vonBen Gerten 25.01.2011

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Endlich angekommen. Das Doppelbett ist komfortabel, die Matratze richtig gut. Das kleine Apartment verfügt über neben der Einbauküche sogar über eine Waschmaschine und einen Staubsauger. Die hätte ich gar nicht gebraucht.
Dafür aber gerne eine andere Schließanlage. Die hätte geholfen, eine nächtliche Stadtrundfahrt in Essen zu vermeiden. Um den Schlüssel für das Apartment zu bekommen musste ich um kurz vor zwölf am Essener Hauptbahnhof ein Taxi nach Stoppenberg nehmen, dort den elektronischen Schlüssel und ein Bier abholen und dann von Stoppenberg nach Essen-Huttrop zu Apartment fahren. Apartment über einem Lidl-Markt (;-).
Rechne ich die 22 Euro dem Apartmentpreis zu, war das Bett über dem Laden ein teurer Spaß. Zu teuer. Andererseits könnte ich dem Hotel auch den Unterhaltungswert des Gesprächs mit dem Taxifahrer gutschreiben. Ein junger Araber, der um seine Begeisterung für die Jasmin-Revolution in Tunesien keinen Hehl machte. „Saddam war ein lausiger Diktator. Aber es ist ein Unterschied, ob wir endlich unsere lausigen Diktatoren selbst vertreiben, oder ob die Amerikaner die Vertreibung eines Diktators zum Vorwand nehmen, ein Land zu besetzen.“ Die jungen Leute in den Nachbarländern hätten das Signal gut verstanden – und sie demonstrierten ja auch schon. „Wie damals in Osteuropa.“
In all seiner Begeisterung fährt der Taxifahrer sogar kurz am Ziel vorbei. Und reagiert sogar noch auf mein Hotel-Gegrummel. „Die stecken bestimmt mit Lidl unter einer Decke, das andere Gästehaus liegt auch an einem Lidl. Und am Service sparen die eben bei Lidl.“ Ich nicke und schreibe später im Bewertungsbogen, dass eine elektronische Schließanlage sicher auch erlaubt hätte, den Schlüssel mit einem Code herauszugeben. Den könnte man dann online versenden, ohne Stadtrundfahrt.
Und Frau Prokop hätte bestimmt gesagt, manchmal ist ein bisschen zu viel ganz lehrreich. Viel Erfolg, liebe Tunesier/innen.

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