Inzwischen ist Tanja Nijmeijer „weltberühmt“, jedenfalls in den Niederlanden und auch in Deutschland. Die junge Frau aus Nimwegen hatte sich der kolumbianischen Terror-Bewegung FARC angeschlossen – und als sie irgendwo im Dschungel Tagebücher verlor, erfuhr die Öffentlichkeit von ihrem Schicksal. Was darauf hinausläuft, dass das Leben bei den linken Terroristen mit ihrem Hang zu Entführungen, Erpressungen und Drogenhandel nicht so toll ist. Ausserdem gehen die FARC-Männer mit den FARC-Frauen auch nicht besonders nett um.
Einige Monate hatte die Öffentlichkeit nichts mehr in Sachen FARC-Tanja gehört. Nun hat sie Glück. Denn die berühmte kolumbianisch-französische Ex-Gefangene der FARC, Ingrid Betancourt, setzt sich für sie ein. Obwohl sie sechs Jahre in der Hand der FARC war, hat sie offensichtlich Mitleid mit Tanja Nijmeijer. Denn die Organisation könnte die Tagebücher als „Verrat“ betrachten – und bei den linken Terror-Freunden könnte das schwerwiegende Konsequenzen haben. Kurzum: Ingrid Betancourt forderte in Nova, den niederländischen Tagesthemen, die Regierung in Den Haag auf, um etwas in Sachen Tanja Nijmeijer zu unternehmen.
Ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass die Regierung in Den Haag jetzt zu hektischen Aktionen neigen wird. Was kann sie auch tun? Tanja Nijmeijer frei kaufen, obwohl sie freiwillig Mitglied der FARC geworden ist? Klar, ein Scheck wäre der FARC-Führung wahrscheinlich sehr angenehm – aber wie sollte das die Regierung von Jan-Peter Balkenende das im eigenen Land erklären?