Nach zehn Jahren gebe ich meine Wohnung auf. Meine Töchter brauchen sie nicht mehr und ich kann besser anderswo leben. Aber es war eine ganz ausgezeichnete Wohnung. Vor acht, neun Jahren gab sie mir diese Verse ein:
Gefragt, wies unterm Dach sich lebe,
sag ich, recht gut. Nach vorne raus,
viel Wand, davor die Fensterstrebe.
Doch hinten: Blick. Da steht kein Haus.
Der Gehweg ist zerdrückt von Reifen,
man schlängelt sich zum Eingang hin.
Sie werden einfach nicht begreifen
des Autofahrens Widersinn.
Nun, das ist unten. Oben fliegen
schwarzweiße Elstern. Sieben Stück!
Ich seh in Nestern Eier liegen.
Die Mauersegler sind mein Glück.
Ein weiter Hof ist sehr zu loben,
der großen Bäume Astgespann;
am Rand der Großstadt leb ich oben.
Solang ich Treppen steigen kann.