Jetzt ist es heraus: Islands Bankiers haben 2007 und 2008 die Sparer und Sparerinnen in Deutschland, Großbritannien und den Niederlanden bewußt beschissen, um ihre Großbanksucht zu retten. Schon am 30. März 2008 (einn halbes Jahr vor der großen Pleite) beschrieb Sigurjon Arnason, Chef der Landsbanki, die Situation der Banken bei einem Treffen der Nationalbank als „Zeitbombe“: „Die Wahrscheinlichkeit, dass die isländischen Banken dies überstehen ist sehr, sehr niedrig.“
Von 2001 bis 2008 hatt sich die Bilanzsumme der drei großen isländischen Banken Kaupthing, Landsbanki und Glitnir verzwanzigfacht. Die Bilanzsumme war 2008 neunmal so groß wie die gesamte isländische Volkswirtschaft. Und die kurzfristigen Kredite waren 16 mal so hoch wie die Währungsreserven.
Spätestens seit 2007 hätten die drei Banken verzweifelt versucht, durch hohe Zinsen europäische Spargroschen anzulocken, so der 2.300 Seiten Report einer isländischen Regierungskommission.
Der Report nennt sieben führende Bankiers und Politiker als schuldig an der Krise.
Frau Prokop hätte mehr interessiert, wie denn deutsche Banken so blöd sein konnten, den Wikingern Milliarden zu leihen. Schließlich verfügten sie anders als kleine Anleger über den Sachverstand den Wahnsinnstrip der 320.000 Inselbewohner zu erkennen. Und welchem heimischen Unternehmen hätten sie schon das Neunfache seines Umsatzes geliehen.