vonGerhard Dilger 16.05.2011

Latin@rama

Politik & Kultur, Cumbia & Macumba, Evo & Evita: Das Latin@rama-Kollektiv bringt Aktuelles, Abseitiges, Amüsantes und Alarmierendes aus Amerika.

Mehr über diesen Blog

Während in Europa diverse Ligen zu Ende gingen, wurden in Brasilien die meisten Regionalmeister gekürt. In Porto Alegre sah gestern alles nach einer Titelverteidigung von Grêmio aus. Die Schwarz-Blau-Weißen liefen mit einem beruhigenden 3:2-Vorsprung aus dem Hinspiel beim Lokalrivalen Internacional ins heimische Olímpico-Stadion ein.

Fica Falcão” (Bleib, Falcão) – mit solchen Schildern verhöhnten die Grêmio-Fans Inter-Trainer Falcão, der die colorados, die Roten, im April in höchster Not übernommen hatte. Doch die Spielerlegende der 70er und 80er, zuletzt als Globo-Kommentator und Kolumnist aktiv, stellte sich vor dem Spiel demonstrativ cool vor die Ränge und wechselte noch in der ersten Halbzeit den spielentscheidenden Ex-Schalker Zé Roberto ein.

Nach dem Libertadores-Titel im August 2010 war es mit Inter nur noch bergab gegangen: Im Turnier um den Weltpokal schieden die siegesgewissen Brasilianer im Halbfinale gegen Afrika-Champion Mazembe aus, in die Regionalmeisterschaft Gauchão startete man blamabel.

Unter Falcão gab es zunächst einen weiteren Rückschlag: Im Südamerika-Wettbewerb Libertadores zog der amtierende Champion gegen Peñarol Montevideo den Kürzeren – als einziger Trost blieb den colorados das gleichzeitige Ausscheiden von Grêmio. Es folgte das unglückliche 2:3 vor einer Woche, an den 40. Gewinn des Gauchão-Pokals glaubten nur noch die Unverdrossenen.

Doch dann kam alles anders. Die reguläre Spielzeit endete mit dem einzig möglichen Ergebnis, das zum Elfmeterschießen führen konnte: Grêmio-Inter 2:3. Noch dramatischer schließlich die Entscheidung:

[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=BQSoq9bn-a0[/youtube]

Am kommenden Samstag  beginnt die brasilianische Liga – 38 Spieltage bis Anfang Dezember – mit einem echten Hit: Inter reist zum FC Santos, dem frischgebackenen Sieger der São-Paulo-Meisterschaft Paulistão. Der hat schon jetzt mit dem mörderischen Spielplan der brasilianischen Spitzenclubs zu kämpfen: Am Mittwoch steigt das Libertadores-Rückspiel gegen die Kolumbianer von Once Caldas aus Manizales.

Anzeige

Wenn dir der Artikel gefallen hat, dann teile ihn über Facebook oder Twitter. Falls du was zu sagen hast, freuen wir uns über Kommentare

https://blogs.taz.de/latinorama/falco_bleibt/

aktuell auf taz.de

kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert