Glenn Switkes, einer der engagiertesten Aktivisten für den Amazonas-Regenwald und seine Bewohner, ist tot. Sein Wirken gegen Wasserstraßen und Staudämme in Amazonien, dem Pantanal oder Patagonien,
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aber auch seine Persönlichkeit hat Glenns Freund und Kollege Patrick McCully von International Rivers sehr schön eingefangen.
Wie der New Yorker Filmemacher und Journalist in den frühen Achtzigerjahren Amazonien kennenlernte, ist hier nachzulesen. Zu diesem Zeitpunkt stellte Glenn gerade seinen ersten preisgekrönten Dokumentarfilm Four Corners fertig, ein Pionierwerk über die Rohstoffausbeutung auf US-amerikanischem Indianerland.
Seit 1996 lebte er als Südamerika-Koordinator von International Rivers in Brasilien, zunächst im Bundesstaat Mato Grosso, wo er sich erfolgreich gegen den Bau einer gut 3000 Kilometer langen Wasserstaße im Einzugsgebiet der Ströme Paraguay und Paraná einsetzte, die u. a. den Bestand des Pantanal-Feuchtgebiets gefährdet hätte.
1999 zog er mit seiner Frau Selma nach São Paulo, wo 2002 Sohn Gabriel geboren wurde. In den letzten Jahren konzentrierte sich Glenn darauf, den Widerstand gegen die mehr als 100 geplanten Staudämme im brasilianischen Amazonasgebiet mitzuorganisieren, etwa am Rio Madeira oder am Xingu, wo das Megakraftwerk Belo Monte kurz vor der Genehmigung steht.
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Sein Blog verrät viel über Glenns Charakter, seinen mal grimmigen, mal heiteren Humor. Wer die Funktionsweise des brasilianischen Energiesektors in Amazonien samt politischem Umfeld verstehen will, wird mit seinen messerscharfen Analysen gut bedient.
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Am Montag erlag Glenn Switkes im Alter von 58 Jahren einem Krebsleiden. Seine Asche wird in verschiedenen Teilen Amerikas verstreut.