Gestorben: Ricardo Claro Valdés, einer der reichsten und einflussreichsten Männer Chiles, als Kopf der Claro-Gruppe Großaktionär unter anderem von Compañía Electro Metalúrgica (Stahl), Compañía Sudamericana de Vapores (Seefracht), Cristalerías de Chile (Glas), Envases CMF (Verpackungen), VTR Globalcom (Telekommunikation), Viña Santa Rita (Wein), Mega (Fernsehen), Kunstmäzen, orthodoxer Katholik, mutmaßliches Mitglied des Opus Dei und seinerzeit enger Berater Pinochets in Wirtschafts- und Finanzfragen. Nach einem Opernbesuch erlag der 74-Jährige einem Herzinfarkt. Unternehmer und Politiker gaben sich gestern die Klinke in die Hand, um der Familie zu kondolieren, die Presse widmete Claro Sonderseiten und Online-Specials. Claro war es übrigens gewesen, der 1992 in einer Talkshow seines eigenen Senders Megavisión für den Fall Piñeragate sorgte. Der entscheidende Ausschnitt kursiert natürlich auf Youtube:
Claro wollte mit dieser Aktion wahrscheinlich den Aufstieg des ihm zu liberal erscheindenden Sebastián Piñera verhindern – was ihm auf lange Sicht offenbar doch nicht geglückt ist. Ein ausgedehntes und recht serviles Interview mit Claro vom Mai dieses Jahres findet sich schließlich hier.