vonPeter Strack 09.12.2014

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“Wir sind hier auf dem heiligen Berg Huamani von San Cristóbal, weil auf der offiziellen Klimakonferenz nur die Menschen reden.” Es sei aber auch noetig, dass die Berge, die Erde, die Gewaesser zu Wort kaemen, die ebenso lebende Gebilde seien. So Magdalena Machaca, Sprecherin der peruanischen Partnerplattform von terre des hommes-Deutschland. Wenige Tage zuvor war ihre Organisation ABA vom peruanischen Umweltministerium fuer die Wiederbelebung der traditionellen Technik der Regenernte und Wassersaat ausgezeichnet worden, mit denen die Gemeinde Quispillaccta die Hochanden erneut begruent und lebenswert gemacht hatte. Man wolle die Konferenzteilnehmer aufwecken und daran erinnern, so Machaca, dass der Klimawandel nicht nur ein Thema der Menschen sei. Auch die Stimmen der Natur muessten gehoert werden. Denn das Leben der Mutter Erde sei in allen seinen Formen in Gefahr.

Mural NoemiAnlass des Rituals, das von dem Weisen Hernán Jananpa aus Ayacucho angeleitet wurde, und an dem auch Aktivisten aus dem „Jugendnetz fuer das Gute Leben“ aus Chile, Brasilien, Peru und Bolivien teilnahmen, die am Vortag in Villa El Salvador noch ein grosses Wandgemaelde angebracht hatten, war die Eroeffnung des Alternativgipfels am Nachmittag dieses 8. Dezember.

Aus Lima berichtet Mila Brondi:

Dort forderten Vertreter indigener Kulturen aus Peru, Bolivien, Nordamerika, aber auch Delegationen aus Haiti, Jugendliche, Frauen, Arbeiter Ergebnisse von den offiziellen Konferenzteilnehmern. movilizate por la tierraUnter dem Motto: „Lasst uns das System aendern, nicht das Klima“ wurde der ungeregelte Markt, der Kapitalismus, der Neoliberalismus als wesentliche Gruende fuer den Klimawandel ausgemacht. Waehrend ein Teil der Loesungen in den traditionellen Formen der Sorge um Mutter Erde der indigenen Voelker zu sehen sei.

Besonders emotional der Moment, als zwei Jugendliche die Anwesenden baten, mit erhobener Faust bis 43 zu zaehlen. Als Ehrung der 43  ermordeten Studenten aus Ayotzinapa in Mexico, die in Iguala, Guerrero verschwunden waren. „Lebendig haben sie sie mitgenommen. Lebend wollen wir sie zurueck!”.

movilizateSpannend wurde es, als die Buergermeisterin von Lima, Susana Villarán, kam, um ein Grusswort zu sprechen. Eine Gruppe von Grossmarktarbeitern, die sich gegen die Verlagerung ihres Arbeitsplatzes in ein modernes Marktzentrum wehren, protestierte gegen ihre Anwesenheit und liess sie nicht zu Wort kommen. Die Polizei schritt ein, es gab Verwirrung. Villarán, die auch den Buergermeister von Bogotá mitgebracht hatte, verliess veraergert das Gelaende.

Die Organisatoren der Veranstaltung baten um Einheit, auch um Entschuldigung, aber betonten, dass das alles Teil einer Demokratie sei. Die Veranstaltung endete mit Auffuehrungen von Musikgruppen und dem Aufruf zur Demonstration am 10. Dezember.

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