit Dotter im Karton verkaufte:
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Im Bielefelder Sex-Shop von Klaus und Uschi
Dort wurden lange Zeit neben Dildos und DVDs auch Gurken, Zucchinis und Bananen verkauft. Das scheint nun den Gestalter für eine Buchwerbung inspiriert zu haben (siehe weiter unten). In dem Sex-Shop wurde das Obst und Gemüse jedoch nach einiger Zeit wieder aus dem Angebot genommen, weil es, so das Besitzer-Ehepaar, schneller vergammelte als es gekauft wurde. Die Bananen-Pornos (ein eigenes Genre) ließen sie jedoch im Regal. Auf dem Berliner Pornfilm-Festival meinte eine Schweizer Pornodarstellerin: „Mir sind ehrlich gesagt Bananen und Gurken lieber als Männer“.
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In der taz wurde einmal eine Bild von Endart abgedruckt
Es zeigte eine Banane in einer Möse steckend. Wegen dieser „Pornoseite“, die auch noch aus Versehen am Frauentag 8. März erschien, kam es zu einem Streik der taz-Frauen, der jedoch ohne Forderungen blieb, nur dass der verantwortliche Redakteur und ein Autor für ein paar Tage beurlaubt wurden, wobei einige der streikenden Frauen ihnen versicherten, der Protest sei nicht gegen sie persönlich gerichtet. Es war eher eine unkonventionelle taz-werbeaktion. Die taz-Anzeigenabteilung war nie besonders erfolgreich beim Acquirieren von lohnenden Großanzeigen. Erfolgreicher waren immer nicht-journalistische Aktionen wie taz-Frauenstreiks, taz-Skandale, taz-Notrufe wegen drohender Pleite etc. Auch größere Katastrophen wie der Reaktorunfall in Tschernobyl oder eine Öltanker-Havarie bewirkten jedesmal eine gehörige Auflagensteigerung, während die jetzige Triplekatastrophe Corona-Ukraine-Gaza wohl erst dann in der Hinsicht greift, wenn Russland und/oder der Westen Atombomben an der ukrainischen Front zum Einsatz bringt. Am 19. November 2024 hat die taz darauf bereits spekuliert mit ihrem Seite-1-Aufmacher-Bild, das keine LGBTQIA- sondern eine gerade abgeschossene ATACMS-Rakete zeigt, die nun laut dem Amipräsidenten doch auf Russland abgeschossen werden darf und auch prompt wurde. Dazu kam eine neckisch-russophobe taz-Überschrift: „Last-Minute-Flüge nach Russland“.
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„Ausgerechnet Bananen!“
So lautet der deutsche Titel des US-amerikanischen Foxtrottschlagers „Yes! We have no Bananas“ mit der Melodie von Irving Cohn und dem Text von Fritz Löhner-Beda, der ihn 1923 schrieb. Die deutsche Ausgabe dieses Foxtrotts erschien zunächst als „Bananen-Shimmy“ beim Wiener Bohème-Verlag. (Wikipedia)
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Eine aggressive Pilzerkrankung bedroht laut „oekotest.de“ Bananen-Plantagen weltweit
Die Bananenkrankheit TR4 trifft ausgerechnet die Sorte, die 99 Prozent aller Exportbananen ausmacht.
- Eine Pilzerkrankung namens Tropical Race (TR4) bedroht die Bananensorte Cavendish. Ein Gegenmittel gibt es bislang nicht.
- Jetzt ist der Pilz auch in Costa Rica angekommen. Das Land hat den phytosanitären Notstand verhängt.
- Für Menschen ist der Pilz ungefährlich, für die Bananenpflanze allerdings tödlich..
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„Quarks.de“: Bananen sind die radioaktivsten Früchte
Eine durchschnittliche Cavendish enthält etwa 0,4 Gramm Kalium, das zu 0,01 Prozent aus dem radioaktiven Kaliumisotop K-40 besteht. Eine Banane gibt deswegen 12 Becquerel radioaktive Beta- und Gammastrahlung ab. Wer eine Banane isst, wird umgerechnet mit etwa 0,0001 Millisievert Strahlung “belastet“. Im Vergleich ist das sehr wenig. Bei Flugreisen beispielsweise ist die Belastung durch Höhenstrahlung stärker. Wie stark, hängt von der Flugdauer, -höhe, -route und Sonnenaktivität ab. Für Gelegenheitsflieger ist die Strahlenbelastung durch das Fliegen jedoch genauso gering und gesundheitlich unbedenklich wie das gelegentliche Verzehren von Bananen.
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Die Bananenkäuferin Elizabeth Bagaya auf dem Markt in Kampala
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„Warum sind Bananen krumm?“
So lautet der Titel eines Kinderbuches. Der SWR hat die Frage so beantwortet: Die Erklärung findet man schnell, wenn man Gelegenheit hat, Bananen beim Wachsen zuzusehen. Am Anfang, wenn die Bananen noch klein sind und zwischen den Blättern herauswachsen, wachsen sie nach unten. Wenn sie dann größer werden und die Blütenblätter abgefallen sind, wachsen sie zunehmend nach oben Richtung Licht. Das heißt, sie verändern die Richtung im Laufe des Wachstums; dadurch werden sie krumm.
Man kann das auch im Laden sehen: Es gibt ja inzwischen auch bei uns diese kleinen Baby-Bananen zu kaufen. Die haben nur wenig Krümmung. Sie werden so gezüchtet, dass sie klein bleiben und damit gar keine Gelegenheit haben, während des Wachstums „ihren Kurs zu ändern“.
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In den Siebzigerjahren besuchte ich den Ostberliner Tierpark
Dort nahm mich die Menschenaffenpflegerin mit hinter die Kulissen. Durch die dort vergitterte Tür zum Schimpansenkäfig sah ich, wie eine Schulklasse das Affenhaus betrat. Ein älterer Schimpanse schälte gerade eine Banane. Die Kinder schauten ihm zu und auf die Banane. Das merkte der Schimpanse irgendwann und ging näher an die Glaswand heran. Die Kinder freuten sich. Aber als er plötzlich seine Banane an der Scheibe zerquetschte und diese langsam in das Sägemehl rutschte, fingen zwei Kinder an zu weinen. Der Lehrer verließ daraufhin mit der Klasse eilig das Affenhaus. Die Pflegerin erklärte mir später, dass die Südfruchtverschwendung der Tiere in den DDR-Zoos wirklich ein Problem sei.
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Man erinnert sich vielleicht noch an das viel zitierte Wende-Cover der Titanic: Es zeigt eine lächelnde junge Frau, die eine geschälte Gurke in der Hand hält. Dazu heißt es auf dem Cover:
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Jetzt hat die Ostberliner Kulturanthropologin Luise Meier in ihrem Roman „Hyphen“ (2024) ebenfalls das Bananenthema aufgegriffen
Es geht in dem Buch um eine Neuorganisation des Sozialen und Ökonomischen nach dem Zusammenbruch der Energiesysteme in den Jahren 2025-2027. Der Kapitalismus wurde damit nicht durch den Klassenkampf „besiegt“, sondern quasi technisch weggewischt.
Eine der Protagonistinnen, Maja, empfand heimlich „eine große Genugtuung, als Bananen praktisch nirgendwo mehr in Deutschland aufzutreiben gewesen waren. Sie waren eben genau das Symbol dafür gewesen, dass im Kapitalismus die vermeintliche Freiheit der einen mit der Unterdrückung, Ausbeutung und massiven Zerstörung der Lebensräume der anderen untrennbar verkettet gewesen war.“
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Luise Meier. Vor ihrem Roman „Hyphen“ veröffentlichte sie eine theoretische Arbeit mit dem Titel „MRX-Maschine“
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(Es gibt inzwischen mehrere Bücher über die blutige Geschichte der US-Bananenplantagen in Südamerika, neuerdings geht es den Autoren dabei jedoch vor allem um den ökologischen Anbau von Bananen und um Fair-Trade.)
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Arnold Schönberg beim Nachdenken über die Komposition einer Bananensymphonie. Er raucht dabei getrocknete Bananenschalen.
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„Maja hatte es nicht verwundert, „dass das alte Logo der United Fruit Company noch bis zur Umbenennung in Chiquita 1944 ein Gewehr geziert hatte und die Profite des neokolonialen Unternehmens in den Zweitausendern direkt in kolumbianische Todesschwadrone und Paramilitärs geflossen waren. Was man auch tat, wie man den Einkaufszettel auch drehte und wendete, es war ein Kolonialverbrechen, ein Sklavenhandel, ein Landraub gewesen.“
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Für die hiesigen Konsumenten bedeutete dies laut Luise Meier: „Die Bananen hatten sich in den Supermärkten gestapelt wie Siegessäulen des Antikommunismus, Triumphbögen des Neokolonialismus – nicht die Bananenrepublik hatte die Banane in deiner Hand hervorgebracht, sondern die Banane in deiner Hand die Bananenrepublik. Die Gewalt jenseits des konsumierenden Bewußtseins hatte sich an der Harmlosigkeit des Produkts genährt, das sich als Frucht ausgegeben hatte.“
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Die eigentlichen Früchte wurden jedoch Luise Meier zufolge „auf amerikanische und Schweizer Konten gelagert, haltbar gemacht in der Abstraktion“. Es wurmte Maja ein bißchen, dass der Kapitalismus mit dem Stromnetz nun einfach in sich zusammengebrochen war und man sich nicht mehr „irgendwie an ihm rächen konnte“.
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Lange vor diesem Meierschen Systemzusammenbruch besuchte ich Israel und dort u.a. einen Kibbuz am See Genezareth
Im Speisesaal meinte eine Frau zu mir, die neben mir saß: „Wenn Du statt an unserem Bananenhain nicht zum Kibbuzhaupteingang links abgebogen sondern geradeaus gefahren wärst, wärst du nach 15 Kilometern zum Paradies gekommen. „Meinst Du das biblische Paradies?“ fragte ich sie ungläubig. Ja, das meinte sie. Erschüttert dämmerte es mir, dass selbst die Sozialisten in den Kibbuzen die Bibel inzwischen als Grundbuch (Kataster) lasen. Eine Studie bestätigte das kürzlich: Immer mehr Israelis werden gläubig.
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Das liegt aber wohl nicht an der paradiesischen Frucht Banane, die im Christentum eine eher spirituelle Symbolik hat: „Ihre schützende Schale steht für Gottes Liebe, ihr Wachstum in Büscheln symbolisiert die christliche Gemeinschaft und ihr Reifungsprozess spiegelt die geistliche Reife wider,“ heißt es auf „christianpure.com“
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So eine Banane wie diese hier im Bild wurde eine Zeit lang in Berlin von außen an Kunstgalerien gesprayt. Die Galeristen fanden das anscheinend gut.
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Jedesmal wenn ich bei meiner Freundin übernachte, legte sie mir am Morgen nach dem Frühstück eine Bio-Banane auf meine Aktentasche
Später im Büro esse ich sie am Schreibtisch. Wenn ich zu Hause schlafe, kaufe ich mir auf dem Heimweg Abends bei einem Spätkaufladen zwei ChiquitaFyffes-Bananen: Eine esse ich sogleich am Schreibtisch, die andere nehme ich Morgens mit ins Büro.
Bio-Bananen ist klar, es sind angeblich ungespritzte, über einen Fair Trade via Biosupermarkt über uns gekommene Südfrüchte. Eine Organisation, die sich dazwischen bewegt, ist die Bananalink (bananalink.org.uk). Sie hat laut eigener Aussage „a long track record of making a real difference to the lives of plantation workers, small scale farmers and their communities, and has made a significant contribution to making tropical fruit export production more ethical and sustainable.“
ChquitaFyffes-Bananen sind etwas ganz anderes: 2014 fusionierte der amerikanische Schweinekonzern Chiquita mit dem irischen Konkurrenzunternehmen Fyffes (mit seiner Marke „Sol“). Die Welt schrieb: „Damit entstehe das neue Unternehmen ChiquitaFyffes mit einem Umsatz von 4,6 Milliarden Dollar (3,3 Milliarden Euro), teilten die Unternehmen in einer gemeinsamen Erklärung mit. Chiquita werde einen Anteil von 50,7 Prozent halten, Fyffes 49,3 Prozent. Durch die Fusion entsteht aber nicht nur ein neuer Bananen-Riese, sondern auch ein Schwergewicht im Bereich abgepackte Salate, Melonen und Ananas. Es zählt rund 32.000 Beschäftigte und wird in mehr als 70 Ländern präsent sein. Durch die Fusion versprechen sich beide Unternehmen Einsparungen in Höhe von umgerechnet 28,8 Millionen Euro. Gemeinsam überholen die beiden Unternehmen nach Zahlen der Marktbeobachter der Organisation Bananalink mit 27 Prozent Weltmarktanteil knapp den bisherigen Marktführer, den US-Konzern Dole (26 Prozent). Zusammen mit dem ebenfalls amerikanischen Konzern Del Monte und Noboa aus Ecuador beherrscht das Firmenquintett fast 80 Prozent des Weltmarkts.“
All das ist ziemlich unappetitlich. Die „Welt“ schreibt: „Die Marktmacht der wenigen großen Lieferanten könnte also [aufgrund der Fusion] zunehmen. Ob es in den deutschen Supermärkten zu steigenden Preisen kommt, ist dennoch keine ausgemachte Sache. Denn den Bananenkonzernen stehen ebenfalls große Abnehmer gegenüber, in Deutschland etwa die vier großen Gruppen um Edeka, Rewe, Aldi und Lidl. Bei ihnen werden sich die Lieferanten schwer tun, höhere Preise durchzusetzen, denn Bananen gelten – ebenso wie beispielsweise Frischmilch – als typisches Produkt, an dem die Verbraucher die Preiswürdigkeit eines Ladens insgesamt bemessen. Die Handelsketten wissen um diese Signalwirkung und werden deshalb darum kämpfen, die Endverbraucherpreise niedrig zu halten.
Für die Preiszusammensetzung spielen Lieferanten wie Chiquita eine wichtige Rolle. Der Marktexperte Denis Loeillet hat die Endverbraucherpreise auf den Anteil der Wertschöpfungsstufen hin analysiert. Ergebnis: Auf die Lieferanten entfällt mit 43 Prozent der dickste Brocken. Rund 25 Prozent kassieren die Reifereien, gut 14 Prozent der Einzelhandel. Den Rest teilen sich Produzentenfirmen und Pflücker.
In Deutschland sind Bananen nach Äpfeln das zweitbeliebteste Obst mit einem Konsum von durchschnittlich etwa zwölf Kilo pro Kopf. Die Zeiten großen Marktwachstums sind allerdings vorbei – der Bananenmarkt gilt in Deutschland als gesättigt.
Auf dem Weltmarkt ist die Frucht indes die wichtigste gehandelte Obstsorte. Knapp 20 Prozent der Bananenernte, die Agrarfachleute auf 105 Millionen Tonnen taxieren, werden grenzüberschreitend gehandelt. Zum Vergleich: Bei Äpfeln liegt dieser Anteil bei gut zehn Prozent, andere tropische Früchte wie Mangos schaffen nur Exportanteile im unteren einstelligen Prozentbereich.
Dennoch wird der größte Teil der Bananen in den Erzeugerländern verspeist. In einigen afrikanischen Ländern wie Ruanda, Kamerun oder Gabun zählen sie zu den Grundnahrungsmitteln mit Verbräuchen von schätzungsweise mehr als 100 Kilogramm jährlich pro Kopf.“
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Diese mit Duct Tape an die Wand geklebte Banane wurde am 20.11.2024 für 6,2 Millionen Dollar als Kunstwerk von Maurizio Cattelan an einen Sammler versteigert
Im Preis inbegriffen ist, dass die Banane regelmäßig, bevor sie verfault, durch eine frische ersetzt wird, und dabei auch das Stück Duct Tape. Vielleicht ist dieser neoliberale Schwachsinn das erste Kunstwerk mit Frischegarantie…Das ZDF berichtete auf seiner Internetseite:
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Eine Bananenrache von Rosalind Bee:
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„Teneriffa.news“: Kanaren werfen 2,2 Millionen Kilo Bananen auf den Müll
Der Bananenpreis droht zu sinken. Als Gegen-Maßnahme schmeißen die Kanaren 2,2 Millionen Kilo Bananen einfach auf den Müll.
2.200.000 Kilogramm Bananen sind auf den Kanarischen Inseln vernichtet worden. Die Maßnahme ist drastisch. Und mit Blick auf den Hunger unter anderem nur wenige Hundert Kilometer weiter östlich kaum nachzuvollziehen. Und trotzdem hat die Politik der Kanaren sogar zugestimmt.
Der Verband der Bananenerzeuger der Kanarischen Inseln (Asprocan) will mit der drastischen Maßnahme der Vernichtung von 2,2 Millionen Kilo Bananen einem Preisverfall zuvorkommen.
Die Regierung der Kanarischen Inseln muss dieser Maßnahme zustimmen. Nicht zuletzt, da sie den Anbau subventioniert. Und nun werden nicht nur Lebensmittel in großem Stil vernichtet, sondern auf diesem Weg erneut Kosten erzeugt. All das geschieht paradoxerweise, um den Preis stabil zu halten. Und das, obwohl der Preisunterschied zwischen Erzeugung und Verbraucher im August bei 666 Prozent lag.
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Der letzte Schrei für solche, die alles, was aus Plastik ist, gerne kaufen – und sind das nicht fast alle Konsumenten, die wenig Geld haben, aber viele Wünsche?:
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Diese Bananen-Sorten gibt es
- Obstbanane: Die gelbe Obstbanane wird in Europa besonders gerne verspeist: Sie ist frisch genießbar und liefert Stärke, Zucker, Vitamine und Kohlenhydrate.
- Kochbanane: Neben der gelben Obstbanane gibt es auch noch die fast schwarze Kochbanane, die vor allem in Asien und Südamerika als Grundnahrungsmittel verwendet wird. Sie ist roh nicht verdaulich und wird daher gekocht, gebraten, frittiert oder gebacken.
- Textilbanane: Die Textilbanane hingegen wird hauptsächlich zur Fasergewinnung angebaut.
Die Blätter der Bananenstaude finden Verwendung als Viehfutter und zum Dachdecken, während die Blüte in Indien als Gemüse gekocht und verzehrt wird.
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„Duda.news“: Egal, ob in Büchern, in der Affenforschung oder in Filmen: Affen fressen in darin häufig Bananen. Doch mit der Wirklichkeit hat das nicht so viel zu tun.
Wenn der Affenkönig Louie durch den Film „Dschungelbuch“ tanzt, liegen überall um seinen Thron Bananenschalen herum. Auch in anderen Geschichten und Liedern kommen häufig Bananen fressende Affen vor. Selbst Affen-Stofftiere halten welche in den Händen.
„Polyvore.ch“: Sind Bananen gesund für Affen? Der Grund: die süßen Früchte verursachen bei vielen Tieren Verdauung- und Zahnprobleme – und Diabetes. “In freier Wildbahn fressen Affen zwar auch Bananen, jedoch sind diese längst nicht so zuckerhaltig wie die `Kulturbananen`, die bei uns verzehrt werden”, erklärt die Artenschutzbeauftragte des Zoos, Dr. Parin.
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„Der Präsident ist Sohn des Bananen-Milliardärs“
Das japanische Unternehmen Furukawa konnte in Ecuador ein System der Leibeigenschaft aufbauen. Mit politischer Hilfe, kritisiert der Soziologe Stalin Herrera.
taz: Herr Herrera, das ecuadorianische Verfassungsgericht hat den japanischen Konzern Furukawa wegen „moderner Sklaverei“ verurteilt . Er hat über Jahrzehnte die Menschenrechte Hunderter Landarbeiter auf Plantagen mit Abacá-Bananenpflanzen verletzt, deren reißfeste Fasern in vielen Produkten wie Seilen, Teppichen und manchen Papiersorten stecken. Was bedeutet das Urteil?
Herrera: Zuerst einmal ist es überaus positiv, dass die höchste juristische Instanz des Landes ein derartiges Urteil spricht und dass dieses Urteil nicht mehr anfechtbar ist. Der Prozess hat seit 2019 alle juristischen Etappen durchlaufen und ist ein Erfolg für die Arbeitsrechte in Ecuador. 342 Arbeiter:innen hatten sich in der Organisation „Nie wieder Furukawa“ zusammengeschlossen und Klage eingereicht.
taz: Die Liste an Vorwürfen ist lang und furchtbar: kein Zugang zu Trinkwasser, zu grundlegenden sanitären Einrichtungen und Gesundheitsdiensten für die Mitarbeitenden, schwere Arbeitsunfälle wegen Missständen vor Ort. Wie war das überhaupt möglich? Es gibt doch Inspektionsteams der Regierung, Arbeits- oder Gesundheitsministerium hätten die Kontrolleur:innen doch nach Aufkommen der ersten Vorwürfe auf den Plantagen vorbeischicken können oder sogar müssen.
Herrera: Gute Frage. In Ecuador ist zum einen die staatliche Infrastruktur seit 2017 rückgebaut worden. Die von Ihnen angesprochenen Inspektionsteams gibt es nicht mehr in der gleichen Zahl wie noch 2017 oder 2018. Hinzu kommt, dass das Arbeitsministerium den Konzernen sehr nahesteht. So hieß der Arbeitsminister unter Präsident Lenín Moreno von 2017 bis 2021 Raúl Ledesma und ist der Sohn des Präsidenten des wichtigsten Exportgremiums im Bananensektor.
taz: Gewerkschaften hatten damit wohl also einen schweren Stand?
Herrera: Für Gewerkschaftler:innen war mit dieser Nominierung klar, dass es unter dieser Regierung zu keinerlei Fortschritten bei den Arbeitsrechten kommen würde – das Arbeitsministerium galt als de facto unter der Regie der bananenexportierenden Wirtschaft. Die Präsenz der ökonomischen Elite in den politischen Entscheidungsstrukturen ist ein historisches und strukturelles Problem Ecuadors – bis heute. Der heutige Präsident, Daniel Noboa, ist der Sohn des Bananenmilliardärs Álvaro Noboa. Sein Vorgänger war mit Guillermo Lasso ein Vertreter der Finanzbranche.
taz: Machen sich diese Verhältnisse bei den Inspektionsteams der Regierung bemerkbar?
Herrera: Durchaus. Schon ihre Zahl ist im Vergleich zu den Nachbarländern wie Peru oder Kolumbien deutlich geringer. Zudem werden Visiten vorab angekündigt, sodass sich die Unternehmen darauf vorbereiten können. Das konterkariert die Idee der Inspektionen, trägt dazu bei, dass Verstöße gegen die Arbeitsrechte ungeahndet bleiben und die gewerkschaftliche Organisationsquote in Ecuador bei gerade 2,8 Prozent liegt.
taz: Ist der Fall Furukawa die Ausnahme oder ist es einer von vielen Fällen? Es gibt Berichte, denen zufolge Unternehmen die Agrararbeiter:innen über Dekaden in einem System der Leibeigenschaft gehalten und systematisch ausgebeutet haben.
Herrera: Nein, das ist kein Einzelfall, es gibt gut dokumentierte Fälle von den Plantagen, vor allem im Bananenanbau. Besonders an der Küste und dort speziell im Süden des Landes gibt es Fälle vergleichbarer Strukturen. Sie stehen für eine Ausbeutungskultur unter der großgrundbesitzenden Elite, die weit verbreitet ist und die durch wissenschaftliche Studien seit Anfang der achtziger Jahre belegt ist. Neben dem Bananen- geht es etwa auch um den Schnittblumenanbau. Mit dem Fall Furukawa kommt ein weiteres Produkt hinzu, eben die Abacá-Pflanzenfaser. Die dort über einen sehr langen Zeitraum praktizierte Ausbeutung, die mit extremen Arbeitsrechtsverletzungen einherging, ist tatsächlich schockierend.
taz: Ecuador ist ein Land, in dem es kaum noch organisierte Arbeiter:innen gibt. Auf 2,8 Prozent ist die Quote gewerkschaftlichen Bindung gesunken. Woran liegt das?
Herrera: Es gibt einen ganzen Strauß von Gründen: Wir haben es mit einem gewerkschaftsfeindlichen Ambiente zu tun, vor allem auf dem Land. Branchengewerkschaften, die eben nicht an den einen Betrieb gebunden sind, sondern Arbeiter:innen aus der gesamten Branche vertreten, werden behindert. Das zeigt das Beispiel von ASTAC, einer Branchengewerkschaft im Plantagensektor Ecuadors, die auf ein Urteil des Verfassungsgerichts wartet, um legal in Ecuador arbeiten zu können. Hinzu kommt, dass Ecuador mehr und mehr zum Land mit kleiner und mittelständischer Unternehmensstruktur wird. Der Bedarf an klassischen Gewerkschaften, die sich ab 25 Arbeiter:innen organisieren dürfen, ist rückläufig. Hinzu kommt, dass immer mehr Unternehmen mit Sub-Sub-Sub-Angestellten arbeiten, die von Dienstleistern gestellt werden, sich aber erst gar nicht organisieren dürfen.
taz: Sie sprechen von einer gewerkschaftsfeindlichen Kultur: Haben organisierte Arbeiter:innen auch persönlich Nachteile zu befürchten?
Herrera: Wer sich trotzdem organisiert, wird oft entlassen, landet auf schwarzen Listen und wird bedroht. Auch tätliche Angriffe hat es schon gegeben. In Ecuador gibt es wirklich einen enormen institutionellen Widerstand dagegen, sich mit Arbeitsrechten zu beschäftigten oder sie sogar einzufordern. Die gewerkschaftsfeindlichen Strukturen reichen weit in die Institutionen hinein.
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taz: Der US-Bananenkonzern Chiquita Brands hat die paramilitärische Gruppe AUC in Kolumbien finanziert
Jetzt muss Chiquita Brands erstmals die Familien von acht ermordeten Opfern mit rund 38 Millionen Dollar entschädigen. Das entschied am Montag ein Geschworenengericht in Florida in einem Zivilprozess.
„Dieses Urteil ist eine Botschaft an alle Firmen dieser Welt, die sich auf Kosten der Menschenrechte bereichern: Ihre Taten werden nicht ungestraft bleiben“, sagte Marco Simons von der Organisation EarthRights International. Seine Organisation hat einige der Opfer vertreten.
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Bis in die 1950er-Jahre waren Bananen teurer Luxus. Bezahlbar und quasi Grundnahrungsmittel wurden die Bananen erst mit der Erfindung des Bananenkartons Mitte der 1960er-Jahre. Der Karton rationalisierte den Transport und vereinfachte den Handel.
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Thomas Gsella in „konkret“ (12/2024):
Erdogans letzte Bananen
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Aber heut: der Knast! Wohlan!/ Und sein Bauherr Erdogan,/ Der an leichtem Hunger litt,/ Nahm sich drei Bananen mit.
Und er biss vor stolzen Fahnen/ In die erste der Bananen,/ Schälte sie und fraß sie auf,/ Trat auf ihre Schale drauf,/ Und er war zwar nicht der Hellste,/ Doch er spürte: „Oh jetzt fällste!“ Und ein Tayip knallte barsch/ Auf den Präsidentenarsch.
Knechte halfen ihm zu stehen./ Wütend schrie er:“Weitergehen!“/ Als ob nichts geschehen sei,/ Fraß Banane Nummer zwei, Fraß und warf die Schale wieder/ Vor sich hin und stürzte nieder,/ Und er schrie: „Ich glaub, ich spinn!/ Ob ich wohl Banane bin?!“
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Schüler wollen Lehrerin mit Banane töten
Eine Kunstlehrerin aus dem US-Bundesstaat Ohio hat knapp einen allergischen Schock überlebt. Schüler bewarfen sie nämlich mit Bananenstückchen. Laut der „New York Post“ sollen Schüler der Starling-K-8 Schule in Columbus bereits im November 2018 ihre Lehrerin fast umgebracht haben. Sie schmierten die Tür und Türklinke des Klassenzimmers der Lehrerin mit einer Bananenschale ein und bewarfen die Frau mit einzelnen Bananen-Stückchen. Wie „FOX News“ berichtet, wusste jeder an der Schule, wie hochgradig allergisch sie auf Bananen ist. An der Klassentür des Lehrers befand sich außerdem ein Schild mit der Aufschrift „Bananenfreie Zone“, welches die Schüler vor dem Eintreten auffordert, sich die Hände zu waschen, sofern sie mit den Früchten in Berührung gekommen sind.
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„Chip.de“: Im Netz kursieren Gerüchte über den Code „4011“ auf Bananen. Was er für Kunden und Händler wirklich bedeutet:
In den sozialen Netzwerken macht eine Behauptung die Runde, die Verbraucher verunsichert: Bananen mit dem Aufkleber 4011 seien gentechnisch manipuliert. Doch dieser Mythos hält einer genauen Überprüfung nicht stand, wie „Mikikama“ schreibt. Die Wahrheit hinter dem Code ist weit weniger spektakulär, aber nicht weniger wichtig für die korrekte Kennzeichnung von Obst und Gemüse.
Der PLU-Code, kurz für Price Look-Up Code, ist ein Identifikationssystem, das von der International Federation for Produce Standards (IFPS) verwaltet wird. Der Code 4011 ist international für konventionell angebaute Bananen reserviert. Gentechnisch veränderte Produkte hingegen werden durch eine fünfstellige Nummer ausgewiesen, die mit der Zahl 8 beginnt.
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