vonGerhard Dilger 31.03.2009

Latin@rama

Politik & Kultur, Cumbia & Macumba, Evo & Evita: Das Latin@rama-Kollektiv bringt Aktuelles, Abseitiges, Amüsantes und Alarmierendes aus Amerika.

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Was haben Lula und The Who gemeinsam?

Letzte Woche sagte der brasilianische Präsident beim Staatsbesuch von Britanniens Premier Gordon Brown:

Diese Krise wurde durch das irrationale Verhalten von Weißen mit blauen Augen verursacht und befördert. Vor der Krise schien es, als wüssten sie alles über Wirtschaft; jetzt haben sie gezeigt, dass sie gar nichts davon verstehen.

Mit kaum einer Äußerung hat Lula bisher soviel Aufsehen erregt wie mit dieser demagogisch angehauchten Tirade gegen die Banker des Nordens.

Wie sehr er ins Schwarze getroffen hat, zeigen manche Reaktionen in den Medien. In der rechtsliberalen Folha de São Paulo warf ihm Kolumnistin Eliane Cantanhêde vor, er gebärde sich “rassistisch” wie Hugo Chávez oder Evo Morales. Das Boulevardblatt New York Post beschimpfte ihn als Brazil nut.

Scharf- und hintersinnig hingegen argumentierte Maureen Dowd in der New York Times. In ihrer lesenswerten Kolumne wies sie darauf hin, dass schon The Who sangen:

No-one knows what it’s like to be the bad man, to be the sad man behind blue eyes / No-one knows what it’s like to be hated, to be fated to telling only lies…

[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=42U8FeLp_y4[/youtube]

P.  S. Auf dem G-20-Gipfel will Lula Brasilien erneut als Global Player positionieren. Die Voraussetzungen dafür sind gut.

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