vonGerhard Dilger 24.11.2023

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Dass Argentiniens irrlichternder Wahlsieger Javier Milei ein Hundefreund ist, hat sich inzwischen herumgesprochen. Mit seiner toten Dogge Conan soll er sich noch heute unterhalten, vor ihrem Dahinscheiden 2017 hat er sie klonen lassen. Die vier Nachkommen sind nach drei ultraliberalen Ökonomen benannt: Milton (Friedman), Murray (Rothbard), Roberto und Lucas (nach Robert Lucas). In der Siegesrede am Sonntagabend schloss er alle fünf „vierbeinigen Söhnchen“ in seine Danksagungen ein.

Vor Tagen wurde Milei vom noch amtierenden Staatschef Alberto Fernández empfangen, um die Übergabe vorzubereiten. Fernández ist ebenfalls ein Hundenarr. Sein erster Collie Dylan, der sogar über einen eigenen Instagram-Kanal verfügt, hat zumindest unter Peronist:innen Kultstatus erlangt.

Der gewöhnlich gut informierte Journalist Carlos Pagni berichtet in La Nación vom 23. November:

Als er zu diesem Punkt [China, GD] gelangt war, ohne Geschrei auszulösen, kam Fernández zu dem Thema, das ihn am meisten besorgte: Brasilien. An diesem Punkt des Gesprächs konnte die Stimmung nicht freundlicher sein. Dylan war bereits strategisch hereingekommen und hatte das Beste in Milei erweckt, der fasziniert mit dem Hund spielte. Hundediplomatie.

„Du denkst, Lula ist ein Kommunist? Dann kennst du ihn nicht. Lula ist ein Pragmatiker. Wenn du dich ideologisch von ihm absetzen willst, kein Problem. Aber achte auf die handfesten Themen. Die meisten Autos, die in Argentinien herumfahren, werden in Brasilien hergestellt. Und wir produzieren die Kleinlaster, die die Brasilianer kaufen. Wenn du daran rührst, haben wir ein Riesenproblem.“

Dylan schaffte ein Wunder: Milei hörte dieser Verteidigung eines verwalteten, hoch subventionierten Handelssystems zu, ohne sein Lächeln zu verlieren.

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