vonImma Luise Harms 04.05.2009

Land Weg

Das Land ist Ressource und Erweiterungsgebiet für die Stadt, aber auch ihre bestimmte Negation. Grund zum Beobachten, Experimentieren und Nachdenken.

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gestern: ein träger Sonntag, der seine Schatten voraus wirft. Obwohl es dann doch nicht geregnet hat, hektisches Heu-Einfahren vom neuen Acker. Bauplatzbesichtigung am gleichen Ort; Thomas hat 10 Robinienpfähle eingegraben, über denen sich unsere Ackerschutzhütte erheben wird. J. nimmt Augenmaß. Besichtigung des Bretterbestands in verschiedenen Gutshofecken. Glücklicher Fund von passender Wegwerfware. Ach, “weg” ist mein liebster Ort!
Der Sohn schreibt einen ernsten Leserbrief an die taz, den ich hiermit
zur Lektüre empfehle.
Vor der Tatortschau (Kiel, Axel Milberg, nun kriegt euch doch endlich!) noch eine Müllbeschaffungstour nach Klosterdorf. Abgeranzte Teppichböden aus dem Sperrmüllhaufen gezogen, zum Acker gefahren und dort vor den Nachbaraugen versteckt. Sie werden zum Bodenmulchen gebraucht (Methode M.)

heute: Frühstück mit Sy. (war schon), Wäsche kochen, wegen Fettfleck weg. Videoaufzeichnung von den Raines Prochaines einspielen und DVD brennen. Ja, sie haben am 1. Mai in Reichenow gespielt! Wer einen Mitschnitt haben will, kann sich hier (info@install2.de) melden. Dann Holzpaletten aus der Schmiede holen und die gefundenen Dielenbretter darauf stapeln. Polnisch lernen und auf Regen warten.

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https://blogs.taz.de/jottwehdeh/2009/05/04/montag_4_mai/

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kommentare

  • Liebe Imma Harms,

    neulich las ich in einem Feuilleton einen Artikel darüber wie unterschiedlich Männer und Frauen bloggen. Er fiel mir am nächsten Tag wieder ein, als ich selbst einen blog vollschrieb. Und zwar über Tuwörter und Verbensterben, die ich mit den Tunix- und Tuwas-Kongressen seit 1978 in Verbindung brachte.

    Anschließend schaute ich in deinen blog rein. Dabei fiel mir auf, dass Du seit einiger Zeit statt längerer Recherchen – z.B. über die Wasserprobleme im Oderbruch – kürzere Eintragungen vorziehst, in der Art von Tagebucheintragungen. Als ich eben erneut darin herumlas, fiel mir auf, dass es sich bei fast allen Eintragungen um Tätigkeiten handelte – ein geradezu enzyklopädisches “Projekt”, alles Mögliche tun zu können/zu sollen/zu wollen…bis hin zum verlinken (mit dem taz-leserbrief deines Sohnes z.B.), was noch das unlandwirtschaftlichste unter deinen ganzen Verb-Aneignungen sein dürfte. In Latours Akteur-Netzwerk-Theorie (mit der u.a. Donna Haraway im “Bündnis” ist) findet sich der methodologische Hinweis “Follow the Actors!” Für die feministische Biologin Haraway heißt das insbesondere, dass Feministinnen sich Gedanken um die Landwirtschaft machen sollen – jedoch gerade nicht in Hinsicht auf ihre vom Aussterben bedrohten Verben – sondern im Gegenteil: auf ihre Hightechisierung und die darin enthaltene Tendenz, immer mehr Natur-Kultur-Mischwesen hervorzubringen – Chimären, Cyborgs etc. Den Frauen, die sich damit befassen sollen, rät sie, dabei als Coyoten und Trickster in Erscheinung zu treten.

    Das aber nur am Rande. Ich glaube, dass Deine Verbversammlung einmal eine riesige Fundgrube für uns sein wird. Aber vielleicht könntest du auch gelegentlich einmal einen Eintrag machen, der sich nur mit einem einzigen Verb befasst, was nicht heißen soll, sich einen ganzen Tag lang nur einer Tätigkeit zu widmen, das wäre etwas menschenunmögliches…

    gruß
    h.h.

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