„Das E-Book kommt nicht vom Fleck“ war ein Bericht in der Frankfurter Rundschau am 12. Oktober 2016 überschrieben. Darin berichtete der Autor, dass der IT-Branchenverband Bitkom ermittelt habe, dass die Zahl der LeserInnen von E-Books in Deutschland im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung seit zwei Jahren stagniere und in diesem Jahr sogar um ein Prozent zurückgegangen sei. Natürlich wird das E-Book im Leseverhalten bestimmter Gruppen weiterhin eine Rolle spielen, etwa für Menschen, die im Ausland leben und nur zeitverzögert an deutschsprachige Bücher kommen, oder ältere Menschen, die die Möglichkeit schätzen, die Schriftgröße einstellen zu können – insgesamt aber scheinen seine Zukunftsperspektiven eher beschränkt.
Zwar nutzt jedeR inzwischen das Internet, um etwas zu recherchieren, nachzuprüfen oder mit anderen zu kommunizieren, aber wenn Menschen etwas wirklich Substantielles lesen und verstehen wollen, greifen sie offensichtlich lieber zum gedruckten Medium Buch. Auch zur gedruckten Zeitschrift? Das ist noch nicht ausgemacht. Derzeit haben Zeitungen, vor allem die täglichen, enorme Schwierigkeiten, sich gegenüber den schnelleren Online-Angeboten zu behaupten. Auch Zeitschriften spüren die Probleme der Printmedien, aber es scheint eine Tendenz zu geben, dass, analog zur Entwicklung auf dem Buchmarkt, Publikationen, die längere Hintergrundberichte, Reportagen und Interviews liefern, eher am Markt bestehen können.
Das lässt uns hoffen. Denn auch wenn wir unser Online-Angebot kontinuierlich verbessern, ist die Zeitschrift weiterhin das Kernprojekt der ila. Natürlich können wir Texte online stellen, aber unser Anspruch, mit Themenschwerpunkten Dinge aus unterschiedlichen Perspektiven zu betrachten und zu verstehen, lässt sich – zumindest unserer Meinung nach – sehr viel besser in einer zusammenhängenden Publikation, in der man die Lektüre an einem bestimmten Punkt unterbrechen und danach wieder aufnehmen kann, realisieren.
Langer Rede kurzer Sinn: Wir meinen, dass es die ila auch weiterhin als Zeitschrift geben soll. Da eine Publikation mit einer speziellen Themenstellung nicht großflächig über Kioske vertrieben werden kann, geht das nur, wenn wir ausreichend AbonnentInnen haben. Das heißt, wir müssen jedes Jahr mindestens so viele neue BezieherInnen finden, wie wir LeserInnen verlieren, weil sich ihre Lebensumstände oder ihre Interessen verändert haben. Dafür brauchen wir aber die Hilfe unserer LeserInnen, um die ila-Ausgaben und Angebote bekannter zu machen, Leute für ein Abo zu interessieren und/oder uns finanziell zu unterstützen.
In diesem Sinne freuen wir uns auch in diesem Jahr über Spenden auf unser Konto bei der Postbank Köln (IBAN DE89 3701 0050 0058 3995 01). Und über neue Abos, denn nur so kann die ila weiterhin erscheinen!
Mit solidarischen Grüßen für die Redaktion Britt Weyde & Gert Eisenbürger
Nur von unseren LeserInnen wollen wir abhängig sein. Ihr habt die Wahl!
Foto: H. Schmahlfeldt