Aus Anlass des 25jaehrigen Jubilaeums der UN-Kinderrechtskonvention fand am 20. November im peruanischen Parlament parallel zur Debatte ueber eine Reform des Kinder- und Jugendgesetzes eine Anhoerung statt, die von Kinderorganisationen, Kinderrechtsorganisationen sowie dem Abgeordneten José Urquizo organisiert worden war. Waehrend im Parlament ueber Bandenwesen, Misshandlung oder die Reduzierung der Strafmuendigkeit diskutiert wurde, die mehr Jugendliche kuenftig ins Gefaengnis bringen wuerde, so berichtet Milagro Brondi von terre des hommes, praesentierten 350 Kinder in Anwesenheit u. a. der Ministerin fuer soziale Entwicklung und Inklusion ihre Sicht der Probleme 25 Jahre nach Verabschiedung der Konvention. Die Veranstaltung war Teil des „Global Action Month“ des Kinder- und Jugendnetzwerks von terre des hommes.
Unter den Forderungen war die Anerkennung der unterschiedlichen Kindheiten in den verschiedenen Kulturen des Landes und der Respekt der kulturellen Vielfalt. Die Kinder forderten eine bessere Gesundheitsversorgung und eine hoehere Qualitaet des Schulunterrichtes. Als besonders problematisch wurde die Situation der bis zu Fuenfjaehrigen eingestuft. Arbeitende Kinder sollten respektiert und vor Ausbeutung geschuetzt werden.
Bauernkinder, arbeitende Kinder, Strassenkinder, Kinder aus den Randvierteln, alle waren praesent, um das einzubringen, was sie in ihren eigenen Organisationen erarbeitet hatten. In einer zweiten Runde sprachen erwachsene Experten wie José Alvarado ueber die Maengel der Kinderrechtskonvention, Alejandro Cussianovich ueber die Perspektiven. Und Grimaldo Rengifo ueber den Beitrag von Kindern zur Sicherung der Nahrungsmittelsouveranitaet.
Und waehrend die Kinderrechtskonvention auf der einen Seite noch analysiert wurde, machten die Abgeordneten im Plenarsaal Ernst mit dem in diesem Abkommen verankerten Recht der Kinder, in allen sie betreffenden Belangen angehoert zu werden. Die Sitzung wurde mit dem Beschluss abgebrochen, zunaechst die Betroffenen selbst anzuhoeren.
“Hoffentlich ist es nicht nur der Geist des 20. November, der die Abgeordneten an diesem Tag dazu bewegt hat, die Befragung vorzuschlagen”, sagt Brondi, “sondern eine neue Wirklichkeit, damit zumindest die Meinungen der Kinder bei Gesetzen angehoert werden, die mit ihnen selbst und ihrem Leben zu tun haben.”
Fotos Milagro Brondi: Letztes Foto zeigt eine der Sprecherinnen, Geraldine Salazar, zwischen dem Vertreter von UNICEF und der Ministerin.
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