vonkirschskommode 18.01.2022

Kirschs Kommode

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Dieser Beitrag war eigentlich als Fortsetzung der „Stimmen aus dem Lockdown“ gedacht. Das Anbranden der Corona-Wellen hat meine Gewerkschaftsarbeit unterhöhlt und einiges davon fortgespült – darüber war hier bereits zu lesen. Aber das Virus hat im Kollegenkreis auch viele Freundschaften zerstört. Darüber wollte ich schreiben. Vor allem über meine Wut auf die Kolleg*innen, die anfingen, sich an der Maskenpflicht abzuarbeiten, anstatt sich weiter für bitter benötigte Ausfallhonorare einzusetzen. Und wie im Kleinen so im Großen: Mit ihrem Geschrei stahlen die Querdenker dem Protest gegen die sozialen Folgen der Pandemiemaßnahmen überall sehr schnell die Schau. Und weil alles, was sie vorbrachten, so haltlos war, sah im Kontrast dazu die planlos und unsozial agierende Regierung wieder überlegen weise und gerecht aus. Was mir sehr zu denken gab. Aber wie ich sehr dachte, überkam mich mein alter Aberglaube, meine Schlussfolgerungen würden an Eindringlichkeit und Überzeugungskraft gewinnen, wären sie gereimt. Auf diese Weise entstand folgende

Kleine Ansprache an Impfleugner und Corona-Gegner

Eine Frage, Querige,
gegen das Verschwörige
euch so tapfer Stellende,
Schimpf und Schande Bellende:

Gabs für euch nicht doch mal Gelder?
So ein Unmuts-Feuermelder
staatlicher Behörden, wär der
nicht begeistert von euch Querheer?

Gern käm ich euch auf die Spur.
Die erdrosselte Kultur,
Pflegemangel, Kurzarbeit,
Zukunftsängste, Einsamkeit –

an den Impfexperimenten
(gleich = Kontrollchips in Patienten),
an der Maskenpflicht gemessen,
sinds euch alles Petitessen,

ihr bekämpft, ha!, Tyrannei!
Nebulöses lohnt Geschrei.
Doch streikt Pflegepersonal,
ein Paketdienst – ganz egal,

denn was schert euch deren Lage!
Daher also meine Frage:
Ists bezahltes Anbequemen?
Seid ihr klug genug zu nehmen?

Da ihr jeden übertönt,
der durchaus mit mehr Grund stöhnt,
leistet ihr Kritikabwehr.
Gratis etwa? Voll verquer!

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