WM: Karate statt Fußball Ja, es wird wohl heute in Amsterdam gefeiert, aber es scheint auch ein Trauma zu geben. Denn die Niederlande, scheinen viele Niederländer zu fühlen, hat ihre Fußball-Identität verloren. Mit einem Karate-Tritt verstoßen , diese ganze Fußball-Identität. Auf Geenstijl, der populären Website für eher nicht-linke Leute, wird gefrotzelt: die Niederländische Bahn habe für die heutige Huldigung ihren Fahrplan angepasst – die Schaffner kämen im Zug im Karate-Schritt angeflogen.
Nigel de Jong, Ex-HSVer, hat inzwischen zugegeben, dass er mit der Gelben Karte Glück hatte. Der englische Schieri Howard Webb bezeichnete das Finale als „Hölle“ . Johan Cruijff nannte die „Elftal“ unsportlich .
Igor aus Mazedonien verdiente auf dem Museumsplein 300 Euro mit Pfandflaschen von enttäuschten Oranje-Fans, und bei Gott, ich habe mal im gleichen Business und dann in Budapest bei einem Volksfest auch so einige Pfandflaschen-Forint verdient. „Reich durch leere Oranje-Flaschen“, heisst es im Telegraaf. Ist man mit 300 Euro schon reich? Hätte die Niederlande den Titel verdient? Oder doch wir Deutschen?
Nein, wir auch nicht, es war zu hasenfüßig gegen Spanien, aber wenigstens war das Spiel der deutschen Mannschaft bis auf das Spanien-Spiel herrlich anzusehen, währenddessen die Innovation der niederländischen Mannschaft die Einführung des Karate-Tritts war. Alte niederländische Fußball-Identität ade, willkommen neue deutsche Fußball-Identität.