vonFalk Madeja 29.11.2009

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Dieser Tage muss sich der 42jährige Niederländer Dirk P. aus Sliedrecht vor dem Gericht verantworten. Dem Mann droht für den Besitz von 7,5 Millionen (!) kinderpornografischen Bildern die höchste in den Niederlanden geforderte Strafe von den Besitz von Kinderporno, schreibt die in Breda erscheinende Zeitung BN/de Stem: nämlich vier Jahre Gefängnis plus anschliessender Zwangsbehandlung, TBS. Seine Database sei auch deshalb so bemerkenswert, weil etwa die landesweite Datenbank der niederländischen Polizei „nur“ 1,8 Millionen Bilder umfasste. Dirk P. soll sich seiner Sammlung bislang nicht geschämt haben.

Er weiss natürlich, dass er nicht die einzige Kinderpornofan ist. Die niederländische Polizei publizierte dieser Tage den Report „Achter de Schermen“. Demnach soll es mehr als 100.000 kommerzielle Websites mit Kinderporno geben. Allein zw. 2004 und 2006 stieg diese Zahl mit 15 Prozent. Zwischen 50.000 und 100.000 Pädophile sind in geschlossenen Webumgebungen aktiv.

Dass Pädophile 100.000 bis 250.000 kinderpornografisches Abbildungen haben, sei keine Ausnahme mehr. Im Jahr 2007 bekam der „Landelijke Melpunt Kinderporno“ 7500 Hinweise in Sachen Kinderporno. 700 bezogen sich auf in den Niederlanden gehostete Websites. Die Pädophilen seien überwiegend „weisse“ Männer im Alter zwischen 25 und 45 Jahren, sie würden sich für „weiss, magere Kinder“ interessieren. „Barbiemädchen mit blonden Haaren und blauen Augen“. Unter den Tätern seien „Anwälte, Ärzte, Schuldirektoren und auch LKW-Fahrer“ zu finden. Besonders häufig seien sie in der ICT-Welt zu finden. Kriminologe Anton van Wijk sagte, dass nur noch Amateure sich schnappen lassen würden – wenn sie mit der Kreditkarte bezahlen oder ihren Computer zur Reperatur bringen würden. Die Profis zeigen einander bereits Live-Bilder, die sie mit der Webkamera verbreiten würden.

Der Report stammt vom Büro Beke aus Arnheim.

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