vonClaudius Prößer 12.12.2009

latin@rama

Seit 2008 Nachrichten vom anderen Ende der Welt und anderswoher.

Mehr über diesen Blog

An diesem Sonntag trifft Chile nicht nur eine Vorentscheidung über seinen künftigen Präsidenten – es gibt auch ein Jubiläum zu feiern: Vor exakt 25 Jahren veröffentlichte das Mini-Kassetten-Label „Fusión“ das allererste Album der Prisioneros, „La voz de los 80“. Nicht mehr und nicht weniger als 1.000 Kopien kamen auf den Markt – aber der Erfolg der Gitarre-Bass-Drums-Formation vom Stadtrand Santiagos war so phä­no­me­nal, dass ein halbes Jahr später EMI zugriff und nach­leg­te.

Zusammen mit den sozialkritischen Texten von Sänger Jorge González traf der punkige New-Wave-Sound der Band den Nerv der bis dahin blei­schwe­ren chilenischen Achtzigerjahre. Und Klassiker wie „La­ti­no­amé­ri­ca es un pueblo al sur de Estados Unidos“, „¿Quién mató a Marilyn?“ oder „Sexo“ klingen noch erstaunlich frisch. Rührend mutet dagegen heute der selbst zusammengeschnipselte Videoclip an. Lus­ti­ger­wei­se fanden es die Chilenen damals völlig normal, dass González für die Kamera zum Schein in ein verkabeltes Mikrofon sang.

Anzeige

Wenn dir der Artikel gefallen hat, dann teile ihn über Facebook oder Twitter. Falls du was zu sagen hast, freuen wir uns über Kommentare

https://blogs.taz.de/latinorama/die_stimme_der_80er/

aktuell auf taz.de

kommentare

  • Leider erscheint heute ein Bericht in einer USA Meinungsmaschiene welche behauptet das die Jugend in Chile jetzt politisch apathisch ist und deshalb nur gering an the Wahl teilnehmen wird. Im Allgemeinen muss man imer wieder erkennen dass die von USA und England exportierte „youth pop culture“ , als „Soft Power Strategy“, darauf zielt die nationale Jugend in die verfallene, seichte „New Yaark & Liverpool“ culture zu locken – und gleichzeitig die USA und England als sympathische Freunde zu zu verharmlosen. In Bezug auf Lateinamerika ist gerade jetzt eine neue kritische Zeit – denn die USA baut nun Stuetzpunkte in Suedamerika (Kolumbien) in welchen sie fuer „ewig“ bleiben. In Cuba/Guatanamo sind sie schon seit 1898, in Deutschland seit 1945…(die werdet ihr nie los!!!). Obama kann keine andere Strategie gegenueber Lateinamerika entwickeln – das ist ihm nicht erlaubt. Die USA haelt straff auf die Erhaltung ihrer de facto Kontrolle ueber Lateinamerika. Wer sich wiedersetzt wird frueher oder spaeter wieder die bekannt Kissinger-Kur absolvieren. Wer das nicht versteht sollte sich weiter in the „american pop culture“ suhlen…

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert