Die Initiative „Acentos Perdidos“ hat es sich zur Aufgabe gemacht, dem schleichenden Trend zur Akzentauslassung tapfer entgegenzutreten. Insbesondere die grassierende Unsitte der reinen Großschreibung, so die Tildenritter, führe zum Verlust der kleinen, aber feinen Strichlein. Und deswegen kleben sie den obenrum kastrierten Wörtern die Akzente einfach wieder an – inklusive Erläuterung (Esta palabra se acentúa porque es esdrújula, Esta palabra se acentúa porque es aguda y acaba en vocal, -n o -s usw.). Jeder, in Mexiko oder anderswo, kann mitmachen und sich die keilförmigen Wortpflaster auf klebbares Material ausdrucken.
Am meisten ärgern sich die „Acentos Perdidos“ über Unternehmen, globale zumal, die in ihren Werbebotschaften oder Logos auf korrekte Akzente verzichten. Kleine Gewerbetreibende, die ohnehin öfters zur orthografischen Ungenauigkeiten neigen, sollen, so der Ehrenkodex von „Acentos Perdidos“, freundlich gefragt werden, ob man ihnen einen kleben darf. Spielerisch soll das Ganze sein, und das unterscheidet es dann doch wieder ein wenig vom besserwisserischen Furor eines VDS.
Zum Thema: Was heraus kommt, wenn man die Akzente weglässt, hat Colbert thematisiert.
http://www.colbertnation.com/the-colbert-report-videos/240816/august-10-2009/cold-war-update—cuba—topless-putin
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